16.04. ‐ 21.04.2024

Internationale und Hessische Film-Highlights

Die Vorfreude steigt, noch knapp drei Wochen bis zum Auftakt des LICHTER Filmfests 2018. Grund genug Ihnen und Euch das diesjährige Programm näher vorzustellen. Für die elfte Ausgabe haben wir neben einigen Highlights des regionalen Filmschaffens auch jede Menge internationale Filme im Gepäck. Inhaltlich dreht sich beim internationalen Programm in diesem Jahr alles um das Schwerpunktthema „Chaos“.

Internationale Highlights

Guy Maddin, Evan Johnson und Galen Johnson gelten längst als Kultregisseure. The Green Fog wurde bei der diesjährigen Berlinale mit Lob überschüttet. Die Hommage an Hitchcocks „Vertigo“ wurde komplett aus anderen Filmen montiert, die in San Francisco spielen. LICHTER zeigt den Film am Samstag, den 07. April um 20:45 Uhr im Kino im Deutschen Filmmuseum. Ähnlich packend und ebenfalls im Filmmuseum zu sehen: die Dokumentation Devil ́s Freedomüber den mexikanischen Drogenkrieg. Regisseur Everardo González porträtiert eindrücklich, wie sich entfesselte Gewalt und die fortschreitende Verrohung der Gesellschaft auf die Menschen auswirken. Täter und Opfer werden maskiert interviewt und sprechen so dank der Sicherheit der Anonymität mit erschütternder Offenheit über ihr Leben mit der Gewalt. Die Vorstellung läuft am 04. April.

Mit All You Can Eat Buddha (Regie: Ian Lagarde)Sergio & Sergei, der dokumentarischen Filmkollage In Praise Of Nothing, dem Mysterythriller Dhogs von Andrés Goteira und der Anarcho-Komödie The Goose von Mike Maryniuk laufen feiern gleich fünf Filme ihre Deutschlandpremiere. Die Genres mögen unterschiedlich sein, allen Produktionen ist jedoch eines gemeinsam: 

 „In den Filmen steuern ganz unterschiedliche Menschen ins Chaos – pubertierende Jugendliche, ein Kosmonaut in der Raumstation Mir und Iggy Pop, der dem sinnsuchenden Nichts eine Stimme verleiht“, resümiert Johanna Süß, stellvertretende Festivaldirektorin.  

Zudem zeigt LICHTER mit Blue My Mind und HOME zwei Coming-of-Age-Dramen, die zurzeit in aller Munde liegen: Für HOME erhielt Fien Troch den Orizzonti Award als beste Regisseurin bei den Filmfestspielen von VenedigLisa Brühlmanns Spielfilmdebüt Blue My Mind wurde für die Beste Regieauf dem Filmfestival Max-Ophüls-Preis geehrt und darf sich über sieben Nominierungen beim Schweizer Filmpreis freuen.


Der regionale Wettbewerb

Die Spiel- und Dokumentarfilme im regionalen Lang- und Kurzfilmprogramm bringen wieder einmal die Vielfalt des hessischen Filmschaffens auf die Leinwand. „Die Einreichungen für den Wettbewerb um den Weißen Bembel haben gezeigt, wie stark der Filmjahrgang 2018 ist“, konstatiert Festivalleiter Gregor Maria Schubert. 

Dieter Reifarths dokumentarischer Filmessay Die Tortur läuft als Deutschlandpremiere bei LICHTER und erzählt von den Foltererlebnissen des Schriftstellers Jean Améry als NS-Gefangener in der belgischen Festung Breendonk. Der aus Friedberg stammende Regisseur David Sieveking greift in seinem neuen Film Eingeimpft ein Thema auf, das die Gemüter in Deutschland erhitzt: das Impfen. Soll man es tun oder nicht? Wem diese Frage ebenfalls unter den Nägeln brennt, dem empfehlen wir am 07. April um 16 Uhr den Gang ins Kino. 



© Still: Ink of Yam

Ink of Yam ist der Abschlussfilm von Tom Fröhlich an der Hochschule Darmstadt und wurde beim Hessischen Film- und Kinopreis 2017 als bester Hochschulfilm ausgezeichnet. Der Regisseur besuchte für den Dokumentarfilm ein Tattoo-Studio in Jerusalem, in dem der Nahost-Konflikt scheinbar nicht existiert. Beide Werke zeigt das LICHTER Filmfest als Hessenpremiere.

Insbesondere die Dokumentationen müssen den deutschlandweiten Vergleich in diesem Jahr nicht scheuen. Das beweist auch die Hommage an das Cinema Concetta, Wunder der Wirklichkeit, (Regie: Thomas Frickel), die wir am Samstag, den 07. April um 18 Uhr im Zoo-Gesellschaftshaus zeigen. Zahlreiche Produktionen sind unter Beteiligung von Filmschaffendenund Förderern aus Hessen und der Rhein-Main-Region entstanden.

Ein ganz großes Highlight versprechen außerdem wieder die regionalen Kurzfilme zu werden. Die Kurzfilmrollen I und II versammeln das Beste vom Besten, was die hiesige Nachwuchsgfilmlandschaft derzeit zu bieten hat – ein kurzweiliges Vergnügen der Extraklasse. 

Rosa von Praunheim gilt dagegen als Urgestein des deutschen Filmschaffens. Sein Dokumentarfilm Männerfreundschaften komplettiert den Wettbewerb um den besten regionalen Langfilm. Der Film über die leidenschaftlichen Briefwechsel zwischen den Dichtern der Weimarer Klassik feiert am Mittwoch, den 04. April Weltpremiere im Zoo-Gesellschaftshaus. Insgesamt konkurrieren neun Langfilme und 27 Kurzfilme aus Hessen und Rhein-Main um die begehrten Weißen Bembel. 

Extra Regional

Gleich drei Langfilme feiern außerhalb des LICHTER Wettbewerbs Weltpremiere bei LICHTER: Die Dokumentation Das schwarze Museum (Regie: Oliver Hardt) über das National Museum of African American History and Culture in Washington vergegenwärtigt die afroamerikanische Geschichte – die Ungeheuerlichkeit ihrer Anfänge, den Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit, den substanziellen Einfluss auf die moderne (Pop)Kultur. Das Familiendrama HALT!LOS! (Regie: Moritz Becherer) handelt von Existenzängsten und Leistungsdruck, während Citizen Animal von Oliver Kyr, ein Dokumentarfilm über die „Bürgerrechte“ von Tieren ist.

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