Ascension
Jessica Kingdon
Von den Arbeiterinnen in einer Sexpuppen-Fabrik zur Herstellung von Trump-Fan-Mützen: Jessica Kingdons Dokumentarfilm über den „Chinesischen Traum“ spricht vor allem in Bildern. So erinnert die Arbeiter:innen-Akquise etwas an einen Viehmarkt, wenn über Lautsprecher mit klimatisierten Achtbettzimmern geworben wird. Ascension ist definitiv kein Werbevideo für China, doch gerade deshalb fasziniert die Collage aus einmaligen Einblicken in die chinesische Fabrikarbeit und den Massenkonsum so sehr, wird teilweise gar unerwartet humorvoll. Vom Influencer-Kurs ins überfüllte Erlebnisbad, alles ist der Effizienz untergeordnet. Durch die Gegenüberstellung der verschiedenen Gesellschaftsschichten – Produktion, Konsum und Wohlstand – wird die Absurdität des Kapitalismus sichtbar, denn auch China ist ein Land voller Gegensätze. Die persönliche Freiheit im Leben, sie ist auf die Klassen unterschiedlich verteilt.
11. Mai 2022
18:00 Uhr, Kino des DFF
Mehr Informationen
Regie | Jessica Kingdon |
Land | 37 |
Jahr | 2021 |
Spieldauer | 96 min |
Sprache | Mandarin mit englischen Untertiteln |
Produktion | Kira Simon-Kennedy, Jessica Kingdon, Nathan Truesdell |
Kamera | Jessica Kingdon, Nathan Truesdell |
Drehbuch | Kira Simon-Kennedy, Jessica Kingdon, Nathan Truesdell |
Schnitt | Jessica Kingdon |
Musik | Dan Deacon |
Oscar Nominierung 2022 - Bester Dokumentarfilm
Über die Regisseurin
Die chinesisch-amerikanische Dokumentarfilmerin Jessica Kingdon lebt in New York. Ihre preisgekrönte Kurzdoku Commodity City (2017) über das weltgrößte Großhandel-Einkaufszentrum in Yiwu, China, wurde auf über 50 Festivals gespielt. Ascension, Kingdons erste Langfilmdokumentation, feierte seine Weltpremiere auf dem TRIBECA Film Festival und konnte neben zahlreichen Preisen auch eine Nominierung für den Oscar 2022 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm erzielen.
Pressestimmen
Screen International: „In einer scharfsinnig beobachteten Dokumentation lässt Kingdon selbstbewusst die Bilder eine faszinierende, universelle Geschichte über Ungleichheit und Klassentrennung erzählen.“
Hyperallergenic: „Fesselnd (…) Ein faszinierender Kommentar über das Alltägliche, oft durchbrochen von Humor.“
CBS News: „Diese Momentaufnahme des Aufstiegs Chinas zur Konsumgesellschaft ist visuell fesselnd und in ihrer Tragweite seelentötend.“
Die Regisseurin über den Film:
„Ich wurde von dem visuellen Überfluss und dem Paradox Yiwus angezogen, doch was mich beeindruckte, war nicht die Unmenschlichkeit seiner Proportionen und Ziele, sondern das menschliche Leben, das innerhalb seiner Grenzen florierte [...] und ich begann, nach Räumen zu suchen, in denen dieses Paradox veranschaulicht wurde. Diese Reise quer durch China und zwischen den Klassengrenzen wurde zu meiner ersten Langfilmdokumentation, Ascension.“
(In Anwesenheit der Produzentin)
Internationaler Langfilm