16.04. ‐ 21.04.2024
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Ausstellung // LICHTER Art Award II

Der LICHTER Art Award erreicht Videokünstlerinnen und Filmemacher aller Welt – von Collingwood bis Hamburg! Für die 8. Ausgabe des mit 1.000 Euro dotierten Preises wurden über 90 Werke eingereicht. 

Das Spektrum der ausgewählten Werke – von Animation, Dokumentarfilmen über Filmessays bis hin zu fiktiven Erzählungen – gibt Einblick in die aktuellen Strömungen der zeitgenössischen Film- und Videokunst. In ihrer Variationsbreite und Qualität zeigen die ausgewählten Werke verschiedene Tendenzen auf. Die Immaterialität des Internets wie auch die hyperreale Präsenz der Post-Internet Ästhetik lassen sich in vielen Arbeiten beobachten. Zugleich formulieren die ausgewählten Arbeiten einen je eigenständigen Kommentar zur sozialen Realität und zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen unserer Gegenwart. 

Die Arbeiten der fünf Finalistinnen und Finalisten zeigt das LICHTER Filmfest vom 3. bis zum 8. April 2018 in einer kuratierten Ausstellung. Die prämierte künstlerische Arbeit wird im Rahmen der feierlichen Eröffnung am 3. April um 19 Uhr im Zoo-Gesellschaftshaus bekannt gegeben. 

Die Finalistinnen und Finalisten:

Nikita Diakur (R/D) // Ugly // 2017 // 11:54 Min.

Ugly wurde von einer wahren Geschichte aus dem Internet inspiriert, die von der Begegnung zwischen einem amerikanischen Ureinwohner und einer hässlichen Katze erzählt. Ugly nimmt dich mit auf eine Reise, es lässt dich in eine Welt der Bilder eintauchen, die dich körperlich und geistig in Bewegung hält. Die am Computer generierten Bilder sind eine Kombination aus Puppenspiel und dynamischer Computersimulation. Dabei stellt Ugly die Frage: Ist ein Zusammenleben in einer chaotischen Welt voller sozialer Konflikte und Leid überhaupt möglich? Von der Antwort auf diese Frage werden wir überrascht sein. 

Der Filmemacher Nikita Diakur wurde in Russland geboren und lebt in Mainz. Er studierte am Central Saint Martins College und am Royal College of Art in London. Seine Arbeiten wurden international auf Filmfestivals wie der Prix Ars Electronica gezeigt.

Jakob Engel (D) // Waiting for Record // 2017 // 15:15 Min.

Waiting for Record ist ein feinsinniger Blick hinter die Kulissen eines Theaters – in das Leben von Jamil Jalla. Die Kooperation mit dem afghanischen Filmemacher und Schauspieler zeichnet das Portrait eines Wartenden. Die Bühne in greifbarer Nähe, bewegt er sich zwischen zwei Identitätsrealitäten. Seine Gegenwart trennt sich immer deutlicher von der Vergangenheit und Alternativen ebnen neue Wege. Jakob Engels Videoarbeit zeigt das Verweilen in einer Zwischenzeit als ein Wechselspiel zwischen Hadern und Hoffnung und verbildlicht mit dem Motiv des täglichen Wartens in der Unsicherheit ein Symptom unserer Zeit. 

Jakob Engel (geb. 1988) lebt und arbeitet als freier Künstler, Filmemacher, Theatermacher und Musiker in Hamburg. Er studierte Bildende Kunst an der HFBK Hamburg und erhielt 2015 das Deutschlandstipendium. Seine filmischen Arbeiten waren bereits auf unterschiedlichen Filmfestivals und in Institutionen wie der Hamburger Kunsthalle und dem Mousonturm Frankfurt zu sehen.

Martin Kohout (CZ/D) // Slides // 2017 // 22:50 Min.

Slides ist eine visuelle Collage von Emotionen und Aktionen, festgehalten durch den Menschen mithilfe von Gadgets, ohne Verweis auf Zeit und Raum. Das Gesehene könnte in der Vergangenheit liegen, aber auch in der Zukunft stattfinden. Menschen auf der Suche nach Menschen. Menschen beobachten Menschen. Menschen treffen aufeinander und unterhalten sich; sie verbringen einige Zeit zusammen und driften schließlich wieder auseinander. All das passiert an einem Ort, der manchmal real erscheint, die meiste Zeit jedoch ein virtueller ist. 

Martin Kohouts Videoarbeiten und Installationen reagieren auf verschiedeneLebenssituationen, die Unbegreiflichkeit der zeitgenössischen Welt und die Unfähigkeit des Einzelnen, sich darin zu orientieren. Kohouts Leitthema ist das Medium des Internets und die Selbstreflexion des Menschen in der globalen Kommunikation, die widersprüchliche Erfahrungen mit sich bringt – Intimität und Aggression, Selbstvertrauen und Hilflosigkeit. 

Martin Kohout, geboren 1988 in Prag, machte seinen Abschluss an der Film and TV School der Academy of Performing Arts Prague und an der Städelschule Frankfurt. Seine Arbeit wird international ausgestellt. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Ingel Vaikla (EST/B) // Roosenberg // 2017 // 29 Min.

Roosenberg ist ein Gebäude, eine Gemeinschaft, eine Begegnung, festgehalten in faszinierenden filmischen Aufnahmen. Unaufdringlich und einfühlsam tastet die Kamera die Mauern und Räume eines belgischen Klosters ab und fängt die einzigartige Magie dieses Ortes ein. Das tägliche Zusammenleben von vier Schwestern, ihre religiöse Praxis und ihre endgültige Abreise erzählen auch immer die Geschichte des modernistischen Baus. Mit präzisem Blick und Fingerspitzengefühl spürt Ingel Vaikla die identitätsstiftenden Verbindungen zwischen der Architektur und den darin wohnenden Menschen auf. 

Ingel Vaikla ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin aus Estland. Sie studierte Fotografie an der Estonian Academy of Arts und Film an der Royal Academy of Fine Arts in Gent. Derzeit lebt und arbeitet sie in der HISK Künstlerresidenz in Gent, Belgien.

Gerald Zahn (A) // Die Galerie / The Gallery // 2017 // 20 Min.

Seit einem Jahr arbeitet Hannah in einer großen Galerie. Die Videoarbeit Die Galerie/The Gallery gewährt uns einen unbefangenen Einblick in ihren Alltag. Ihren oft belanglosen Beobachtungen und doch intimen Anekdoten zu lauschen, fühlt sich an wie das Blättern in einem fremden Tagebuch – unbedarft vertraut sie ihrem Gegenüber private Gedanken an. Das ungewöhnliche Zusammenspiel von Ton und Bild lässt ihre Gefühlswelt zwar aufscheinen, dennoch bleibt Hannah eine unsichtbare Spionin. Mit Witz und Raffinesse liefert Gerald Zahn ein außergewöhnlich poetisches Portrait über den Arbeitsalltag im schillernden Kulturbetrieb. 

Gerald Zahn (geb. 1971) arbeitet als Medien- und Videokünstler in Wien. Er studierte Pädagogik, Ethnologie und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und schloss eine Ausbildung zum Multimedia Designer ab. Seine medienübergreifenden Arbeiten werden national und international gezeigt.

Ort:

Mal Seh'n Kino

Öffnungszeiten:

  • Dienstag, 03. April // 18:30 Uhr bis 23 Uhr
  • Mittwoch, 04. April // 17:30 Uhr bis 23 Uhr
  • Donnerstag, 05. April // 09:30 Uhr bis 23 Uhr
  • Freitag, 06. April // 09 Uhr bis 23 Uhr
  • Samstag, 07. April // 13 Uhr bis 23 Uhr
  • Sonntag, 08. April // 12 Uhr bis 23 Uhr



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Jahr 2018


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