22.04. ‐ 27.04.2025
Des Teufels Bad Start

Des Teufels Bad

Veronika Franz, Severin Fiala

Wie bringt man sich um, wenn man nach dem Tod in den Himmel kommen möchte, aber Selbstmord eine Todsünde ist? Das ist im 18. Jahrhundert für unaufgeklärte Bauern eine ganz praktische Herausforderung – Veronika Franz und Severin Fiala verwandeln sie zu einer bildgewaltigen Höllenfahrt in die Geschichte des Weiblichen. Auf Basis historischer Gerichtsprotokolle zeigt Des Teufels Bad: Die Religion und der menschliche Körper sind nur Rechtssysteme verschiedener Art. Die Angst vor dem Tod tritt neben die Angst vor Gottes Strafe und vor seinen weltlichen Helfern, den Herren von der Heiligen Inquisition.

Und wer ist an allem schuld? Der Teufel möglicherweise...

Aufgeklärtes Horrorkino aus Österreich.

23. April 2025

21:00 Uhr, Elysee 2 im Festivalzentrum

Mehr Informationen Lichter FilmfestLichter Filmfest

Regie Veronika Franz, Severin Fiala
Land Österreich, Deutschland
Jahr 2024
Spieldauer 121 min
Sprache Deutsch
Sprachfassung OV
Produktion Ulrich Seidl
Koproduktion Bettina Brokemper
Darsteller Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter, Natalija Baranova
Kamera Martin Gschlacht
Drehbuch Veronika Franz, Severin Fiala
Schnitt Michael Palm
Ton Zoe Niemann, Andreas Hildebrandt
Musik Soap&Skin / Anja Plaschg
Sound Design Matz Müller


Silberner Bär Berlinale 2024, Österreichischer Filmpreis 2024

Über die Regisseur:innen

Als Regieduo haben die in Teheran geborene Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha aus Shiraz bereits drei Filme verwirklichen können. Ihr erster Spielfilm, Ballade von der weißen Kuh, lief 2023 im Wettbewerb um den goldenen Bären auf der Berlinale und wurde auf vielen Filmfestivals weltweit gezeigt. Die Weltpremiere ihres folgenden Films My Favourite Cake musste dieses Jahr in Berlin ohne ihre Anwesenheit stattfinden, da die iranische Regierung dem Ehepaar ein Ausreiseverbot erteilt hatte und ihre Pässe konfiszieren ließ, nachdem die Produktionsbüros gewaltsam und doch erfolglos nach den Festplatten des Films durchsucht wurden.

Pressestimmen

„Moghaddam and Sanaeeha and the actors turn this set piece into a whirling dervish of elderly seduction, executed with crack comic timing, precise choreography for both the camera and the characters themselves, and one of the all-time great crash cuts. [...] We can only hope that all involved in this remarkable, heady achievement will have a chance to seize more days with further films.“ (Leslie Felperin, The Hollywood Reporter)

„Moghaddam und Sanaeeha drehten schon, als die wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Hijab-Gesetz von der Sittenpolizei verhaftete Jina Mahsa Amini mutmaßlich gewaltsam getötet wurde und in Iran die größten Proteste seit der Islamischen Revolution 1979 begannen. Mahins Geschichte, die das Regieduo analog zu der nach Aminis Tod entstandenen Bewegung den Frauen, dem Leben und der Freiheit widmet, bewegt vor allem durch ihren politischen Hintergrund und die zahlreichen Verweise auf die allgegenwärtige systematische Misogynie. My Favourite Cake, der Wettbewerbsliebling vieler Berlinale-Besucher*innen, öffnet Augen und Herzen – und hallt noch lange nach.“ (Stefanie Borowsky, Kino-Zeit)

„Watching these two elderly people indulge in their tiny, harmless but illegal pleasures is a delight. Nothing is airbrushed: Lily Farhadpour is a large woman, faintly absurd in her outmoded evening dresses, but it is entirely convincing when Faramarz tells her gallantly that her body is perfect. [...] Both actors seem lit from within, radiant with renewed life.“ (Stephanie Bunbury, Deadline)

Die Regisseur:innen über den Film

„Today, a film which we have spent three years of our lives making will be shown here, unfortunately, without our presence. We feel like parents who are forbidden from even looking at their newborn child… We are sad and we are tired but we are not alone.“ Nachricht von Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha, verlesen auf der Berlinale-Pressekonferenz des Films



IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN & DES REGISSEURS

Zukunft Deutscher Film Spezial

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