16.04. ‐ 21.04.2024

SPECIAL „Toi jamais“ – Kurze Filme über die Liebe

Programm kuratiert von Karola Gramann, Heide Schlüpmann und Gunter Deller

Liebe ist nicht zu fassen – trotz aller Versuche: Von Liebe berichten, erzählen, singen. Sie zeigen wie im Film. Dieses Kurzfilmprogramm mit selten zu sehenden 16-mm- und Super-8-Kopien versammelt entgleitende Enden, flüchtige Faszinosa, Moments und läßt sie vor unseren Augen vorüberziehen.

Zu sehen sind:

  • LJUBAV von Vlatko Gilić
  • THE KISS von William Heise
  • LIGHT MY FIRE von Gunter Deller
  • LIEBEN von Tamara Gricić
  • DESERT MIRACLES von Miriam Gossing und Lina Sieckman
  • MOMENT von Stephen Dowskin
  • SEXPARTY von Angelika Levi
  • THE COLOR OF LOVE von Peggy Ahwesh
  • BIGGI von Regine Steenbock
  • KUSTOM KAR KOMMANDOS von Kenneth Anger
  • PICOROCO von Angelika Levi
  • ALL MY LIFE von Bruce Baillie

(Änderungen möglich.)

Zu Gast sind die Filmmacher:innen Gunter Deller, Miriam Gossing und Lena Sieckmann, Tamara Grcić, Angelika Levi und Regine Steenbock

Eine Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen e.V. und dem Kino des Deutschen Filmmuseums für das Lichter Film Fest

Mehr Informationen Lichter FilmfestLichter Filmfest

Spieldauer 90 min

Präsentiert von:

LJUBAV

YU 1972, Regie: Vlatko Gili, Dauer: 24 Min.
Format: 35mm, digitalisiert, Ton, OF mit dt. UT

Eine Frau besucht ihren Mann auf einer Großbaustelle im Gebirge. Viele hundert Sprossen muss er herunterklettern und einen langen Weg hat sie zurückgelegt, bis sie sich endlich gegenüberstehen. Ihre Liebe zueinander drückt sich in den Gesten und Bewegungen aus. Sie deckt ihm eine improvisierte Festtafel.


THE KISS

USA 1896, Regie: William Heise, Dauer: ca. 20 Sek.
Format:
16mm von 35mm | Ohne Ton

Mehr als ein Jahr lang wurde der Film überall in den Vereinigten Staaten aufgeführt. Es wurde damit geworben, dass er „jedes Mal stürmischen Beifall auslöste“. Kritische Stimmen sahen in diesem Film etwas Amoralisches. Das Kino, damals noch eine Jahrmarktattraktion, hatte mit The Kiss seinen ersten Skandal. (Wikipedia)


LIGHT MY FIRE

D 2013, Regie: Gunter Deller, Dauer: 7:46 Min.
Format:
Super 8, digitalisiert, Ton

Ein Teenagerpärchen trifft sich regelmäßig nach Schulschluss im Hinterhof des Filmemachers, ein Feuer wird entzündet, es kommt zum ersten Kuss. Blumenblüten, Blendung, Ernüchterung, ein Super-8 Poem. (G.D.)


LIEBEN

D 1980, Regie: Tamara Gricić, Dauer: 3 Min.
Format: Super 8 | Ohne Ton

Ich wollte immer einen Liebesfilm machen, der dem Gefühl des Liebemachens so nah wie möglich kommt. (T.G.)


DESERT MIRACLES

D/USA 2015, Regie: Miriam Gossing, Lina Sieckman, Dauer: 12 Min.
Format: 16mm zu HD, Ton (Stereo)

Eine ökonomisierte Architektur der Sehnsucht: in 22 Tableaus meditiert der Film über die Interieurs von Hochzeitskapellen im US-Bundesstaat Nevada. Eine Frauenstimme liest aus dem Off einen ambivalenten Liebesbrief vor [ …] Der Text basiert auf Originaleinträgen anonymer Posts in US-Hochzeitsforen. (G.,S.)


MOMENT

GB 1968, Regie: Steven Dowskin, Dauer: 13 Min., Mit Tina Fraser.
Format: 16mm

Die kontinuierliche Aufnahme des Gesichts einer jungen Frau vor, während und nach einem Orgasmus. Eine Konzentration auf die subtilen Veränderungen im Gesicht – von einem objektiven zu einem subjektiven Blick und dann wieder zurück .... Moment zeigt nicht eine Frau allein/ für sich, sondern mit ihr als Person. (S.D.)


SEXPARTY

D/NL 1987, Regie: Angelika Levi, Dauer: 9 Min.
Format: 
Super 8, Ton

Vieles von dem, was die Frauen auf einer Party in der Punk- und Hausbesetzerinnenszene filmten, ging im Kodak Filmlabor „verloren“. SEXPARTY bleibt demnach unvollendet, ein Fragment, und als solches könnte man sagen, ein Zeugnis der Prekarität queerer Kultur. (Marc Siegel)


THE COLOR OF LOVE

USA 1994, Regie: Peggy Ahwesh, Dauer: 10 Min.
Format:
16mm, Ton

Found Footage: Ein Pornofilm aus den 1970er-Jahren, der chemische Zerfall hat bereits die Bildränder zerfressen und treibt auf seine Weise Zensur. Die Zersetzung bringt aber auch ein eigenes Farbenspiel zutage und daran setzt Ahweshs Wiederaufnahme des Materials an. Durch ein optisches Verfahren farbiger und rhythmischer Verfremdung entsteht ein Eindruck, der sich dem voyeuristischen Blick verweigert. „Als Schlüsselfilm für Ahweshs Werk ist The Color of Love fast eine Rose Hobart für die 90er-Jahre.“ (Amy Taubin)


BIGGI

D 1986-87, Regie: Regine Steenbock, Dauer: 4 Min.
Format: 16mm, Ton

Biggi bei der Arbeit, während sie ihren Kundenservice ausführt […] die vorbereitenden und abschließenden Arbeitsschritte, das Verhalten des Kunden bei der Annäherung, schließlich das kurze Lächeln, wenn alles vorbei ist. Der Film steuert auf Alltäglichkeit zu, aber in einer Randzone der Gesellschaft, so diffus sie auch sein mag. […] Der Eros wird unter einem ganz gewöhnlichen Aspekt gezeigt, der ihn bequem machen könnte: ein freundlicher Service. (Eugen Thiemann)


KUSTOM KAR KOMMANDOS

USA 1965, Regie: Kenneth Anger, Dauer: 4 Minuten
Format:
16mm, Ton

Die Paris Sisters singen Dream Lover, ein junger Mann fährt zärtlich mit einer Puderquaste über den Lack seines gestylten Autos – Custom Car. „Wie er im Verhältnis zu seinem Gefährt in Szene gesetzt wird, zeigt die eindeutige Erotisierung des Automobils als Objekt der narzisstischen Identifikation mit Virilität; ebenso die schwer fassbaren Rolle als verführerisch Aufmerksamkeit heischende mechanische Geliebte, knallig oder glitzernd herausgeputzt.“ (P. Adams Sitney)


PICOROCCO

Chile&D 1997/2023, Regie: Angelika Levi, Dauer: 7:40 Min.
Format: Super 8, digitalisiert, live zugespielte Musik Angelika Levi

Austromegabalanus psittacus ist ein großer sessiler Hermaphrodit und Rankenflusskrebs in Chile. An der Oberseite gibt es eine von einem Operculum verschließbare Öffnung, an der die thoracalen Beine herausragen. Der Körper trägt gedämpfte Farben mit purpurnen und braunen Zeichnungen. (A.L.)

URAUFFÜHRUNG


ALL MY LIFE

USA, Regie: Bruce Baillie
Format:
16mm, Ton

Der Film besteht aus einer Einstellung. Die Kamera schwenkt nach links und streicht über einen verfallenen Zaun, der von einem Rosenbusch überwachsen ist. Ella Fitzgeralds singt All My Life, begleitet von Teddy Wilson und seinem Orchester. Die Kamera schwenkt in den blauen Himmel, das Lied endet.


(Änderungen des Programms möglich)



Experimentalfilmrolle

Internationale Kurzfilme

>