Shahid
Narges Kalhor
Regisseurin Narges will ihren ersten Nachnamen „Shahid“ loswerden. Denn der bedeutet im Iran so viel wie Märtyrer – und mit der blutigen Idee des Märtyrertods will sie nichts zu tun haben. Schon gar nicht will sie all das im Namen tragen. Bei dem Versuch, ihren Namen zu ändern, trifft sie sowohl auf die Geister ihrer Vorfahren als auch auf die undurchdringliche deutsche Bürokratie. Irgendwo zwischen Dokumentarfilm, politischem Drama und Kommentar über das Filmemachen ergründet der Film die Geschichte von Narges’ Familie und des Iran.
Die faszinierende Filmmusik stammt von Multiinstrumentalistin Marja Burchard, die mit ihrer Band „Embryo“ weltbekannt ist. Die Produktion wurde von Hessenfilm gefördert, einige Szenen wurden in Wiesbaden gedreht.
Weitere Vorstellungen:
DI, 16. April, 20:15 Uhr - Cinestar Metropolis
DO, 18. April, 20:30 Uhr - Filmforum Höchst
17. April 2024
18:00 Uhr, Kino des DFF
Mehr Informationen
Regie | Narges Kalhor |
Land | Deutschland |
Jahr | 2024 |
Spieldauer | 84 min |
Sprache | Deutsch, Englisch & Farsi mit deutschen Untertiteln |
Produktion | Michael Kalb |
Kamera | Felix Pflieger |
Drehbuch | Narges Kalhor und Aydin Alinejad |
Ton | Jesus Casquete |
Musik | Marja Burchard (Embryo) |
Berlinale 2024: Arthouse Cinema Award, Caligari Filmpreis 2024
Über die Regisseurin
Narges Kalhor, geboren 1984 in Teheran, Iran. Sie studierte Filmregie und visuelle Kommunikation, beantragte 2009 bei einem Festivalbesuch in Deutschland politisches Asyl. Der Abschlussfilm ihres Filmstudiums In the Name of Scheherazade wurde beim Festival Visions du Réel in Nyon uraufgeführt und mit dem Preis des Goethe-Instituts für den besten Dokumentarfilm bei DOK Leipzig ausgezeichnet.
Pressestimmen
„Ein aberwitziges Werk zwischen Realität und Fiktion, Theater und Musical“. (Berlinale)
RBB.de: „Shahid ist immer wieder verblüffend, mal geistreich-tiefsinnig, mal herrlich albern in seiner Dekonstruktionslust und im Aufeinandertreffen von Wunsch und Wirklichkeit deutscher Amtsstubenhaftigkeit. Ein absolut origineller und unbedingt sehenswerter Film“. (Fabian Wallmeier, rbb24.de)
„Ähnlich wie Narges Kalhor ihre Identität zwischen verschiedenen Ländern, Kulturen und Sprachen finden muss, wechselt auch der Film virtuos die Register: zwischen Fiktion und Dokumentation, Tragik und Komik, Genrekino und Experimentalfilm, Zeitlupe und Zeitraffer, Film, Film im Film und Behind-the-Scenes-Momenten. Immer wieder wird die Fiktion brüchig und tun sich doppelte Böden auf. Die Kreisbewegung erweist sich als Spirale in die Untiefen der eigenen Biografie und der kollektiven Vergangenheit“. (Caligari-Jury)
Die Regisseurin über den Film
„Mir ist es wichtig, dass sich die Zuschauer*nnen nicht langweilen. Deshalb nutzen wir alle Möglichkeiten: Musik, Tanz, bildreiche Elemente. Uns beiden war von Anfang an bewusst, dass wir so viele Ebenen einbauen. Diesen Film zum Beispiel kann keine deutsche Filmemacherin in Deutschland und keine Iranerin im Iran machen. Wir transformieren unsere Ideen und unseren Background in die deutsche Sprache. Für mich als Migrantin ist das etwas, das fehlt, wenn wir heute über Diversität reden. Es geht nicht darum, nur ein paar neue Gesichter vor die Kamera zu stellen, sondern darum, dass auch die Mentalität der Filmschaffenden divers ist“. (Narges Kalhor)
IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN
HESSENPREMIERE
Regionaler Langfilm