Ein neues FFG muss Experimentieren und Scheitern zulassen - also Innovation ermöglichen, indem es die Entwicklungsförderung deutlich aufstockt und so den Produktionsdruck der Produzent*innen mindert.


Ausgangssituation:

Seit vielen Jahren wird die mangelnde Qualität deutscher Filme im In- und Ausland beklagt.

Problem:

Deutsche Produzent*innen gehen oft mit nicht ausgereiften Projekten in Produktion.

Gründe:

Die Kosten für die Projektentwicklung werden zum großen Teil von den Autor*innen, Regisseur*innen und  Produzent*innen selbst getragen. Um die investierte Zeit und das Geld zu refinanzieren, müssen sie zeitnah in Produktion gehen und können es sich nicht leisten, ein begonnenes Projekt nicht zu produzieren.

Lösungsansätze:

Die Entwicklungsförderung muss finanziell deutlich besser ausgestattet werden und für Autor*innen (Recherche / Drehbuch / Treatment / Konzept), Regisseur*innen (Recherche / Umsetzungskonzept) sowie Produzent*innen (Projektentwicklung / Koordination) gleichermaßen zur Verfügung stehen. Es braucht außerdem eine Veränderung im Selbstverständnis der Branche: Nicht alle begonnenen und  entwicklungsgeförderten Projekte können / müssen zur Produktionsreife ausentwickelt werden. Fehler zuzulassen und aus ihnen zu lernen muss auch in der Filmbranche ein selbstverständlicher Grundsatz werden. Denn nur mit der Möglichkeit zu scheitern, sind Experimente möglich, die zu Innovation führen.

Über dieses grundsätzliche Umdenken und die Aufstockung der Entwicklungsförderung hinaus empfiehlt sich außerdem die Einführung einer strukturellen Förderung für kleinste und kleine Produktionsfirmen zum Ausbau der Entwicklungskapazitäten, die hervorragende Synergien mit einer nachhaltigen Förderung für den Nachwuchs bzw. für Talent eingehen könnte.

Siehe hierzu auch # ACHTUNG TALENT! sowie Kapitel 1. Entwicklung & Nachwuchs in der Stellungnahme des HVC zur FFG-Novelle von 2022.


Für weitere konkrete Vorschläge zu einem Neuanfang im deutschen Film siehe auch:

31.01.2023 Für einen Neuanfang. Die IZK+F stellt ihr Konzept für eine grundlegende Reform der Filmförderung vor

13.04.2022 Stellungnahme des HVC zur FFG-Novelle

26.04.2018 Frankfurter Positionen