22.04. ‐ 27.04.2025
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Blutsauger

Julian Radlmaier

Im August 1928 wird der sowjetische Fabrikarbeiter Ljowuschka als Trotzki-Darsteller für den Film „Oktober“ des Regisseurs Sergei Eisenstein gecastet. Doch seine Träume vom Künstlerleben platzen, als der echte Trotzki bei Stalin in Ungnade fällt und er aus dem Film herausgeschnitten wird. Fortan will der romantische Träumer sein Glück in Hollywood versuchen. Um Geld für die Überfahrt aufzutreiben, verkleidet er sich als Aristokrat in einem mondänen deutschen Ostseebad. Dort verliebt er sich in die junge und exzentrische Millionärin Octavia Flambow-Jansen. Eine sommerliche Romanze bahnt sich an – dumm nur, dass in der Gegend Vampire ihr Unwesen treiben.

Julian Radlmaiers marxistische Kostümkomödie Blutsauger sprüht nur so vor kreativen Einfällen und einer formalen Eigenständigkeit: meisterhaft inszenierte Tableaus, eine Sprache, die sich der Literatur verpflichtet fühlt, und haufenweise skurrile Charaktere, die über das Kapital und eine freie Lebensutopie fabulieren und damit stets in die Gegenwart verweisen. Die Handschrift des dffb-Absolventen Radlmaier ist in seinem neuen Film unverkennbar.

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Regie Julian Radlmaier
Land Deutschland
Jahr 2021
Spieldauer 127 min
Sprache Deutsch, Englisch, Russisch
Produktion Kirill Krasovski / faktura film
Darsteller Alexandre Koberidze, Lilith Stangenberg, Alexander Herbst, Corinna Harfouch
Kamera Markus Koob
Drehbuch Julian Radlmaier
Schnitt Julian Radlmaier

Auszeichnungen

Julian Radlmaiers neuer Film feierte seine Weltpremiere bei der Berlinale 2021 im Wettbewerb Encounters. Schon vorab wurde das Drehbuch mit der Lola, dem Deutschen Filmpreis, ausgezeichnet. Beim Moscow International Film Festival 2021 gewann Blutsauger den Special Jury Award.

Pressestimmen

„Eine urkomische Mischung aus Marxismus, Liebesfilm und Fabulierlust.“ (programmkino.de)

„Vielleicht ist es gerade der Unernst von Radlmaiers Kino, der ins Schwarze trifft.“ (Die Zeit)

Der Regisseur über den Film

Blutsauger ist vor allem ein Film über die verführerische Bannkraft des bürgerlich-kapitalistischen Subjekts, über die Schwierigkeit menschlicher Beziehungen in der Klassengesellschaft, über den Zwang zur Arbeit und das Recht auf Faulheit, über die Verfügung über die eigene Zeit und den eigenen Körper, die strukturelle Funktion von Rassismus, über Abstiegsängste, Aufstiegsfantasien und die alte Frage, ob man es sich als Einzelner gemütlich machen kann in unwirtlichen Verhältnissen, ohne sich zu korrumpieren.“



Zukunft Deutscher Film

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