Zentralflughafen THF
Karim Aïnouz
„Being in limbo“ sagt man in Amerika – und gemeint ist ein Zustand in der Schwebe mit unbestimmtem Ende. Von diesem Gefühl erzählt der brasilianische Dokumentarfilmer und bildende Künstler Karim Aïnouz.
Der Alltag des jungen Syrers Ibrahim bewegt sich irgendwo zwischen sich treiben lassen und permanenter Fremdbestimmtheit. Er ist einer derjenigen, die auf dem Tempelhofer Feld, Berlins altem Zentralflughafen, gestrandet und länger geblieben sind als gedacht. 2015 wurde in den alten Hangars ein großes Geflüchtetenlager eingerichtet. Bereits zuvor hatte die Berliner Bevölkerung begonnen, diesen verlassenen Ort zurückzuerobern. Aktivitäten wie Drachenfliegen, Urban Gardening und Grillen brachten ein soziales Umfeld hervor, aus dem viele der Menschen stammen, die sich später im Lager engagierten.
In Zentralflughafen THF erzählt Aïnouz von Menschen, die sich auf der Suche nach Frieden und Freiheit in Berlins neuem grünen Refugium begegnen und finden.
Aïnouz wurde 1966 in Fortaleza in Brasilien geboren. Nach dem Studium der Architektur an der Universität von Brasilia und der Filmwissenschaft an der New York University nahm Karim Aïnouz 1993 am Independent Study Program des Whitney Museum of American Art teil. Er erhielt zahlreiche Förderungen und Stipendien, u.a. des renommierten Hubert Bals Fonds (Niederlande), der New York Foundation for the Arts (USA) und der Fundação Itaú Cultural (Brasilien). Sein Kurzfilm "Paixão Nacional" (1994) lief u.a. auf den Festivals von Oberhausen, Rotterdam, Vancouver, Porto und Montreal. Auf der Berlinale 2014 war er mit Praia do Futuro im Wettbewerb und mit dem Gemeinschaftswerk Cathedrals of Culture im Berlinale Special vertreten.
Zentralflughafen THF feierte im Frühjahr 2018 Weltpremiere im Panorama der 68. Berlinale.
6. April 2018
20:15 Uhr,
Mehr Informationen
Regie | Karim Aïnouz |
Jahr | D/F/BRA 2018 |
Spieldauer | 97 min |
Sprache | arab., engl., dt., russ. OmdU |
Produktion | Felix von Boehm |
Kamera | Juan Sarmiento G. |
Musik | Benedikt Schiefer |
Zukunft Deutscher Film