16.04. ‐ 21.04.2024
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Panels zu "Zukunft Deutscher Film" im Rahmen des 14. LICHTER Filmfestes

PANEL: FUTURE OF FILM CULTURE

Donnerstag, 29. April 2021 (16:30 - 18 Uhr)
Das Panel f
indet als Livestream auf dem LICHTER YouTube-Kanal statt.
Das Panel wird in englischer Sprache stattfinden.

Mit der Initiative Zukunft Deutscher Film/Forum Europa bietet das LICHTER Filmfest ein Forum, um die drängenden Fragen zur Zukunft des Films und des Kinos und die damit verbundenen kulturpolitischen, strukturellen und ästhetischen Kategorien und Themen zu diskutieren. Dies soll immer auch eine europäische Perspektive einbeziehen.

Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen hat sich der globale Wandel der Film- und Kino-Kultur noch beschleunigt. Die vorher schon schwierige Situation, besonders für den unabhängigen und künstlerischen Film, hat sich verschärft. Die „Krise in der Krise“ offenbart noch deutlicher die Notwendigkeit, die bisherigen Modelle der Auswertung und Distribution (aber auch der Produktion und Finanzierung) von Filmen zu überdenken. Eine nachhaltige Änderung der Medienlandschaft und der Rezeptionsgewohnheiten scheinen besonders die (Arthouse-) Kinos in ihrer Existenz zu bedrohen. Substantielle filmpolitische und auch gesellschaftliche Debatten über die möglichen Konsequenzen und Folgen dieses Wandels müssen jetzt und in Zukunft geführt werden.

Wir möchten im Rahmen des Filmfests in einer europäischen Online-Austauschrunde u.a. folgende Fragen zu diesen Themen und Trends diskutieren und Denkanstöße geben:

  • Was verstehen wir unter Filmkultur und ist diese elementar für die Gesellschaft?
  • Wie erhalten wir das Kino als Kulturort? oder: Welchen Ort braucht das Kino der Zukunft?
  • Welche Formen der Koexistenz von Kino-Auswertung und digitalem Streaming sind denkbar?
  • Welchen Film braucht das Kino der Zukunft? Was sind nötige Diskussionen auf einem europäischen Level?

Die Panelist:innen

Johanna Koljonen

Johanna Koljonen (Participation Design Agency; Nostradamus Report, Göteborg Film Festival)

Johanna Koljonen (Participation Design Agency, Gründungspartnerin) ist Experience-Designerin, Medienanalystin, Journalistin und Autorin. Sie ist als Redakteurin und Moderatorin in Radio und Fernsehen tätig. Sie ist die Autorin des Nostradamus-Reports, des Analyseprojekts des Göteborg International Film Festival/ Lindholmen Science Park zur Zukunft der Bildschirmmedien. Sie hält international Vorträge zu diesem Thema sowie zu Experience Design, Participation Safety und Nordic Larp.

Im Jahr 2011 erhielt sie den schwedischen Grand Journalism Award in der Kategorie „Innovator“. 

Sie ist Mitglied des Boards des Swedish Film Institute.

Laura Houlgatte

Laura Houlgatte (UNIC – International Union of Cinemas, CEO)

Laura kam im März 2015 als European Affairs Executive zur UNIC und wurde im August 2017 zur CEO ernannt. Als Absolventin des Straßburger Institute of Political Studies (Sciences Po Strasbourg) arbeitete sie für die Hilfsorganisation Red Helmets in Paris und die französische Botschaft in Dublin, bevor sie 2011 nach Brüssel zog. Danach arbeitete sie für den British Council und die Federation of European Publishers.

Laura stand an der Spitze von Celluloid Junkie's Liste der „Top 50 Women in Global Cinema“ im Jahr 2020 und war auf Politico's Liste der „Women who Shape Brussels“ im Jahr 2018 zu finden.

Martin Hagemann

Martin Hagemann (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf; Produzent zero fiction film; Mitglied im Vorstand Deutsche Filmakademie)

Martin Hagemann wurde 1958 im Ruhrgebiet geboren und kam schon während seines Studiums (Geschichte, Germanistik) zum Film. Seit 1989 produzierte und koproduzierte er zahlreiche unabhängige Spiel- und Dokumentarfilme für den internationalen Markt, darunter Filme von Hal Hartley, Bela Tarr, Alexandr Sokurov, Peter Bogdanovich, Ra'anan Alexandrowicz, Roger Spottiswoode, Eddie Berger, Susan Gluth und anderen.

Seit 2010 hat er die Professur "Film- und TV-Produktion" an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg inne, wo er derzeit Vizepräsident für Internationale Angelegenheiten ist.

Martin Hagemann ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Filmakademie und arbeitet in verschiedenen Filmförderkommissionen und Aufsichtsgremien der deutschen Filmwirtschaft, er lebt in Berlin.

© Alexander Janetzko / Berlinale 2019

Carlo Chatrian

Carlo Chatrian (Berlinale, Künstlerischer Leiter)

Carlo Chatrian ist Künstlerischer Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Chatrian wurde 1971 geboren, studierte Literatur und Philosophie und schloss sein Filmstudium mit einer Arbeit über die Filme von Jacques Rivette ab. Schon während seiner Zeit an der Universität besuchte er Filmfestivals als logischen Kontrapunkt zu seinen Studien und begann bald darauf, in der Programmgestaltung zu arbeiten, zunächst beim Alba Film Festival, später beim Festival dei Popoli und Visions du Réel.

Ende der 1990er Jahre konzentrierte er sich auf das Dokumentarische als Genre, dessen Sprache und Methode zur Bildung und Gestaltung von Wirklichkeit. Er veranstaltete Workshops mit Filmemachern wie Johan van der Keuken, Frederick Wiseman und Errol Morris. 2003 begann er, für das Filmfestival in Locarno zu arbeiten und kuratierte dort Retrospektiven zum japanischen Animationsfilm, zu Ernst Lubitsch, Vincente Minnelli und Otto Preminger.

Von 2013 bis 2018 war Chatrian künstlerischer Leiter des Internationalen Filmfestivals von Locarno. Mit großer Freude zeigte er sowohl populäre Filme für die 8.000 Zuschauer*innen auf der Piazza Grande als auch Autorenfilme für ein noch cinephileres Publikum. Er durfte Meister*innen des Kinos wie Michael Cimino, Werner Herzog und Agnès Varda auszeichnen. Die französische Nouvelle Vague ehrte er mit Hommagen an Anna Karina, Bulle Ogier und Jean-Pierre Léaud. Dem deutschen Kino zollte er mit „Beloved and Rejected“, einer Retrospektive des westdeutschen Nachkriegsfilms, sowie mit Sonderpreisen für Armin Mueller-Stahl und Mario Adorf Respekt. Darüber hinaus wurden während seiner sechsjährigen Amtszeit in Locarno ostasiatische Filmemacher wie Lav Diaz, Hong Sangsoo und Wang Bing sowie die amerikanische Schauspielerin Brie Larson ausgezeichnet.

Alby James

Alby James (Produzent Film/Serien, Theater-Regisseur, Drehbuchautor, Script Consultant und Trainer)

Alby James hat erst kürzlich eine neue Produktionsfirma, Dramatic Encounters, gegründet, um Spielfilme und Serien zu entwickeln und zu produzieren, die auf originellen Konzepten und Buchadaptionen basieren, die die Vielfalt und das Leben schwarzer und multikultureller Gemeinschaften widerspiegeln, ohne die Stereotypisierung, die viel zu lange dominiert hat.

Nach dem Studium arbeitete er zunächst 15 Jahre lang als Theaterregisseur. Durch Möglichkeiten, die sich ihm durch die BBC geboten haben, stieg er in die Bereiche Film, Fernsehen und Hörspiel ein. Er konzentrierte sich auf das Schreiben und Produzieren von Film- und Dramaserien durch die Arbeit in Südafrika Mitte der 1990er Jahre, wo es Bedarf gab, eine große Zahl von Menschen aus der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung auszubilden und Projekte für Fernsehen und Kino zu entwickeln, die für alle Menschen in dieser Post-Apartheid-Nation geeignet waren.

Seine Erfolge dort führten dazu, dass er mit aufstrebenden Autoren, Regisseuren und Produzenten in Großbritannien und Russland sowie mit dem Berlinale Talents Programm und dem World Cinema Fund zusammenarbeitet, um die Präsenz globaler Filmemacher im Kino zu erhöhen. Er ist auch sehr aktiv im Kampf gegen die Strukturen von systemischem Rassismus in der der Kunst- und Medienwelt.

Sonja Heinen

Sonja Heinen (European Film Promotion, Geschäftstführerin)

Sonja Heinen ist die Geschäftsführerin der European Film Promotion (EFP), einem paneuropäischen Netzwerk, welches sich der weltweiten Promotion von europäischen Filmen widmet.

Als Leiterin des Berlinale Co-Production Market (für zwölf Jahre) und Projektmanagerin des World Cinema Fund (2003-2016) war sie eine treibende Kraft für internationale Koproduktionen von Filmen und der Förderung von Filmen aus Entwicklungsländern. Bevor sie zur Berlinale kam, arbeitete sie als Produzentin und Projektkoordinatorin für Gemini Film und International West in Köln. Sie begann bei der Filmstiftung NRW in Düsseldorf, wo sie als Assistentin des Geschäftsführers Dieter Kosslick wurde und insbesondere für internationale Kontakte, die Organisation der Co-Production Meetings und den Aufbau des International Co-Production Market Cologne verantwortlich war.

Lysann Windisch

Lysann Windisch (NEXT WAVE - DFFB, Head of Programme; MUBI Germany)

Lysann studierte Theater und Film und leitete danach verschiedene Programmkinos in München. Sie organisierte und programmierte verschiedene Filmveranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf osteuropäischem Kino, darunter fünf Ausgaben des jährlichen polnischen Filmfestivals München. Im Jahr 2017 zog Lysann nach Berlin, um Geschäftsführerin und Programmleiterin des neu eröffneten Eiszeit-Kinos zu werden. Nach dessen Schließung 2018 wechselte Lysann zur sino-europäischen Produzentenvereinigung "Bridging the Dragon" als „Festival and Relationship Manager“.

Seit 2019 leitet sie das internationale NEXT WAVE Trainingsprogramm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB), das sich mit innovativen Verwertungsstrategien auf dem Filmmarkt beschäftigt. Sie ist Mentorin für das CICAE Trainingsprogramm in Venedig. Seit 2020 betreut sie die Marketingaktivitäten von MUBI Germany und ist gleichzeitig für das Projekt MUBI GO verantwortlich.

PANEL: STORYTELLING BEYOND STEREOTYPES

Freitag, 30. April 2021 (16:30 - 18 Uhr)
Das Panel findet als Live-Stream auf dem LICHTER YouTube-Kanal statt.

Die HessenFilm-geförderte Umfrage Vielfalt im Film hat gezeigt: deutsche Filme bilden derzeit weder vor noch hinter der Kamera gesellschaftliche Realitäten ab. Frauen, People of Color, Menschen mit Behinderung und Mitglieder der LGBTIAQ+ Gemeinschaft sind nicht nur unterrepräsentiert, sondern werden auch oftmals in unzutreffenden Stereotypisierungen dargestellt. Doch was sind Stereotype und warum begegnen sie uns im filmischen Kontext so häufig? Wie beeinflussen sie unser Weltbild?

Anknüpfend an das diesjährige LICHTER-Thema „Wandel“ lädt die HessenFilm und Medien zu einem Panel rund um das Thema Stereotype in Film und Serien ein. Zusammen mit Filmschaffenden aus den Bereichen Drehbuch, Casting, Regie und Produktion diskutiert die Schauspielerin Lara-Sophie Milagro, wie Narrationen abseits von Stereotypen gelingen und zu einer vielseitigeren Filmlandschaft beitragen können.

Moderatorin: Lara-Sophie Milagro

Teilnehmer*innen: Raquel Kishori Dukpa (Jünglinge, war bei „Futur 3“ und der Serie "Druck" beteiligt, Produzentin, Autorin und Casting); Dieu Hao Do (Berlin Asian Film Network), Tyron Ricketts (Panthertainment, Schauspieler), Burhan Qurbani (Regisseur "Berlin Alexanderplatz")

Die Panelist:innen

© Florian Mag

Dieu Hao Do

Dieu Hao Do ist chinesisch-deutscher Autor- und Regisseur. Seine Filme erforschen neue Perspektiven auf Geschichtserinnerung des Amerikanischen Krieg in Vietnam. Sein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF führten ihn zu rassismuskritischem Denken, Sprechen und Handeln. Mit dem Ziel neue BIPOC Stimmen fürs Erzählen zu empowern, leitet er Filmworkshops und engagiert sich als Mentor. Er ist aktives Mitglied der gemeinnützigen Initiative BERLIN ASIAN FILM NETWORK (BAFNET), die sich seit 2012 für differenzierte Repräsentationen asiatisch deutscher Lebensrealitäten in Film und Fernsehen engagiert.

© Malik Vitthal

Burhan Qurbani

Burhan Qurbani, Jahrgang 1980, ist Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg. Schon während seines Studiums gewinnt er für seine Kurzfilme verschiedene Preise, unter anderem den Preis der Deutschen Filmkritik 2008 und die „Black Pearl“ des Middle East International Film Festival als „Best upcoming filmmaker of the year 2008“. Sein Diplomfilm „Shahada“ erfährt im Rahmen des Wettbewerbs der 60. Berlinale 2010 seine Premiere und wird mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Bekannt ist er vor allem durch seine beiden Spielfilme „Wir sind jung. Wir sind stark.“ sowie „Berlin Alexanderplatz“.

Raquel Kishori Dukpa

Raquel Kishori Dukpa (*1994) wuchs in Berlin-Kreuzberg auf. Sie studierte in Hildesheim mit den Studienschwerpunkten Film, queerfeministische Theorie und Populäre Kultur. Seit 2016 ist sie Teil von JÜNGLINGE und wirkte als Casting Director, in der Produktion, sowie in der Recherche des gemeinsamen Debütfilms “FUTUR DREI” mit. Raquel entwickelt und produziert zusammen mit Faraz Shariat und Paulina Lorenz im gemeinsamen Kollektiv diverse Spielfilm- und Serienprojekte. Sie ist Herausgeberin des Katalogs „I See You - Gedanken zum Film Futur Drei“ (erschienen bei edition assemblage) und war Autorin der sechsten Staffel der Jugendserie „DRUCK“ (ZDF/ funk).

© Kasimir Bordasch

Lara-Sophie Milagro

Lara-Sophie Milagro, Berlinerin, in Berlin und Bremen aufgewachsen, studierte Schauspiel in London und New York (Goldsmiths College, RADA, Stella Adler School of Acting) und Gesang in Berlin (UdK). Sie spielte u.a. am Residenztheater München, Staatstheater Kassel und den Münchner Kammerspielen. Zusammenarbeit mit Regisseur*innen wie Frank Patrick Steckel, Antoine Uitdehaag und Julia Wissert. Als Autorin / Regisseurin schrieb und / oder inszenierte sie „Heimat, bittersüße Heimat“ (Ballhaus Naunynstrasse, '11), „Satoe“ (Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim, '13), „Dauerkolonie Berlin“ (Ballhaus Naunynstrasse, '18), „Winterzeit“ (HAU Berlin, '18), „Auf Noahs blutigem Regenbogen tanzen wir“ (Gorki Theater Berlin, '20) und wirkte in all diesen Produktionen auch als Schauspielerin mit. Sie war zudem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, u.a. im Tatort Weimar (ARD, '18), „Dogs of Berlin“ (Netflix '18) und dem TV Mehrteiler „Das Geheimnis des Totenwaldes“ (ARD, '20) an der Seite von Matthias Brandt und Karoline Schuch. Sie ist außerdem als Synchronsprecherin tätig, zuletzt für die Netflix Produktion „His House“ ('20) und den Arte Film „Les Heritieres“ ('21). 2021 wird sie in der Label Noir / HAU Co-Produktion „Emmett, Tief in meinem Herzen“ spielen und Regie führen.

Tyron Ricketts

Tyron Ricketts ist Gründer und Geschäftsführer von Panthertainment.

Zu Beginn seiner Karriere produzierte und moderierte er die Hip Hop Sendung Word Cup auf Viva TV. Mit Kurzfilmen wie Afrodeutsch (Sundance) und Projekten wie Brothers Keepers verknüpfte er früh Entertainment und politische Botschaften. Mit Mellowbag und Weltenreiter erzielte Tyron Chart-Erfolge als Musiker. Seinen Weg als Schauspieler setzte er mit Filmen wie Bunte Hunde und Kanack Attack fort. Er spielte in zahlreichen Serienproduktionen, darunter Soko Leipzig, Dogs of Berlin, und Die Inselärztin. Mit 60 Einträgen bei ImdB ist Tyron einer der erfolgreichsten schwarzen Schauspieler in Deutschland. Für die deutsche Bundesregierung realisierte er Integrations-Programme wie Respekt 2010 und Heimat Almanya. Tyron lebte 4 Jahre in den USA - in L.A. verschaffte er sich einen Einblick in das internationale Filmgeschäft und in New York konzeptionierte er für Harry Belafonte Social Media Strategien gegen Rassismus. Mit diesen Erfahrungen kehrte Tyron 2017 nach Deutschland zurück.
Aktuell produziert er von Berlin aus Filme und Serien mit dem Fokus auf People of Color für den globalen Markt.

PANEL: DAS HAUS DER FILMKULTUR 

Freitag, 30. April 2021 (ab 19 Uhr)
Das Panel findet als Livestream auf unserem LICHTER YouTube-Kanal statt.
Dieses Panel wird in deutscher Sprache stattfinden.

Zum Festivalauftakt präsentiert LICHTER ein geradezu visionäres Konzept für ein Haus der Filmkulturen. Ein Haus, das durch seine Nutzungsvielfalt und Architektur den Kulturraum Kino in die Zukunft übersetzt. Es soll Heimat sein für Festivals, Ort für Filmpremieren und Preisverleihungen, Plattform für Filmschaffende, Medienpädagogisches Zentrum für Kinder und Jugendliche und Spielwiese für Initiativen und Projekte. Mehr noch: ein Forschungslabor immersiver Techniken und narrativer Medien.

Der Film ist längst zum Wissensträger und zur Lebensform geworden und hat sich durch Videospiele und Videokunst zu einer Vielzahl multiperspektivischer Filmkulturen ausdifferenziert. Mit der fortschreitenden Digitalisierung wandern die Bewegtbilder immer häufiger in den Raum, heben die Grenzen zwischen Filmwelt und Publikum auf und versetzen dieses direkt und unmittelbar an andere Orte.

Das Haus der Filmkulturen will alle gegenwärtigen Ausprägungen des Films kuratieren, sie durch Konzerte, Ausstellungen und vielfältige Veranstaltungsformate ergänzen und als Forschungslabor ihre Zukunft erkunden. Das Haus der Filmkulturen versteht sich dabei als Ort der Begegnung, des Austauschs und des Lernens.

Die Film- und Bewegtbilder sind mit Abstand die prägendste Kulturform unserer Zeit. Nur finden die Menschen in ihrem Filmerleben nicht mehr so oft zusammen. Die Krise des Kinos ist vor allem auch eine Krise des öffentlichen Raums. Als Ort der Zusammenkunft und Diskussion ist dieser für eine demokratische Gesellschaft von großer Bedeutung. Ohne soziale Räume des Diskurses und der Reflexion, ohne kollektive Erfahrungen droht der Verlust ihres Fundaments. Deshalb braucht es eine umfassende Neudeutung und Neuerfindung des Kulturraums Kino! Deshalb braucht es ein Haus der Filmkulturen! Ein Lichtspieltheater der Zukunft!

An diesem Freitag, den 30. April, wird es zu unserem Konzept auch ein Panel geben: Ab 19:00 Uhr spricht der Filmkritiker Rüdiger Suchsland mit der Wiener Architektin Gabu Heindl und dem Schauspieler und Regisseur R.P. Kahl über ein zukünftiges Haus der Filmkulturen, über seine Notwendigkeit und mögliche Gestalt.

Teilnehmer*innen: Gabu Heindl (http://www.gabuheindl.at); Rüdiger Suchsland; R.P. Kahl

Die Panelist:innen

© Katharina Gossow

Gabu Heindl

Gabu Heindl ist Architektin, Stadtplanerin und Universitätslehrende in Wien. Mit ihrem Büro Gabu Heindl Architektur zeichnet sie u.a. verantwortlich für einige Kino(um)bauten und -konzepte, u.a. Umbau Filmmuseum Wien, Stadtkino im Künstlerhaus Wien sowie der Filmmuseum Sammlungen. 2013-2017 war sie Vorstandsvorsitzende der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur. Aktuell lehrt sie an der Architectural Association in London und als Gastprofessorin an der Sheffield University. Zahlreiche Publikationen zu Stadtplanung, öffentlichen Raum, darunter auch einige Texte zu Kino(räumen). Aktuelles Buch: Stadkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung, Wien 2020. www.gabuheindl.at

Rp Kahl

Geboren am 08. November 1970 in Cottbus. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst 'E. Busch' Berlin, Außenstelle Rostock und arbeitet seit 1990 als Schauspieler für Film, TV und Theater.
Im Jahr 1995 wechselt er hinter die Kamera. Er produzierte 1997 den preisgekrönten Spielfilm 'Silvester Countdown' von Oskar Roehler. Gemeinsam mit Luggi Waldleitners Roxy-Film produzierte er 1998 sein Spielfilm-Regiedebüt 'Angel Express'. Mit Torsten Neumann entwickelte Kahl das Projekt 99euro-films mit den Kompilationsfilmen '99euro-films' (2001) und 'Europe – 99euro-films 2' (2003), sowie dem Dokumentarfilm 'Mädchen am Sonntag' (Hessischer Filmpreis, 2005). 2010 Uraufführung seines Spielfilmes 'Bedways' auf der Berlinale. Daneben entstehen Musikvideos und Theaterproduktionen. 2017 hat Kahls experimenteller Spielfilm 'A Thought of Ecstasy' seine internationale Premiere im offiziellen Wettbewerb der als A-Filmfestival kategorisierten Tallinn Black Nights. Aktuell entsteht der performative Dokumentarfilm 'Schule der Frauen' (Arbeitstitel 'Frauentag in New York') der 2021 Premiere feiern wird.
Seit 1999 widmet sich Kahl verstärkt auch Performances und Videokunstarbeiten in unterschiedlichen Kontexten von Bildender Kunst, Theater und Film mit Präsentationen in Museen, Galerien, Theater- und Opernhäusern.
Seit 2001 nimmt er Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und Universitäten wahr. Im Jahr 2018 übernimmt er eine künstlerische Professur an der Hochschule für Medien Berlin und gründet 2020 dort das Berlin Film Institut. Im Jahr 2020 folgt Kahl einem Ruf als Professor an die SRH University Berlin School of Popular Arts. Er war über 10 Jahre Mitglied des Auswahlgremiums der Berlinale (Shorts) und arbeitet seit 2001 für die Programmauswahl des Filmfest Oldenburg. Seit 2013 ist er Mitglied im Vorstand der Deutschen Filmakademie, seit 2017 als einer der drei geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden. Im Jahr 2013 war er als Stipendiat der BKM in der Villa Aurora Los Angeles.

Rüdiger Suchsland

Rüdiger Suchsland ist Journalist, Autor und Regisseur. Er studierte Geschichte, Philosophie und Politik. Seitdem Arbeit als freier Journalist und Kritiker. Hinzu kommen gelegentliche Lehraufträge und Buchbeiträge. Thematische Schwerpunkte seiner Arbeit sind Film, Theorie, Popkultur und Asien. Seit 1997 ist er Redakteur beim Internetmagazin artechock. Seit 1998 Arbeit für verschiedene Filmfestivals, Teilnahme in internationalen Jurys. Seit 2004 in wechselnden Funktionen im Vorstand des VDFK(Verband der deutschen Filmkritik). Seit 2014 auch Filmregisseur.

PANEL: DER DEUTSCHE FILM UND SEIN FÖRDERSYSTEM

Samstag, 01. Mai 2021, 16:00 Uhr
Das Panel findet als Livestream auf unserem LICHTER YouTube Kanal statt.


Moderator: Rüdiger Suchsland
Teilnehmer*innen:
• R.P. Kahl (Vorstand Deutsche Filmakademie)
• Eric Golub (u.a. Kreativpartner von York Fabian Raabe)
• Ronny Trocker („Der menschliche Faktor)
• Katinka Narjes („Nixen“)

Rüdiger Suchsland spricht mit R.P. Kahl (Vorstand Deutsche Filmakademie), Eric Golub (u.a. Kreativpartner von York Fabian Raabe), Ronny Trocker (Regisseur „Der menschliche Faktor“) und Katinka Narjes („Nixen“) über die Zukunft des deutschen Films.

Rüdiger Suchsland

Rüdiger Suchsland ist Journalist, Autor und Regisseur. Er studierte Geschichte, Philosophie und Politik. Seitdem Arbeit als freier Journalist und Kritiker. Hinzu kommen gelegentliche Lehraufträge und Buchbeiträge. Thematische Schwerpunkte seiner Arbeit sind Film, Theorie, Popkultur und Asien. Seit 1997 ist er Redakteur beim Internetmagazin artechock. Seit 1998 Arbeit für verschiedene Filmfestivals, Teilnahme in internationalen Jurys. Seit 2004 in wechselnden Funktionen im Vorstand des VDFK(Verband der deutschen Filmkritik). Seit 2014 auch Filmregisseur.

R.P. Kahl

Geboren am 08. November 1970 in Cottbus. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst 'E. Busch' Berlin, Außenstelle Rostock und arbeitet seit 1990 als Schauspieler für Film, TV und Theater.
Im Jahr 1995 wechselt er hinter die Kamera. Er produzierte 1997 den preisgekrönten Spielfilm 'Silvester Countdown' von Oskar Roehler. Gemeinsam mit Luggi Waldleitners Roxy-Film produzierte er 1998 sein Spielfilm-Regiedebüt 'Angel Express'. Mit Torsten Neumann entwickelte Kahl das Projekt 99euro-films mit den Kompilationsfilmen '99euro-films' (2001) und 'Europe – 99euro-films 2' (2003), sowie dem Dokumentarfilm 'Mädchen am Sonntag' (Hessischer Filmpreis, 2005). 2010 Uraufführung seines Spielfilmes 'Bedways' auf der Berlinale. Daneben entstehen Musikvideos und Theaterproduktionen. 2017 hat Kahls experimenteller Spielfilm 'A Thought of Ecstasy' seine internationale Premiere im offiziellen Wettbewerb der als A-Filmfestival kategorisierten Tallinn Black Nights. Aktuell entsteht der performative Dokumentarfilm 'Schule der Frauen' (Arbeitstitel 'Frauentag in New York') der 2021 Premiere feiern wird.
Seit 1999 widmet sich Kahl verstärkt auch Performances und Videokunstarbeiten in unterschiedlichen Kontexten von Bildender Kunst, Theater und Film mit Präsentationen in Museen, Galerien, Theater- und Opernhäusern.
Seit 2001 nimmt er Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und Universitäten wahr. Im Jahr 2018 übernimmt er eine künstlerische Professur an der Hochschule für Medien Berlin und gründet 2020 dort das Berlin Film Institut. Im Jahr 2020 folgt Kahl einem Ruf als Professor an die SRH University Berlin School of Popular Arts. Er war über 10 Jahre Mitglied des Auswahlgremiums der Berlinale (Shorts) und arbeitet seit 2001 für die Programmauswahl des Filmfest Oldenburg. Seit 2013 ist er Mitglied im Vorstand der Deutschen Filmakademie, seit 2017 als einer der drei geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden. Im Jahr 2013 war er als Stipendiat der BKM in der Villa Aurora Los Angeles.

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