16.04. ‐ 21.04.2024

7. VR Storytelling Award - 2023

Zum bereits siebten Mal präsentiert das LICHTER Filmfest den VIRTUAL REALITY STORYTELLING AWARD. Gezeigt werden 360°-Filme, ausgewählt aus Einreichungen von überall auf der Welt. In diesem Jahr mit einer besonderen Neuerung: Denn wer am Ende die begehrte Bembel-Trophäe in den Händen halten darf, entscheidet die qualifizierteste Jury überhaupt – nämlich Sie, unser Publikum!

Wer an einem VR-Screening teilnimmt (oder eine VR Brille zum individuellen Sichten bei uns im Festivalzentrum ausleiht), hat im Anschluss die Möglichkeit, seine Filmfavoriten ins Rennen zu schicken. Glücklicher Gewinner wird der Film, der die meisten Stimmen sammeln konnte. Der Preis wird dann im Rahmen der Preisverleihung, der Abschlussveranstaltung des LICHTER Filmfests am Sonntag, den 23.04.2023 vergeben. Dabei sein lohnt sich also!

Die VR-Screenings finden im Festivalzentrum statt.

Sa, 22.04.2023 14 Uhr | 17 Uhr | 20 Uhr

So, 23.04.2023 14 Uhr | 16:30 Uhr

Im Festivalzentrum können Sie sich zudem von Mittwoch, 19.04., bis Freitag, 21.04., am Akkreditierungsschalter gegen Gebühr ein Headset ausleihen (Stimmzettel inklusive!) und die diesjährige Auswahl an VR-Filmen ganz entspannt und individuell vor Ort genießen!


Die diesjährige Auswahl an experimentellen und dokumentarischen Werken macht garantiert Lust, sich als Jury zu betätigen: eine surreale Wanderung durch das CASTLE OF UNKNOWING, orale Erinnerungskultur der australischen Noongar in GALUP, appetitlich-informative Einblicke in das Leben einer Sushi-Meisterköchin in THE SUSHI MASTER sowie ein bewegender Appell an das Leben und die Kunst aus der vom Krieg gezeichneten Ukraine: YOU DESTROY. WE CREATE - THE WAR ON UKRAINE’S CULTURE.

Die Finalist:innen für den 7. VR Storytelling Award sind:

Galup
Australien 2022, engl. OV, Dauer: 9 Min, Regie: Ian Wilkes & Poppy van Oorde-Grainger

The Sushi Master - Behind the Dish
USA/Frankreich 2022, engl. OV, Dauer: 12:18 Min, Regie: Chloé Rochereuil

Castle of Unknowing
USA 2022, Dauer: 5:55 Min, Regie: Damian Thorn-Hauswirth

You Destroy. We create | The war on Ukraine’s culture
Deutschland/Ukraine 2022, engl. OV, Dauer: 25:22 Min, Regie: Felix Gaedtke, Gayatri Parameswaran

    DIE FINALIST:INNEN



    Galup // Australien 2022, engl. OV // Regie: Ian Wilkes & Poppy van Oorde-Grainger Dauer: 9 Min

    Der malerische Lake Monger, beliebtes Ausflugsziel nahe der australischen Stadt Perth – hier fand nach Ankunft der ersten europäischen Siedler:innen vor über 200 Jahren ein grausames Massaker an der indigenen Bevölkerung, den Noogar, statt. Ein Ereignis, das selbst bei den heutigen Einwohner:innen Perths kaum bekannt ist. Doch die Geschichte der Noogar wird von deren Nachfahren mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. In Galup wird sie erstmals von Doolan-Leisha Eatts, deren Großmutter das Massaker damals überlebte, vor der Kamera erzählt. In Verbindung mit 360°-Aufnahmen des Sees und seiner Umgebung wird eine intime Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte möglich, die noch lange nachwirkt.

    Galup will einen Beitrag gegen das Vergessen leisten und den Nachfahr:innen der Opfer der tragischen Ereignisse am Lake Monger eine Stimme geben.

    ‘I have lived my whole life dreaming that this story would be told. It was my greatest desire, right from when I was 10 years old.’

    - Doolann-Leisha Eatts

    Über die Regisseur:innen

    Ian Wilkes ist ein Noongar-Theatermacher, Tänzer und Performer. Er hat bei mehreren Stücken Regie geführt, darunter Boodjar Kaatijin und Songbird von Yirra Yaakin, und zahlreiche Hauptrollen gespielt, darunter in Hecate von Yirra Yaakin und Kwongan von Ochre beim Perth Festival, The Line von CO3 am State Theatre WA und Honey Spot im Sydney Opera House.
    Ian ist außerdem Mitbegründer von Culture 2.0, dem regionalen Jugend-Engagement-Programm von Yirra Yaakin. Er hat das Projekt Burdiya Mob des Community Arts Network unterstützt und war Darsteller und Kulturberater beim Projekt Excursions von Beyond Empathy.

    Poppy van Oorde-Grainger ist Filmemacherin, Künstlerin und Produzentin. Ihre Arbeiten wurden auf Nickelodeon, SBS und ABC ausgestrahlt und auf internationalen Festivals und in Galerien wie dem London International Festival of Theatre, dem Japan Media Arts Festival und dem Museum of Contemporary Art in Sydney präsentiert. Poppy erhielt zunächst nationale Anerkennung als Gewinnerin des Fremantle Print Award und später des Australia Council Kirk Robson Award for leadership in Community Arts and Cultural Development.
    Poppy ist Regisseurin und Produzentin bei Same Drum und war zuvor Regisseurin und Produzentin der Projekte Burdiya Mob und Ngaluk Waangkiny des Community Arts Network sowie des Projekts Excursions von Beyond Empathy.



    The Sushi Master - Behind the Dish // USA/Frankreich 2022, engl. OV // Regie: Chloé Rochereuil // Dauer: 12:18 Min

    Tauchen Sie ein in die Welt der hochklassigen Gastronomie. The Sushi Master ist die zweite Episode des Dreiteilers Behind the Dish, der einen kurzen, aber intensiven Einblick in den kulinarischen Alltag einer Köchin ermöglicht. In dieser Episode wird uns die inspirierende Geschichte von Yumi Chiba, einer der wenigen weiblichen Sushi-Meisterinnen in Japan, erzählt. Mithilfe ihrer traditionellen Kochtechnik versucht sie, sich selbst zu finden und sich mit ihrer Tradition zu identifizieren. Beeindruckende Naturaufnahmen und faszinierende Darstellungen von Yumi Chibas Kochkünsten werden in dieser 360°-Dokumentation auf exklusive Art kombiniert. Der 12-minütige Kurzfilm lädt zu einer Entdeckungstour ein, die vom Berg Fuji bis zu den Wasabi-Feldern führt, um uns die Wurzeln des typischen Gerichts „Edomae-Sushi“ zu illustrieren. 

    Über die Regisseurin

    Chloé Rochereuil ist eine Emmy-nominierte Regisseurin und Mitgründerin von TARGO, einem ausgezeichneten Virtual-Reality-Studio, das sich auf Dokumentarfilme spezialisiert. Bekannt ist Rochereuil als Regisseurin von Dokumentarfilmen wie „When We Stayed Home“, „Rebuilding Notre Dame“ oder „Surviving 9/11“.



    Castle of Unknowing // USA 2022 // Regie: Damian Thorn-Hauswirth // Dauer: 5:55 Min

    Ein surrealistische Reise, gespickt mit Motiven aus der Welt der Märchen und der Science Fiction – was Sie hier erleben werden, ist höchst subjektiv, denn der Film wirft sein Publikum auf sich selbst zurück und macht sich zur Projektionsfläche von dessen Gefühlen und Assoziationen. Pure Immersion mit faszinierenden Bildern und atmosphärisch-dichtem Sounddesign.

    Über den Regisseur

    Damian Thorn Hauswirth ist ein digitaler Künstler und Senior Multimedia Designer aus Orlando, Florida. Er schuf Castle of Unknowing, während er seinen Master of Fine Arts in Visuellen Effekten und Animation an der University of Central Florida absolvierte.



    You Destroy. We create | The war on Ukraine’s culture // Deutschland/Ukraine 2022, engl. OV // Regie: Felix Gaedtke, Gayatri Parameswaran // Dauer: 25:22 Min

    Stand März 2023 hat die UNESCO seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 die Beschädigung oder Zerstörung von 245 Kulturstätten bestätigt – darunter Museen, Kirchen und weitere Gebäude von historischer Relevanz. Der Krieg scheint nicht nur die territoriale Souveränität der Ukraine zu bedrohen, sondern zielt auch auf die Auslöschung der ukrainischen Kultur ab, deren Eigenständigkeit von den Narrativen des Kreml seit jeher geleugnet wird.

    Die verbleibenden Museen in der Ukraine stehen nun leer – ihre Kulturschätze sind sicher versteckt in der Hoffnung, sie irgendwann wieder ausstellen zu können. Wie eine Museumsdirektorin damit umgeht, zeigt der Dokumentarfilm You Destroy. We Create. Der Film begleitet aber auch einen Straßenkünstler, der den Bomben zum Trotz weiterhin mit seinen Werken den Mut und die Hoffnung seiner Mitmenschen zu stärken versucht. Und besucht eine Musikerin, die inmitten des Krieges Partys veranstaltet, die ausgelassen das Leben feiern – gerade jetzt und jetzt erst recht.

    Die im August 2022 entstandenen Aufnahmen zeigen die beeindruckende Resilienz der ukrainischen Gesellschaft und erzählen von Menschen, die versuchen, ihre kulturelle Identität zu schützen und zu bewahren – und notfalls wieder aufzubauen.

    Über die Regisseur:innen

    Felix Gaedtke lebt in Berlin und arbeitet als Creative Producer und Video-Storyteller. Er ist Mitbegründer des Storytelling-Studios NowHere, mit dem er und seine Kollegin Gayatri Parameswaran einen Raum für bisher ungehörte Stimmen schaffen wollen. Gaedtke beschäftigt sich vor allem mit der Überschneidung verschiedener Realitäten, die durch moderne Techniken wie VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality) ermöglicht wird. Seine Arbeiten wurden bereits auf dem Venice International Film Festival, SXSW, the UN und dem HotDocs Festival präsentiert.

    Gayatri Parameswaran ist Journalistin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. In dem mit ihrem Kollegen Felix Gaedtke gegründeten Storytelling-Studio NowHere verwirklicht sie mittels VR und AR Projekte über Tabu-Themen wie Abtreibung, Krieg oder häusliche Gewalt. Ihre Arbeiten wurden auf verschiedenen Events, wie dem Venice International Film Festival, SXSW, United Nations, HotDocs und dem Zentrum für Kunst und Medien präsentiert. 2019 gewann sie den Titel „Best Use of Immersive Arts“ von SXSW.


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