16.04. ‐ 21.04.2024

8 Fragen an...Saralisa Volm

© Katja Kuhl

Regisseurin von Schweigend steht der Wald

1. Ich bin…

neugierig, ambivalent und manchmal wütend. Deshalb mache ich Filme und Bücher und Kunst. Ich bin Saralisa Volm und lebe in Berlin.

2. Was war Ihre Inspiration für Ihren Film über Abgründe deutscher Wirklichkeit nach dem Roman von Wolfram Fleischhauer?

Die Inspiration für „Schweigend steht der Wald“ lieferte die Romanvorlage, zu der ich sofort eine Verbindung hatte. Das Landleben in Süddeutschland, die 90er Jahre und auch die Arbeit meiner Protagonistin, waren mir durch meine eigene Kindheit und Familie sofort vertraut. Das Schweigen, Verbergen und vor allem die kollektive Deutsche Schuld, hängen fest in unserem und meinem Leben. Ich konnte mich dieser Geschichte nicht entziehen und dann war da noch einen Teilaspekt, der mich ganz neu entsetzte …

3. Das Thema der diesjährigen LICHTER Ausgabe lautet „Freiheit“. Welches Thema kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Freiheit denken?

    Die Frage danach, was Freiheit ist und was sie für uns bedeutet, ist für mich eine der spannendsten philosophischen Fragen überhaupt und gleichzeitig prägt die jeweilige Definition unseren Alltag immens. Die Frage wird sich meines Erachtens in einer neuen Dualität der Welt zwischen den USA und China ganz neu stellen, auch für uns in der westlichen Hemisphäre, und erneute Definition und Haltung erfordern.

      4. Wenn Sie in diesem Moment die Freiheit hätten, zu tun, was Sie wollen, was wäre das?

      In Ruhe ein Buch lesen und dabei Eis essen.

      5. Warum sind Sie Filmemacherin?

        Film ist so unwahrscheinlich und komplex und immer wieder neu. Ich mag Herausforderungen.

        6. Was wünschen Sie sich für die Zukunft des deutschen Films?

          Mut, Begeisterung, Liebe.

          7. Meine liebste Filmszene aller Zeiten ist…

          … diese Sequenz in “No Country for Old Man” in der Javier Bardem vor einer Apotheke steht, ein Taschentuch in den Tank eines Autos stopft und es anzündet. Während sich alle Leute um das brennende Auto scharen, besorgt er in der Apotheke ganz ruhig und gezielt alles, was er zur Wundversorgung braucht, um sich im Anschluss daran in der abgefuckten Badewanne eines Motelzimmers selbst Schrotkugeln aus seinem Bein zu operieren.

          8. Wenn Sie mit jedem Menschen auf der Welt einen Film machen könnten, mit wem würden Sie arbeiten und um welches Thema würde es gehen?

            Mein nächster Spielfilm soll eine sehr persönliche Depressions-Liebesgeschichte erzählen. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde A24 den Film produzieren, so würde ich auch an alle anderen Personen rankommen, mit denen ich gerne einmal arbeiten möchte …

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