A Night of Knowing Nothing
Payal Kapadia
Einer jugendlichen Tanzszene folgen düstere Protestbilder, prunkvollen Hochzeitsbildern folgen verträumte Morgenstunden auf dem Campus einer Universität: An der staatlichen Filmschule Mumbai werden in einer Kiste Liebesbriefe einer kastenübergreifenden Liebe gefunden. Als partaktische Collage werden sie zu einem Zeugnis gewaltvoller Ungerechtigkeiten im heutigen Indien. So bilden sie für den essayistischen Film einen spezifischen, emotionalen Rahmen, der zur universellen Verzweiflung eines cineastischen Jugendaktivismus anschwillt, der erbarmungslos niedergeschlagen wird. In seiner nostalgischen 16 Millimeter-Haptik mit verträumten schwarz-weiß Bildern, die stark an die studentische 68er-Bewegung erinnern, wird A Night of Knowing Nothing zu einem amorphen Dokument, das in seiner Brisanz geschichtsübergreifend Realitäten zu sprengen vermag.
14. Mai 2022
21:30 Uhr, Kino des DFF
Mehr Informationen
Regie | Payal Kapadia |
Land | 51 |
Jahr | 2021 |
Spieldauer | 96 min |
Sprache | Hindibengal mit englischen Untertiteln |
Produktion | Petit Chaos, Another Birth |
Kamera | Ranabir Das |
Drehbuch | Payal Kapa Dia, Himanshu Prajapati |
Schnitt | Ranabir Das |
Ton | Moinak Bose, Romain Ozanne |
Musik | Bhumisuta Das |
Cannes 2021 - Gewinner des Golden Eye
Präsentiert von:
Über die Regisseurin
Payal Kapadia wurde 1986 in Mumbai geboren. Nach ihrem Wirtschafts-Studium studierte sie Filmregie am indischen Film und Fernseh- Institut in Pune. Ihre Kurzfilme waren auf zahlreichen Filmfestivals zu sehen, unter anderem in Cannes und auf der Berlinale. A Night of Knowing Nothing ist ihr erster Langfilm. Der Film wurde im Rahmen der Directors' Fortnight bei den Filmfestspielen von Cannes 2021 uraufgeführt, wo er mit dem L'Œild'Or für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.
Pressestimmen
Variety: „Ein traumhafter Essay über die Poetik des Protests in Modis Indien. Ein Palimpsest aus düsteren Bildern, nachdenklicher Erzählung und beschwörender Filmmusik schafft ein schmerzlich-melancholisches Porträt des modernen Student[:inn]enprotests.“
Internationaler Langfilm