16.04. ‐ 21.04.2024
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Grußworte

Festivalleitung Gregor Maria Schubert und Johanna Süß

Liebe LICHTER-Freund*innen,

Wandel! Von den einen ersehnt, von den anderen gefürchtet. Die Gleichstellung im Wandel der Zeit. Der Verkehr im Wandel der Zeit. Wohnen im Wandel der Zeit. Arbeit im Wandel der Zeit. Und – es klingt fast spöttisch – das Klima im Wandel der Zeit. Fünf Macrotrends und fünf Beispiele, die uns irgendwie spüren lassen, dass die Transformation unserer Welt nicht mehr aufzuhalten ist. Im Wandel liegen gewaltige Chancen, wie die Digitalisierung zeigt, und Gefahren, wenn man sich die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre vor Augen führt. In welche Richtung das Pendel auch schwingt, das Ergebnis ist gleich: Beides bestimmt gegenwärtig unser Denken und Handeln.

Ein Wesensmerkmal unserer Zeit ist die exponentielle Zunahme der Dinge, alles geht und wird immer schneller. Die Rechengeschwindigkeit und die Menge an speicherbaren Daten beispielsweise. Die Arbeitswelt beschleunigt sich ungebremst und der Wissensgewinn der letzten Jahre ist beträchtlich. Oder denken Sie nur an die wachsende Abhängigkeit der Menschen von Maschinen, im Zuge derer die Menschen unfassbar viele Vorteile genießen, gleichzeitig aber den Maschinen gnadenlos ausgeliefert sind.

Die Gleichung hinter all diesen Gedanken ist einfach: Wandlungsprozesse können heutzutage schneller vollzogen werden als noch vor 50 Jahren. Theoretisch. Denn: Angst und fehlender Wille führen zunehmend zu einer Gefahr für Menschheit und Natur. Es liegt in unser aller Verantwortung.

Zu viel Schwarzmalerei? Wir wollen eigentlich auf etwas anderes hinaus. Wir sollten uns freuen! Auf die Mobilität der Zukunft, auf nachhaltiges Bauen, Konsumieren, Landwirtschaften. Auf eine andere Welt als die der letzten 150 Jahre. Der Wandel kennt kein Ende, sondern er ist ein laufender Prozess, an dem wir uns beteiligen müssen. Und wir sollten die Herausforderung annehmen, die Welt mitzugestalten! Mit Freude, Erfindergeist und Tatkraft. Und was ist der Vorfreude Wesens Kern? Die Ungeduld! Wir können es kaum erwarten, bis es endlich soweit ist.

Ein besondere Eigenschaft des LICHTER Filmfests war stets seine enorme Wandlungsfähigkeit und Flexibilität. Getragen durch ein Team und durch gemeinsame Vorstellungen von den Zielen. Wir können Euch, liebe LICHTER, gar nicht genug danken dafür! Unser aufrichtiger Dank gilt auch den Förderern und Sponsoren, die uns mit ihrem Verständnis und Entgegenkommen durch die Pandemie getragen haben.

Wir wünschen Ihnen ganz viel Spaß mit dem diesjährigen LICHTER-Programm, ruckelfreies Sehvergnügen, Filme über den Wandel der Zeit und Lehrreiches in jedem erdenklichen Sinne. Wir sehen uns im Sommer unter freiem Himmel und nächstes Jahr wieder in echt. Film ab!

Gregor Maria Schubert + Johanna Süß und das ganze LICHTER-TEAM


© Jörg Baumann

Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

Liebe Freundinnen und Freunde des Films,

zum 14. Mal hat das LICHTER Filmfest ein Programm auf die Beine gestellt, das den Bogen zwischen aktuellem Weltkino und den besten Werken aus Hessen spannt. Ein Fest für Cinephile und alle, die Kino als einen Ort verstehen, an dem gesellschaftspolitisch wichtige Fragen verhandelt werden – auch in digitaler Form. Wie im vergangenen Jahr wird das Festival als Hybridausgabe kurzfristig auf die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie reagieren.

Das diesjährige Thema „Wandel“ ist ebenso eine Reaktion auf unsere Zeit. Nicht nur das Virus ruft gesellschaftliche Spannungen hervor, auch Entwicklungen wie der Klimawandel, der Verlust an biologischer Vielfalt und Umweltverschmutzung zwingen uns zum Umdenken. Hinzu kommt der digitale Wandel, der verändert, wie wir leben und arbeiten und der durch Corona zusätzlich beschleunigt wird.

Die Filmauswahl des LICHTER Filmfestes bringt diese wichtigen Themen auf die Leinwand, oft zum ersten Mal. So feiern fünf Filme in diesem Jahr Weltpremiere – darunter „Wer wir waren“, ein Film, der charismatische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Fokus rückt. Auf ihre Stimmen müssen wir in diesen Zeiten mehr denn je hören.

Ich wünsche Ihnen ein spannendes Filmfest und jede Menge inspirierende Eindrücke!

Ihre
Angela Dorn
Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst


Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main

Das LICHTER Filmfest ist als Ort der Zusammenkunft aus Frankfurt kaum mehr wegzudenken. Umso bedauernswerter ist es, dass wir uns wohl auch dieses Jahr wieder mit einem sich überwiegend im digitalen Raum abspielenden Festival begnügen müssen. Aber wir wollen nicht lange Trübsal blasen, sondern uns vielmehr darauf freuen, was uns neben einem gewohnt hochwertigen Filmprogramm alles erwarten wird.

Das Kino steht seit seiner Entstehung vor über 100 Jahren für den niedrigschwelligen Zugang zu einer Kultur, die Menschen unterschiedlichster Biographien und Milieus gleichermaßen in ihren Bann zieht und gemeinsam neue Welten erleben lässt.

Nicht ganz so lange gibt es das LICHTER Filmfest. Doch umso größer ist seine Bedeutung für den Filmstandort, versteht es sich doch seit seinen Anfängen als Plattform für Werke aus der Region. Das LICHTER Filmfest feiert den Reichtum der hessischen Filmszene. Mit seinem Erfolg ist es weitergewachsen, internationalisierte sein Programm und setzte zuletzt mit dem Kongress „Zukunft Deutscher Film“ Impulse über die Region hinaus.

All dies lässt sich nicht ohne weiteres in den digitalen Raum übertragen. Umso beeindruckender ist die Resilienz, mit der die Festivalmacher*innen der widrigen Umstände trotzen und uns allen auch dieses Jahr wieder spannende Inhalte präsentieren. Filmfestivals sind eine wichtige Bereicherung der Freien Szene Frankfurts und haben als Ort des gemeinschaftlichen Erlebens all unsere Unterstützung verdient.

Die diesjährige Ausgabe des Festivals hat sich ganz dem Motto „Wandel“ verschrieben. Und das ist sicher nicht nur als Kommentar auf die aktuelle Ausnahmesituation und die damit verbundenen zahlreichen Herausforderungen zu verstehen. Man darf gespannt sein, zu welchen Einsichten und Aussichten das Festival uns dieses Jahr einladen möchte. Freuen wir uns auf viele inspirierende Filme und ein kreatives Begleitprogramm und umso mehr darauf, bald wieder auf gewohnte Weise zusammenzukommen!

Herzlich,

Ihre Dr. Ina Hartwig


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