22.04. ‐ 27.04.2025
Reflection in a Dead Diamond

Reflection in a Dead Diamond (Reflet dans un Diamant Mort)

Bruno Forzani, Hélène Cattet

Sein Name ist Diman, John Diman. Und er hat “Diamantenfieber” – oder doch erste Anzeichen von Demenz? Der in die Jahre gekommene Secret Service Agent vertreibt sich die Zeit in einem luxuriösen Strandhotel mit langen Spaziergängen und seinem Lieblingsdrink. Doch als im Zimmer nebenan eine mysteriöse Frau verschwindet, reaktivieren sich seine Geheimagenten-Instinkte und er begibt sich auf eine letzte Mission. Dabei durchbrechen immer wieder Fragmente seiner verflossenen Glanzzeit die Geschichte, die strahlend scharf seine Realitätswahrnehmung zerschneiden. Ob Latex-Ninjas, Killer-Kunstsammler oder mörderische Hypnotiseure – John D. nimmt es mit allen auf. Wie von der Comic-Seite gesprungen oder aus einem James-Bond-Intro ausgeschnitten, bedient sich Reflection in a Dead Diamond vieler bekannter Stilmittel und erschafft daraus eine wilde Collage visueller Ekstase.

Aus all diesem Chaos blitzt zudem eine subtile Kritik des veralteten Macho-Helden hindurch, eine Dekonstruktion des Gentlemans, der Frauen wie beliebige, austauschbare Objekte behandelt. Denn flieht er nicht letztendlich nur vor der Angst, mit seiner lächerlich stereotypen Persona in einer Welt der massenproduzierten Franchise-Kultur selbst austauschbar geworden zu sein?


26. April 2025

21:15 Uhr, Esplanade im Festivalzentrum

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Regie Bruno Forzani, Hélène Cattet
Land Belgien/Frankreich/Italien/Luxemburg
Jahr 2025
Spieldauer 87 min
Sprache Französisch/Englisch
Sprachfassung OmdU & eU
Produktion Pierre Foulon
Koproduktion François Cognard, Gilles Chanial, Lionel Guedj, Simona Pelliccioli, Bart Van Langendonck, Dominique Marzotto
Darsteller Fabio Testi, Yannick Renier, Koen De Bouw, Céline Camara
Kamera Manuel Dacosse
Drehbuch Bruno Forzani, Hélène Cattet
Schnitt Bernard Beets
Ton Daniel Bruylandt, Mathieu Cox, Tricoire Martin
Sound Design Olivier Thys

Präsentiert von:

Über die Regisseur*innen

Bruno Forzani und Hélène Cattet verwirklichen seit inzwischen schon fast 25 Jahren Filme gemeinsam. Ihren ersten großen Erfolg hatten sie mit ihrem Spielfilm Amer, der bei Sitges 2009 mit dem New Visions Award ausgezeichnet wurde. Das eingespielte belgische Regie-Duo hat sich dabei voll und ganz dem Genrefilm verschrieben, so zollen sie immer Respekt und Sorgfalt den ästhetischen Konventionen, die sie in ihren Filmen aufgreifen oder mit denen sie gekonnt brechen: In The Strange Color of Your Body’s Tears (2013) nehmen sie sich den Giallo vor, in Let the Corpses Tans (2017) werden Western-Motive in einen Profikiller-Showdown verwoben und in Reflection in a Dead Diamond (2025) kommen Fans von Geheimagentenfilmen voll auf ihre Kosten.

Pressestimmen

„If a picture is worth a thousand words, then every shot in Hélène Cattet and Bruno Forzani’s cine-kaleidoscopic Reflection in a Dead Diamond is worth its weight in cubic zirconia. The latest eyegasm from the French couple [...] continues their pop-art worship of guilty-pleasure ’60s cult cinema. This time, their primary inspiration are fumetti neri, the Italian pulp comics that launched the masked Diabolik character and a stylish (if schlocky) subgenre of crime and adventure films — mostly James Bond knockoffs with giallo-vivid visuals.” (Peter Debruge für Variety)

„Their maximalist aesthetic keeps providing such constant hits of dopamine and adrenaline to viewers that it’s difficult to access higher brain functions needed to follow characters and story. But this film provides less a plotline to grab onto so much as it presents a wavelength to ride. [...] Cattet and Forzani create a total cinema within Reflection of a Dead Diamond – not because they manage to replicate reality but because they manage to eradicate it. [...] This is the brain on cinema.“ (Marshall Shaffer für Slant Magazine)

Die Regisseur*innen über den Film

“It all started when we saw Monte Hellman’s Road to Nowhere in 2010, starring Fabio Testi. He reminded us of Sean Connery, and was wearing a white suit that reminded us of Dirk Bogarde in Visconti’s Death in Venice. That’s when we said to ourselves: “But why not create a universe mixing James Bond with Death in Venice, two antithetical cinemas, and see what happens?” Over the years, the exhibitions we’ve seen, the world we live in, the places we know, etc., have nourished this universe...” (Bruno Forzani und Hélène Cattet in ihrem Presseheft)




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