16.04. ‐ 21.04.2024
Talking To You

8 Fragen an... Lucie Herrmann

Regisseurin von Talking to You - Christof Lauer (sax)


1. Ich bin … 

Lucie Herrmann

2. Was brachte dich zu deinem Film?

Meine Liebe zum Jazz, aber vor allem Christof Lauers atemberaubendes Saxophonspiel.

3. Liebe ist…?

Ich zitiere die Surrealistin Unica Zürn:

Ich weiß nicht, wie man die Liebe macht. 
Wie ich weiß, ‚macht’ man die Liebe nicht.
Sie weint bei einem Wachslicht im Dach.
Ach, sie wächst im Lichten, im Winde bei Nacht. 
Sie wacht im weichen Bilde, im Eis des Niemals, im Bitten: wache, wie ich.
Ich weiß, wie ich macht man die Liebe nicht.

4. Wie zeigt sich die Liebe in deinem Film?

In Christof Lauers obsessiver Liebe zur Musik. Aber auch als „Hassliebe“, einem ambivalenten Gefühl, das er manchmal für seine Instrumente empfindet.

5. Warum bist du Filmemacher:in?

Nach Recherche, Dreh, Schnitt, Vertonung, großem Chaos und Ängsten und vielen Zweifeln, den fertigen Film endlich auf der Leinwand zu sehen, ist ein unglaubliches Glücksgefühl. Dann weiß ich, warum ich Filmemacherin bin.

6. Was wünschst du dir für die Zukunft des deutschen Films?

Mehr „Wild“ als „Fack ju göhte“.

7. Meine liebste Filmszene aller Zeiten ist…

JEDE Szene in Jean-Luc Godards „Außer Atem“ und die Anfangssequenz in „Step across the border“ von Nicolas Humbert und Werner Penzel: Ein Paar vertreibt sich auf einem Bahnsteig auf ungewöhnliche Art die Zeit. Ihr Auf- und Abgehen wird in der Verbindung mit der Musik von Fred Frith zu einem erstaunlichen Tanz. Unglaublich schön.

8. Kann man den Film lieben ohne das Kino zu lieben?

Nein, wir brauchen unseren Traumpalast, den dunklen Raum, in dem das Licht uns schöne und schreckliche Bilder auf die Leinwand wirft und der Ton uns suggeriert, wir seien mitten im Film.

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