Wo ist das Haus meines Freundes? (Khane-ye doust kodjast?)
Abbas Kiarostami
Als Pandora den frühen Film von Abbas Kiarostami aus dem Jahr 1987 ins Kino brachte, mit Verspätung im Jahr 1992, da war das iranische Kino nach der islamischen Revolution bei uns, anders als heute, noch weitgehend unbekannt. Der achtjährige Ahmed lebt in Koker, einem kleinen Dorf 200 km von Teheran entfernt. Weil er aus Versehen das Aufgabenheft seines Freundes Mohamed mitgenommen hat und diesem dafür eine Bestrafung droht, macht er sich auf den Weg ins Nachbardorf, um dem Freund das Heft zu bringen. Es beginnt eine Odyssee, das Dorf ist größer als gedacht, die Erwachsenen erweisen sich als keine große Hilfe, und Ahmed verläuft sich wie in einem Labyrinth. Kiarostami hat in Anlehnung an das italienische Kino des Neorealismus eine einfache Geschichte in klaren Bildern und mit einer durchaus sichtbaren Gesellschaftskritik in Szene gesetzt.
20. April 2024
16:00 Uhr, Kino des DFF
Mehr Informationen
Regie | Abbas Kiarostami |
Land | Iran |
Jahr | 1987 |
Spieldauer | 83 min |
Sprache | Persisch mit englischen Untertiteln |
Produktion | Ali Reza Zarrin |
Koproduktion | - |
Darsteller | Babek Ahmed Poor, Ahmed Ahmed Poor, Khodabakhsh Defaei |
Kamera | Farhad Saba |
Drehbuch | Abbas Kiarostami |
Schnitt | Abbas Kiarostami |
Ton | Jahangir Mirshekari, Behrouz Moavenian, Asghar Shahverdi |
Musik | Amine Allah Hessine |
Sound Design | Changiz Sayad, Hassan Zahedi |
Locarno International Film Festival 1989: Bronze Leopard, FAJR Film Festival 1987: Golden Plate & Special Jury Award
Über den Regisseur
Abbas Kiarostami wurde 1940 in Tehran, Iran als Sohn eines Malers und Dekorateurs geboren. Als Regisseur, Autor und Pionier des iranischen Films fand er Ende der 1980er Jahre seinen internationalen Durchbruch. Unter Anderem wurde er mit der Goldenen Palme für seinen Film Der Geschmack der Kirsche und von der UNESCO mit der Fellini Medaille ausgezeichnet. 2016 verstarb Kiarostami in Paris.
Hommage Baumgartner