22.04. ‐ 27.04.2025
Klassismus in der deutschen Filmbranche

Panel: Let’s talk about: Klassismus in der deutschen Filmbranche

Mit: 

Nenad Čupić (Systemischer Transformationsberater und Coach), Biene Pilavci (Regisseurin und Schauspielerin), Anja Willmann (ver.di Filmunion), Çağdaş Eren Yüksel (Regisseur und Produzent) 

Moderation: Anne Chebu (Journalistin, Moderatorin und Autorin)

Im Rahmen der Reihe film.macht.vielfalt. lädt die HessenFilm und Medien zu einer Paneldiskussion, die sich dem Thema Klassismus in der deutschen Filmbranche widmet.

Der Diskurs zur Gegenwart und Zukunft des deutschen Films wird zunehmend auch unter dem Schlagwort Klassismus geführt: Wer schafft die Bilder, die uns in Geschichten eintauchen lassen? Wer entscheidet, welche Inhalte ihren Weg zum Publikum finden und wer kann sich das „Filmemachen“ eigentlich leisten? Sprechen wir über Klassismus, dann sprechen wir über Macht und Zugänge, über Ausbildungswege, Quereinstieg und Vereinbarkeit unterschiedlicher Lebensrealitäten – vom Set bis in die Redaktionen und filmpolitischen Institutionen. Unsere Gäste aus Wissenschaft und Praxis blicken aus diversen Perspektiven auf die Bedeutung von Klassismus und wie sich klassistische Strukturen vor als auch hinter der Kamera auswirken.

11. Mai 2022

17:00 Uhr, CineStar Metropolis

Mehr Informationen Lichter FilmfestLichter Filmfest

Spieldauer 90 min
Sprache Deutsch

Penal-Teilnehmende:


Nenad Čupić ist Systemischer Coach, Trainer und Berater für Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung. Er war Lehrbeauftragter und Dozent an deutschen Universitäten und an verschiedenen Theaterproduktionen beteiligt. Zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten zählen: Diskriminierungskritik, Diversität, Rassismuskritik, Empowerment, (Neo)Kolonialismuskritik, Weißsein, koloniale Kontinuitäten, Klassismuskritik, Männlichkeit. Nenad Čupić hat einen Magisterabschluss in Theaterwissenschaft, Psychologie und Pädagogik.


Biene Pilavci begann 2005 ihr Regiestudium an der DFFB und realisierte hier zahlreiche Kurzfilme. Mit ihrem Drittjahresfilm Alleine Tanzen über die Kraft der Familie schloss Pilavci ihr Studium 2012 ab. 2013/‘15 entstand mit dem ZDF und ARTE Chronik einer Revolte – Ein Jahr Istanbul über die Sehnsucht nach einer Demokratie. Pilavci arbeitet als freischaffende Filmemacherin, Editorin und Autorin. Sie ist 54, Teil des politischen Filmnetzwerks Neue Deutsche Filmemacher*innen, Stipendiatin des Berliner Senats für Kunst und Europa und Co-Kuratorin der Zusatzreihe des Berlinale Forums Fiktionsbescheinigung


Anja Willmann (*1978) war nach dem Studium der Politikwissenschaft in Marburg zunächst in der gewerkschaftlichen Jugendbildungsarbeit tätig. Seit 2010 ist sie als Gewerkschaftssekretärin bei der Gewerkschaft ver.di in Frankfurt beschäftigt. Schwerpunktmäßig vertritt Anja Willmann die Interessen der Beschäftigten (Arbeitnehmer*innen und Freie) in Rundfunk, Film, Kino und Journalismus. Die ver.di Filmunion setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden ein; insbesondere für günstigere Arbeitszeitregelungen, höhere Bezahlung und verbesserte soziale Absicherung.


Çağdaş Eren Yüksel ist 1994 in Mönchengladbach geboren. Er hat sich mit seiner Produktionsfirma cocktailfilms GmbH zur Aufgabe gemacht, gesellschaftspolitische Themen und Unterhaltung zu verbinden. Kino-Dokumentarfilmen wie „ASYLAND“ (2015) und „Gleis11“ (2021) ließen Geflüchtete bzw. ehemalige Gastarbeiter:innen zu Wort kommen, statt über sie zu reden. Mit Webserien wie „RendezWho“ (2018, 1LIVE / WDR) gelang es mehr als 3 Millionen junge Zuschauer:innen mit Themen rund um Rassismus, Sexismus und Diskriminierung zu erreichen. Mit „Nuancen“ (2022) ist aktuell die erste fiktionale Serie aus der Perspektive jener in Deutschland lebender Menschen, die von Alltagsrassismus betroffen sind, in Entwicklung. Die Serie wurde in der Entwicklung durch die Film- und Medienstiftung NRW gefördert.


Anne Chebu ist 1987 in Nürnberg geboren, hat Multimedia und Kommunikation an der Hochschule Ansbach studiert und 2012 beim NDR volontiert in Hamburg, Hannover und Kiel. Ihre Bachelorarbeit hat Anne Chebu über „Schwarze Menschen in deutschen Medien“ geschrieben, daraus entstand auch ihr Buch, das 2014 erschien: „Anleitung zum Schwarzsein“ - darin geht es um afrodeutsche Perspektiven, Schwarze deutsche Geschichte und alltäglichen Rassismus. Von 2019 bis 2021 moderierte sie im Hessischen Rundfunk die Fernsehsendungen „herkules“ und „Engel fragt“. Aktuell ist Anne Chebu für den Hessischen-Rundfunk als Live-Reporterin für „Hallo Hessen“ und „die Ratgeber“ im Einsatz. Seit 2020 arbeitet Anne Chebu außerdem als On-Reporterin und Journalistin für das ZDF („Volle Kanne – Service täglich“). Seit vielen Jahren ist sie Mitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. (ISD) und aktiv bei den neuen deutschen Medienmacher*innen e.V.



(in Zusammenarbeit mit HessenFilm und Medien)

Kongress Zukunft Deutscher Film

© Nenad Čupić
© Biene Pilavci
© Anja Willmann
© Çağdaş Eren Yüksel
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