16.04. ‐ 21.04.2024

An der Peripherie – Urbane Wahrnehmung in den Filmen der „Berliner Schule“

*Sonntag, 24. März 2013 / Festivalzentrum: VAU, Mainzer Landstraße 23 / 16:00 Uhr* Wie erleben wir die Stadt? Folgt man den gegenwärtigen Debatten zur Zukunft der Stadt, so fällt nicht nur die starke Ökonomisierung auf, sondern in der Folge auch eine bestimmte Bildpolitik. Die Grenzen zwischen einer Ökonomie des Kapitals und einer Ökonomie der Aufmerksamkeit werden fließend, Stadtmarketing und Städtekonkurrenz resultieren in Leuchtturmprojekten (Rekonstruktion von Altstadtarealen und Stadtschlössern) und der Konstruktion von grafischen Stadtbildern. Im europäischen Filmschaffen der letzten Jahre gibt es kaum eine visuelle und ästhetische Sprache, die sich dieser hegemonialen Bildpolitik der Stadt stärker widersetzt als die Filme der „Berliner Schule“. Die in erster Generation von Christian Petzold, Thomas Arslan und Angela Schanelec vielmehr als Stilrichtung denn als Kollektiv geprägte Strömung im neueren deutschen Film zeigt, wie es auf der anderen Seite der Stadt aussieht. Urbane Wahrnehmung wird zwischen Stadt und Provinz, Zentrum und Peripherie auf subjektives Erleben zurückgeführt. So entsteht eine eigentümliche Atmosphäre, in der die Stadt häufig zugleich gegenwärtig und abwesend ist. In einem Vortrag mit ausgewählten Sequenzen spürt die Filmwissenschaftlerin Julia Quedzuweit dem Moment der urbanen Subjektivität nach: Welche Bilder von Stadt und Stadterleben zeigt uns die Berliner Schule? Was erzählt uns eine Kamera-Einstellung über die Haltung des Filmemachers zur Gesellschaft? Und wie kommt die Berliner Schule dem Mythos „Stadt“ zwischen Berlin, Wolfsburg und Marseille näher? _Vortrag mit Screening:_ _Julia Quedzuweit (Filmwissenschaftlerin Universität Mainz,_ _Dissertation über die „(Neue) Berliner Schule“, Arbeitstitel)_

Mehr Informationen Lichter FilmfestLichter Filmfest



>