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Frankfurter Positionen zur Zukunft des deutschen Films// Ergebnispapier

Mit den Frankfurter Positionen zur Zukunft des deutschen Films, einem Papier, das eine grundlegende Erneuerung des deutschen Filmsystems empfiehlt, liegen nun die Schlussfolgerungen aus dem Kongress „Zukunft Deutscher Film“ vor. Im Rahmen des 11. LICHTER Filmfest waren am 05. und 06. April 2018 auf Anregung des Regisseurs Edgar Reitz über 50 Filmschaffende im Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus zusammengekommen, um über neue Wege für den deutschen Film zu sprechen.

Die an drei runden Tischen zu den Themenkomplexen Förderung & Finanzen, Ausbildung & Nachwuchs und Distribution & Kinokultur erarbeiteten Ideen wurden zum Kongressabschluss in einem öffentlichen Panel vorgestellt. Die Veränderungen zeigen Wege auf, wie die Filmkultur gestärkt, mutigere Filme gefördert und die Chancen für den Nachwuchs verbessert werden können.

Der Kongress zur Zukunft des deutschen Films war eine gemeinschaftliche Arbeit mehrerer Institutionen und Gruppen sowie der vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung. Das nun vorliegende Papier ist das Ergebnis dieses Prozesses. Es wurde in drei unabhängig voneinander arbeitenden Arbeitsgruppen erstellt und enthält zahlreiche Impulse aus dem Kongressprogramm. 


Auszug aus dem Papier + Mitschnitte

Als Edgar Reitz vor zwei Jahren Schirmherr des LICHTER Filmfest Frankfurt war und grundlegende Reformen im deutschen Filmsystem forderte, machte er öffentlich, was fast allen Beteiligten schon seit längerem bekannt ist: Das System von Filmherstellung und -verbreitung in Deutschland befindet sich in einer Sackgasse. Es ist auf der Produktionsseite von verknöcherten Strukturen, langen Entscheidungswegen und faulen künstlerischen Kompromissen gekennzeichnet und auf der Distributionsseite von einem grundlegenden Wandel der Medienwelt betroffen.

Viele Menschen haben auf Aspekte dieser Herausforderungen Antworten gegeben. Dennoch wird häufig aneinander vorbeigeredet. Missverständnisse und Misstrauen verhindern eine offene Debatte. Wir haben einen anderen Ansatz gewählt. Wir haben in Frankfurt Filmschaffende aus den verschiedensten Bereichen der Branche zusammengebracht und sie darum gebeten, zu diskutieren und konkrete Vorschläge zu erarbeiten. Vorschläge, die ein breites Spektrum von Themen abdecken und dabei deutlich machen, dass an vielen Stellen Grundlegendes verändert werden muss, damit in diesem Land ein Aufbruch in Film und Kino beginnen kann.

Das vorliegende Papier ist das Ergebnis dieses Prozesses. Es wurde in drei Arbeitsgruppen erstellt, die in teilweise wechselnder Zusammensetzung unabhängig voneinander gearbeitet und dabei Impulse aus dem Kongressprogramm aufgenommen haben. Es enthält zahlreiche Positionen zu verschiedenen Aspekten des Filmbetriebs, die naturgemäß nicht von allen Teil- nehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses geteilt werden.

Wir sind überzeugt, dass dieses Papier einen Weg aufzeigt, in welche Richtung sich die Verhältnisse ändern können. Es versteht sich als Motor für weitere Diskussionen, vor allem aber soll es ein Aufruf zu konkreten Taten sein. In diesem Sinne wünschen wir uns, dass möglichst viele, denen das Kino am Herzen liegt – ob sie am Kongress teilgenommen haben oder nicht –, sich diesem Aufruf anschließen, auch wenn sie nicht jeden einzelnen Vorschlag des Papiers unterstützen.

© Dirk Hoy

Mitschnitte ausgewählter Panels vom Kongress, wie etwa das Abschlusspanel, finden Sie hier als Bewegtbild auf unserem Youtube-Channel

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