Im Haus meiner Eltern
Tim Ellrich
Ein altes Schwarz-Weiß-Foto: Ein sechsjähriges Mädchen hält seinen jüngeren Bruder an der Hand. Jahrzehnte später sehen wir Holle, mittlerweile Mitte fünfzig und spirituelle Heilerin, und ihren Bruder Sven, der an Schizophrenie leidet. Seit 30 Jahren lebt er isoliert auf dem Dachboden des Elternhauses. Die Familie hat sich damit arrangiert – nur Holle kann den Stillstand nie ganz akzeptieren. Als die Mutter ins Krankenhaus muss, gerät das fragile Gleichgewicht ins Wanken.
Im Haus meiner Eltern ist eine eindringliche Reflexion über Familie, Verantwortung und Nähe. Der Film des Offenbacher Regisseurs Tim Ellrich bleibt konsequent in Schwarz-Weiß, reduziert Eindrücke und schärft zugleich den Blick. Szenen enden abrupt, Schwarzpausen lassen Raum zum Nachdenken. Holles Heilarbeit ohne Berührung wird zur Metapher für die Filmkunst selbst: Der Film berührt, ohne physisch greifbar zu sein. Dokumentarische Elemente und inszenierte Szenen verweben sich zu einer vielschichtigen Erzählung über Zugehörigkeit und die Frage: Warum kümmern wir uns um jene, für die wir uns nie entschieden haben?
25. April 2025
18:30 Uhr, Elysee 2 im Festivalzentrum
Mehr Informationen
Regie | Tim Ellrich |
Land | Deutschland |
Jahr | 2025 |
Spieldauer | 96 min |
Sprache | Deutsch |
Sprachfassung | OV |
Produktion | Tanja Georgieva-Waldhauer, Jan Krüger, Leopold Pape |
Darsteller | Jenny Schily, Ursula Werner, Manfred Zapatka, Jens Brock |
Kamera | Konstantin Pape |
Drehbuch | Tim Ellrich |
Schnitt | Tobias Wilhelmer |
Ton | Johann Meis |
Sound Design | Jonathan Rösch |
HESSISCHER DREHBUCHPREIS 2021, FILMFESTIVAL ROTTERDAM 2025: PREIS DER JURY
Präsentiert von:

Pressestimmen
„Ellrich vermeidet einfache Urteile und bietet stattdessen eine nachdenkliche Reflexion darüber, wie die Gesellschaft mit älteren und kranken Menschen umgeht und welche Spannungen diese Verantwortung innerhalb von Familien erzeugt – von denen, die die Last tragen, bis hin zu denen, die Abstand halten. Mit Empathie und einer zurückhaltenden Herangehensweise untersucht Im Haus meiner Eltern die unausgesprochenen Spannungen und stillen Opfer, die das Familienleben unter Druck prägen.“ (Vanja Kaludjercic, Internationales Filmfestival Rotterdam)
Regionaler Langfilm



