16.04. ‐ 21.04.2024

8 Fragen an Sven O. Hill

Regisseur von „Coup"

  1. Ich bin …

unter anderem der Großneffe dritten Grades des berühmten Schauspielers Terence Hill.

2. Was war Ihre Inspiration für Ihren Film über Finanzkriminalität?

Von der Geschichte, die in COUP erzählt wird, habe ich über ein paar Ecken gehört. Der Moment als ich von dieser Geschichte erfahren habe, war schlicht und einfach auch die Inspiration zu diesem Film.


3. Das Thema der diesjährigen LICHTER Ausgabe lautet „Wandel. Welches Thema kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Wandel denken?

Die Frage ist, ob es mit dieser Bewahrungspolitik der letzten Jahrzehnte, von der nur ein kleiner Teil dieses Landes profitiert, weiter geht. Das ist eine Politik, die die Modernisierung des ganzen Landes verlangsamt. Oder kommt es zu einem enormen Schub für einen schnelleren Wandel in unserer Gesellschaft? Wir brauchen eine Gesellschaft, die endlich versteht, dass nur ein nachhaltiges und gerechtes Wirtschaften dazu führen wird, dass wir unseren Kindern und Enkeln einen Planeten hinterlassen können, der nicht ein totaler Schrotthaufen sein wird.


4. Gibt es etwas, was Sie schon immer mal machen wollten, aber nie getan haben?

Auf Weltumseglung gehen. Ich vermute aber, dass es in diesem Leben nicht mehr dazu kommen wird.


5. Warum sind Sie Filmemacher?

Das hat sich so ergeben. In meinem nächsten Leben würde ich aber lieber ein Schuhgeschäft eröffnen (bevor ich auf die o.g. Weltumsegelung gehe).

6. Das Kino hat im letzten Jahr einen beispiellosen Wandel erfahren. Wie wird diese Erfahrung die Zukunft des (deutschen) Films beeinflussen und welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf Sie?

Ich habe den Eindruck, dass die Menschen zum Teil vom Streamen ermattet sind. Deshalb werden die Zuschauer unter anderem auch wieder ins Kino gehen. Jedoch sieht es so aus, dass das Kino einige Talente an die Streamingdienste verliert und auch schon verloren hat. Es gibt einfach einige Vorteile als Regisseurin und Regisseur eher Serien zu realisieren.

Was bedeutet das für die Zukunft des deutschen Films? Ich denke, die Filmförderungen sollten sich verstärkt um die German Independents kümmern. German Independents sind Filme, die unabhängig und mit schmaleren Budget Filme für das Kino realisieren wollen. Filme, die anders erzählen wollen, die nicht aussehen wollen wie Fernsehfilme — und ganz bestimmt auch ein Publikum haben. Dazu hätte ich noch ein Paar konkrete Vorschläge — die müsste man aber in einem anderen Rahmen weiter diskutieren.


7. Meine liebste Filmszene aller Zeiten ist…

Eine liebste Filmszene aller Zeiten habe ich nicht, aber ziemlich gut finde ich die Anfangssequenz von „Chungking Express“ von Wong Kar-Wai.


8. Wenn Sie mit jedem Menschen auf der Welt einen Film machen könnten, mit wem würden Sie arbeiten und um welches Thema würde es gehen?

Ich werde Tom Schilling für meinen nächsten oder übernächsten Film anfragen — der ist richtig gut. Das Thema kann ich leider nicht verraten.

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