Ausstellung: VR Interactive Storytelling Kurzfilme
Sister Sylvester, Deniz Tortum, Chloé Rochereuil, Christian Zipfel
In diesem Jahr gibt es beim 8. VIRTUAL REALITY STORYTELLING AWARD eine großartige Neuerung: In unserem international ausgeschriebenen Wettbewerb werden nicht nur 360°-Filme gezeigt - erstmalig gibt es auch interaktive VR-Erfahrungen zu erleben, mit denen Ihr noch tiefer in virtuelle Welten vordringen könnt. Den hierfür ins Leben gerufene VR INTERACTIVE STORYTELLING AWARD vergibt eine hochkarätige Jury (Franziska Nori, Sebastian Oschatz und Philip Hausmeier).
Die interaktive VR-Ausstellung finden im Festivalzentrum statt.
Öffnungszeiten VR-AUSSTELLUNG (kostenfrei)
DO 18. + FR. 19. APRIL 14 – 21 UHR
SA 20. APRIL 12 – 20 UHR
SO 21. APRIL 12 – 18 UHR
21. April 2024
12:30 Uhr, Festivalzentrum
Mehr Informationen
Regie | Sister Sylvester, Deniz Tortum, Chloé Rochereuil, Christian Zipfel |
Land | Niederlande, USA, Türkei, Frankreich, Deutschland |
Jahr | 2023-2024 |
Spieldauer | bis 18:00 ∞ min |
Sprache | Englisch, Deutsch |
Freier Eintritt - 12 bis 18 Uhr geöffnet
Die Finalist:innen des LICHTER VR Interactive Storytelling Award 2024 sind:
Shadowtime | Dokumentation | Niederlande/USA/Türkei 2023 | OV (englisch) | Dauer: 18 Min.
Regie: Sister Sylvester, Deniz Tortum
In Shadowtime bewohnen wir zwei Körper gleichzeitig, der eine fest in der realen Welt verwurzelt, der andere, der Virtuelle, frei und ungebunden. Ein Glück, findet die Erzählerfigur dieser berauschenden VR-Erfahrung, denn gäbe es nur diese eine, reale Welt, so müsste man sich doch ernsthaft Sorgen um sie machen. Shadowtime verknüpft die Geschichte der Virtual Reality Technologie geschickt mit Fragen nach der immanenten Gefahr aller Medien, durch Manipulation und Wahrnehmungsverschiebungen von den wirklichen, dringlichen Problemen unserer Zeit abzulenken.
Sister Sylvester ist Performance- und Filmemacherin, die gelegentlich auch eine Amateurmikrobiologin ist. Sie arbeitet mit neuen Technologien, um interdisziplinäre Zusammenarbeiten zwischen Arten, Essayfilme und Vortragsperformances zu realisieren.
Deniz Tortum arbeitet im Bereich Film und immersive Medien. Seine Arbeit wurde international auf Festivals wie dem Venice Film Festival, SxSW, IFFR, IDFA, Sheffield Doc/Fest, Hot Docs, True/False und Dokufest gezeigt. Er war als Forscher am MIT Open Documentary Lab und am MIT Transmedia Storytelling Initiative tätig, wo sich seine Forschung auf immersive Medien konzentrierte. 2019 wurde er in der "25 New Faces of Independent Film" des Filmmaker Magazine vorgestellt.
JFK Memento | Dokumentation | Frankreich/USA 2023 | OV (Englisch) | Dauer: 36 Min.
Regie: Chloé Rochereuil
Die interaktive Dokumentation nutzt und kombiniert aufwändige Techniken, um die Geschehnisse während und nach dem Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 nachzuzeichnen. Zeitzeug:innen-Interviews, restauriertes und in 3D aufgearbeitetes Videomaterial sowie photogrammetrische Rekonstruktionen der Schauplätze ergeben ein faszinierendes Geschichts-Kaleidoskop und laden zum Eintauchen ein. Selten hat sich die Vergangenheit so lebendig angefühlt.
Chloé Rochereuil ist Regisseurin und Mitbegründerin des auf Virtual-Reality-Dokumentationen spezialisierten Studios TARGO. Sie lehrt an der Sciences Po Journalistenschule und ist eine der führenden Stimmen des VR-Journalismus in Europa. Neben vielen weiteren Preisen erhielt Rochereuil 2019 für „The Wings of Mosul“ den Zuschauerpreis bei den Lumiere Awards.
Die wenige Zeit | Animation | Deutschland 2024 | OmeU | Dauer: 20 Min.
Regie: Christian Zipfel
In die wenige Zeit lässt uns Margot Friedländer, Überlebende des KZ Theresienstadt, an ihren bedrückenden Erinnerungen an die Zeit der Judenverfolgung in Nazi-Deutschland teilhaben. Ihre eindringlichen Erzählungen werden durch aufwendige Rekonstruktionen der Erinnerungsorte begleitet. Frau Friedländer selbst wurde für dieses Projekt der Filmuniversität Konrad Wolf durch ein komplexes Kamerasystem dreidimensional aufgezeichnet, sodass wir das Gefühl haben, ihr direkt gegenüberzustehen. Ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen, für uns alle jetzt und für all jene, die noch kommen werden.
Christian Zipfel studierte Filmregie an der ifs Köln. Im Studium realisierte er seinen ersten Langfilm „Magadan – Stadt erbaut auf Knochen“ über ehemalige sowjetische Straflager in Sibirien. Sein fiktionaler historischer Abschlussfilm „Der einsame Hof“ feierte Premiere im Wettbewerb der 62. internationalen Filmtage Oberhausen und wurde für den „First Steps“ Award nominiert. Christian wechselte an die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und studierte dort Dokumentarfilmregie. Er drehte für das Auswärtige Amt Filme über deutsche Kolonialverbrechen in Namibia. Zeitgleich entwickelte er ein besonderes Interesse für neue Medien und realisierte so schließlich das VR-Werk „ROOMS“, welches auf den 75. Filmfestspielen von Venedig für den Schwarzen Löwen nominiert wurde.
Seit seinem Studienabschluss arbeitet Christian freiberuflich als Regisseur und Autor. Seit 2021 realisiert er ein volumetrisches Zeitzeugnis von Holocaust-Überlebenden.
VR Storytelling