16.04. ‐ 21.04.2024
LFFI19_Zukunft Deutscher Film_Das melancholische Maedchen_01

Das melancholische Mädchen

Susanne Heinrich

In Anwesenheit der Regisseurin Susanne Heinrich.

Mit ausdrucksloser Miene bewegt sich eine junge Frau durch eine artifizielle, pastellfarbene Studiokulisse. Dabei ist sie vor allem eins: gelangweilt. Vor allem von den Männern, von denen sie einen Schlafplatz will, mit denen sie ab und zu aber auch sehr langweiligen, weil zu professionellen, Sex hat. In einer Bar wartet sie auf das Ende des Kapitalismus und ihre Depression identifiziert sie als strukturelles Problem, während ihr Therapeut Kreise aufs Papier malt. Witze macht sie nie, Humor hat sie trotzdem.

In 14 perfekt geplanten Episoden, in denen jedes einzelne Wort sitzt, wird keine Handlung und kein Charakter auserzählt, sondern die Absurdität einer Welt voller sich selbst optimierender und selbst verwirklichender Individuen ausgestellt –  und am Ende des Films wartet keine erlösende, reinigende Katharsis.

Das melancholische Mädchen ist formal eigenwillig, hochpolitisch und ausgesprochen komisch. Die Regisseurin Susanne Heinrich hat in ihrem ersten Film nach einer neuen, anderen Filmsprache gesucht und sie gefunden. Herausgekommen ist dabei Verfremdung à la Brecht durch eine postmoderne, knallbunte Brille. Dafür wurde sie in diesem Jahr gleich mit dem Preis für den besten Film und dem Preis der ökumenischen Jury beim 40. Filmfestival Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.

Mehr Informationen Lichter FilmfestLichter Filmfest

Regie Susanne Heinrich
Jahr D 2019
Spieldauer 80 min
Sprache deutsche OV
Produktion Jana Kreissl // Produktionsfirma:Deutsche Film-und Fernsehakademie Berlin (dffb), Essential Filmproduktion GmbH
Darsteller Marie Rathscheck, u. a.
Kamera Agnesh Pakozdi
Drehbuch Susanne Heinrich
Schnitt Susanne Heinrich, Benjamin Mirguet
Musik Moritz Sembritzki, Mathias Bloech

Präsentiert von:



Hessenpremiere

Zukunft Deutscher Film

>