Als Susan Sontag im Publikum saß
IN ANWESENHEIT DES REGISSEURS // ERÖFFNUNGSFILM BEIM ACHTUNG BERLIN FESTIVAL
Regie: RP Kahl
Dokumentarfilm, Deutschland 2021, 86 Min.
Sprache: Deutsch
50 Jahre ist es her, dass der Schriftsteller Norman Mailer in der New Yorker Townhallin ein kämpferisches wie geistreiches Wortgefecht gerät – mit den vier Schriftstellerinnen und Aktivistinnen Jacqueline Ceballos, Germaine Geer, Jill Johnston und Diana Trilling. Im Publikum sitzt keine geringere als die große Intellektuelle Susan Sontag. „Das Ziel aller Kommentierung von Kunst sollte darin liegen“, schreibt Sontag, „die Kunst für uns wirklicher zu machen.“ Keine Kunst, aber eine bedeutende Wegmarke des Feminismus' macht RP Kahl mit seinem Reenactment-Film für uns wirklicher, indem er jene legendäre Debatte in unsere Gegenwart überführt. Damit das gelingt, stellt er seinen Film auf einen doppelten Boden: Er reinszeniert die Debatte als Theaterstück und zeigt zugleich in aller Offenheit die kontroversen Diskussionen, in die seine Schauspielerinnen und er selbst während der Proben immer wieder geraten: über ihre Figuren, Macht, das Frau-Sein, Sexualität und Feminismus. Ob dokumentarischer Spielfilm oder gespielter Dokumentarfilm: Als Susan Sonntag im Publikum saß ist ein lustvolles Plädoyer für die Streitkultur.
Regie | RP Kahl |
Buch | Saralisa Volm, RP Kahl |
Kamera | Elena Friedrich, Markus Hirner |
Schnitt | Angelo Wemmje |
Sound Design | Jürgen Schulz |
Produzenten | RP Kahl, Christopher Cornelsen, Torsten Neumann |
Produktion | Studio RPK, Cornelsen Films GmbH Independent Partners Film |
Koproduktion | Christoph Gampl, Angela Schmitt-Gläser |
Mit: | Saralisa Volm, Luise Helm, Heike-Melba Fendel, Celine Yildirim, RP Kahl |
Als Susan Sontag im Publikum saß feierte auf dem Filmfest Oldenburg seine Weltpremiere und war der Eröffnungsfilm beim Achtung Berlin Festival im Kino International.
Über den Regisseur
Der Regisseur RP Kahl lehrt derzeit an der hfg Offenbach. Er ist Teil des „team turanskyj“ –eine Gruppe von mit Prof. Tatjana Turanskyj befreundeten Filmemacher*innen, die sich nach ihrem Tod spontan bereit erklärt haben, für ein Semester ihre Lehre weiterzuführen. Die Koproduzentin des Films ist die Frankfurterin Angela Schmitt-Gläser.
Pressestimmen
„Regisseur RP Kahl geht mit seinem Quasi-Dokumentarfilm ein hohes Risiko ein – doch diese 90 Minuten faszinieren. Kahls Film ist ein großartiges Dokument des Entwicklungsprozesses der Frauenbewegung. Es ist ein experimentelles Format dafür, wie Streitkultur sein sollte: aufbegehrend, polemisch und faktensicher, aber nie beleidigend und egozentrisch. Willkommen im Zirkus des intellektuellen Momentums.“ (NWZ)