22.04. ‐ 27.04.2025
Im Haus meiner Eltern Start

Im Haus meiner Eltern

Tim Ellrich

Ein altes Schwarz-Weiß-Foto: Ein sechsjähriges Mädchen hält seinen jüngeren Bruder an der Hand. Jahrzehnte später sehen wir Holle, mittlerweile Mitte fünfzig und spirituelle Heilerin, und ihren Bruder Sven, der an Schizophrenie leidet. Seit 30 Jahren lebt er isoliert auf dem Dachboden des Elternhauses. Die Familie hat sich damit arrangiert – nur Holle kann den Stillstand nie ganz akzeptieren. Als die Mutter ins Krankenhaus muss, gerät das fragile Gleichgewicht ins Wanken.

Im Haus meiner Eltern ist eine eindringliche Reflexion über Familie, Verantwortung und Nähe. Der Film des Offenbacher Regisseurs Tim Ellrich bleibt konsequent in Schwarz-Weiß, reduziert Eindrücke und schärft zugleich den Blick. Szenen enden abrupt, Schwarzpausen lassen Raum zum Nachdenken. Holles Heilarbeit ohne Berührung wird zur Metapher für die Filmkunst selbst: Der Film berührt, ohne physisch greifbar zu sein. Dokumentarische Elemente und inszenierte Szenen verweben sich zu einer vielschichtigen Erzählung über Zugehörigkeit und die Frage: Warum kümmern wir uns um jene, für die wir uns nie entschieden haben?

25. April 2025

18:30 Uhr, Elysee 2 im Festivalzentrum

Mehr Informationen Lichter FilmfestLichter Filmfest

Regie Tim Ellrich
Land Deutschland
Jahr 2025
Spieldauer 96 min
Sprache Deutsch
Sprachfassung OV
Produktion Tanja Georgieva-Waldhauer, Jan Krüger, Leopold Pape
Darsteller Jenny Schily, Ursula Werner, Manfred Zapatka, Jens Brock
Kamera Konstantin Pape
Drehbuch Tim Ellrich
Schnitt Tobias Wilhelmer
Ton Johann Meis
Sound Design Jonathan Rösch


HESSISCHER DREHBUCHPREIS 2021, FILMFESTIVAL ROTTERDAM 2025: PREIS DER JURY

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Pressestimmen

„Ellrich vermeidet einfache Urteile und bietet stattdessen eine nachdenkliche Reflexion darüber, wie die Gesellschaft mit älteren und kranken Menschen umgeht und welche Spannungen diese Verantwortung innerhalb von Familien erzeugt – von denen, die die Last tragen, bis hin zu denen, die Abstand halten. Mit Empathie und einer zurückhaltenden Herangehensweise untersucht Im Haus meiner Eltern die unausgesprochenen Spannungen und stillen Opfer, die das Familienleben unter Druck prägen.“ (Vanja Kaludjercic, Internationales Filmfestival Rotterdam)



Regionaler Langfilm

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