16.04. ‐ 21.04.2024
Fitness California_Regionaler Langfilm

8 Fragen an... Nadine Zacharias

Regisseurin von Fitness California – Wie man die Extra Meile geht

1. Wer bist Du?

Dokumentarfilmerin, Regisseurin, Produzentin

2. Was brachte Dich zu deinem Film?

Mein Drang nach Bewegung. Ich war auf der Suche nach einem Kraftraum, wie ich ihn noch aus meiner Jugend kannte. Ich tingelte die Fitness-Studios in meiner Umgebung ab, und war von dem sterilen Ambiente bekannter Ketten nicht gerade angetan.
Durch Zufall machte mich eine Freundin auf das Fitness Studio California aufmerksam. Als ich das Studio in einer Seitengasse unweit des Freiburger Bahnhofs das erste Mal betrat, war ich von der Atmosphäre überwältigt. Die Räumlichkeiten, Geräte und Gerüche erweckten Jugenderinnerungen; die Menschen vor Ort versprühten eine einmalige Atmosphäre der Freundschaft und des starken Zusammenhalts. An jeder Ecke und in jedem Winkel – wovon es im Fitness Studio viele gibt – verbarg sich eine neuerliche erstaunliche Geschichte. Trotzdem dauerte es einige Jahre bis ich beschloss, über diesen Ort und seine Menschen einen Film zu drehen.

3. Liebe ist ...

Liebe ist ein Glückszustand, ausgelöst durch einen Menschen, der einen in die Lage versetzt, das Gefühl seiner existenziellen Einsamkeit zu vergessen. Liebe ist nicht bedingungslos, daher ist sie das Schmerzhafteste und das Schönste zugleich.

4. Wie zeigt sich die Liebe in deinen Film?

Die Menschen im California und der Ort ist einfach voller Wärme. Und ich hoffe, dass der Film selbst auch vermittelt, mit wie viel Liebe er gemacht wurde.

5. Warum bist du Filmemacher:in?

Ich wollte verstehen, wie das Mysterium Film funktioniert. Außerdem mag ich Geschichten.

6. Was wünschst du dir für die Zukunft des deutschen Films?

  • Eine zeitgemäße Filmförderung, die auch freischaffende Dokumentarfilmer*innen beantragen können und nicht nur Gewerbe/ GbRs und sich somit den neuen Bedingungen des Filmschaffens endlich anpasst.
  • Eine Filmförderung, die nicht nur die großen, reißerischen Themen fördert, sondern zurück zu den Ursprüngen des Dokumentarfilms geht: stille Helden und ihre Alltage.
  • Ich will mehr Dokumentarfilme sehen, die weniger am Tropf hängen; die genügend Zeit (und damit Geld) bekommen fundiert recherchiert zu werden; die Zeit bekommen, sich vor der Kamera zu entwickeln (und nicht ausschließlich nach Treatment – Stichwort Authentizität), die genügend Zeit und Budget bekommen für den Schnitt (Minimum vier Monate für den langen Dokumentarfilm).

7. Meine liebste Filmszene aller Zeiten ist...

Ich mag die Szene, wo Nanook in der Arktis den Igloo für seine Familie baut bis hin zum
Eisfenster.

8. Kann man den Film lieben ohne das Kino zu lieben?

Für mich sind Kinofilme auf der großen Leinwand die schönste Auswertungsweise. Aber ich habe auch kein Problem mit anderen, neuen Auswertungsverfahren.

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