16.04. ‐ 21.04.2024
LFFI20_Internationales Langfilmprogramm_Papicha 1

Papicha

Mounia Meddour

Algerien in den 1990ern. Seit Jahren schon herrscht ein blutiger Bürgerkrieg zwischen Militär und radikalen Islamist*innen, Anschläge und Opferzahlen sind in den Nachrichten omnipräsent. Den Alltag wollen sich die achtzehnjährige Nedjma und ihre Freundinnen von den zunehmenden Spannungen jedoch nicht verderben lassen. Also tauschen sie ihre Hijab-Verkleidung für Kontrollposten noch im Taxi gegen Cocktailkleider und feiern und tanzen die Nächte durch. Fantastisch fängt die intime Handkamera Anspannung und Bedrohungslage ein, die das Aufbegehren gegen dass ich immer weiter zuschnürende gesellschaftliche Korsett begleiten. Sehr bald schon lässt sich die Verrohung nicht mehr ignorieren und selbst vermeintlich banales wie eine private Modenschau wird zum gefährlichen Politikum.

Wie brisant und hochaktuell Papicha ist, zeigt sich exemplarisch daran, dass dem in Cannes gefeierten und für den Auslandsoscar ins Rennen geschickten Film in seiner Heimat Algerien der Kinostart verwehrt wurde.

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Regie Mounia Meddour
Jahr F/ALG/B/KAT 2019
Spieldauer 105 min
Sprache OmeU
Produktion Patrick André, Xavier Gens, Gregoire Gensollen, Belkacem Hadjadj, Monia Meddour; Produktionsfirma: The Ink Connection, High Sea Production, Tayda Film; Verleih: Jour2Fête
Darsteller Lyna Khoudri, Shirine Boutella, Amira Hilda Douaouda, Zahra Doumandji u.a.
Kamera Léo Lefèvre
Drehbuch Mounia Meddour, Fadette Drouard
Schnitt Damien Keyeux
Musik Rob


[triggerwarnung: Mord, sexualisierte Gewalt]
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