Hysteria
Mehmet Akif Büyükatalay
Ein verbrannter Koran, ein verlorener Schlüssel, geklaute Filmrollen. Während der Dreharbeiten zu einem Film über den Brandanschlag von Solingen gerät Regieassistentin Elif (großartig gespielt von Shooting Star Devrim Lingnau) in einen Strudel aus Verdacht und Anschuldigungen. Ein anonymer Anruf und ein Einbruch in die Wohnung des Regisseurs und seiner Partnerin (Serkan Kaya und Nicolette Krebitz) lenken den Verdacht zunächst auf die Komparsen aus dem Flüchtlingsheim – doch wer profitiert von dem nahenden politischen Skandal? Und wie weit darf Filmschaffen im Namen der Kunst gehen?
Zwischen politischem Zündstoff, Gesellschaftsstudie und Meta-Kommentar über die hiesige Filmbranche angelegt, inszeniert Mehmet Akif Büyükatalay einen Thriller, der einen keine Sekunde loslässt. Das Ergebnis ist einer der besten deutschen Filme (mit hessischer Beteiligung) der letzten Jahre, der gleichzeitig die wichtige Frage aufwirft: Wen sehen wir eigentlich als deutsch im deutschen Film?
22. April 2025
20:30 Uhr, Esplanade im Festivalzentrum
Mehr Informationen
Regie | Mehmet Akif Büyükatalay |
Land | Deutschland |
Jahr | 2025 |
Spieldauer | 104 min |
Sprache | Deutsch, Türkisch, Englisch, Arabisch, Kurdisch |
Sprachfassung | OmeU |
Produktion | Mehmet Akif Büyükatalay, Claus Herzog-Reichel |
Darsteller | Devrim Lingnau, Mehdi Meskar, Serkan Kaya, Nicolette Krebitz |
Kamera | Christian Kochmann |
Drehbuch | Mehmet Akif Büyükatalay |
Schnitt | Denys Darahan, Andreas Menn |
Ton | René Nicklaus |
Musik | Marvin Miller |
Sound Design | Steffen Pfauth |
EUROPA CINEMAS LABEL
Pressestimmen
„Aus einem ernsten Start entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, das zugleich noch einen schönen Meta-Kommentar über Kunst und Empfindlichkeiten, Narzissmus und Lippenbekenntnisse, White Privilege und soziale Klassen formuliert. Das Ende eskaliert in einer Aussprache „Gott des Gemetzel“-Style, wenn wirklich alle Seiten sich gegenseitig nicht nur die Tat selbst vorwerfen, sondern mit ihren Vorurteilen am Tisch den Anderen ohne Ansehen der Person bewerten.“ (Christian Ihle, taz blogs)
„Mehmet Akif Büyükatalays doppelbödiger, provokanter Verschwörungsthriller spielt mit dem Film-im-Film-Motiv und steckt voller unerwarteter Wendungen. Eine präzise Reflexion über die Macht der Bilder und die Dynamik von Wahrnehmung, Projektion und gesellschaftlicher Hysterie.” (radioeins)
Über den Regisseur
Der 1987 in Bad Hersfeld geborene Filmemacher studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2019 lief sein Film Oray in der Sektion Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale, wurde dort als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet und erhielt zahlreiche weitere internationale Auszeichnungen. Mit seiner Produktionsfirma filmfaust, die er gemeinsam mit Claus Herzog-Reichel gegründet hat, schrieb und produzierte er internationale und preisgekrönte Spiel- und Dokumentarfilme, unter anderem Aşk, Mark ve Ölüm (Liebe, D-Mark und Tod), der 2022 im Panorama gezeigt wurde.
Der Regisseur über den Film
"Es ist die Hauptaufgabe von Kino und Literatur, dass wir Vielschichtigkeit abbilden, dass wir jeder Stimme, jedem Gesicht das gleiche Recht und die Möglichkeit geben, sich auszudrücken"
IN ANWESENHEIT VON REGISSEUR, PRODUZENT UND HAUPTDARSTELLER SERKAN KAYA
ERÖFFNUNGSFILM
Regionaler Langfilm
