16.04. ‐ 21.04.2024
Haus der Filmkulturen mit Schrift

Haus der Filmkulturen

Zum Festivalauftakt präsentiert LICHTER ein geradezu visionäres Konzept für ein Haus der Filmkulturen. Ein Haus, das durch seine Nutzungsvielfalt und Architektur den Kulturraum Kino in die Zukunft übersetzt. Es soll Heimat sein für Festivals, Ort für Filmpremieren und Preisverleihungen, Plattform für Filmschaffende, Medienpädagogisches Zentrum für Kinder und Jugendliche und Spielwiese für Initiativen und Projekte. Mehr noch: ein Forschungslabor immersiver Techniken und narrativer Medien.

Der Film ist längst zum Wissensträger und zur Lebensform geworden und hat sich durch Videospiele und Videokunst zu einer Vielzahl multiperspektivischer Filmkulturen ausdifferenziert. Mit der fortschreitenden Digitalisierung wandern die Bewegtbilder immer häufiger in den Raum, heben die Grenzen zwischen Filmwelt und Publikum auf und versetzen dieses direkt und unmittelbar an andere Orte.

Das Haus der Filmkulturen will alle gegenwärtigen Ausprägungen des Films kuratieren, sie durch Konzerte, Ausstellungen und vielfältige Veranstaltungsformate ergänzen und als Forschungslabor ihre Zukunft erkunden. Das Haus der Filmkulturen versteht sich dabei als Ort der Begegnung, des Austauschs und des Lernens.

Die Film- und Bewegtbilder sind mit Abstand die prägendste Kulturform unserer Zeit. Nur finden die Menschen in ihrem Filmerleben nicht mehr so oft zusammen. Die Krise des Kinos ist vor allem auch eine Krise des öffentlichen Raums. Als Ort der Zusammenkunft und Diskussion ist dieser für eine demokratische Gesellschaft von großer Bedeutung. Ohne soziale Räume des Diskurses und der Reflexion, ohne kollektive Erfahrungen droht der Verlust ihres Fundaments. Deshalb braucht es eine umfassende Neudeutung und Neuerfindung des Kulturraums Kino! Deshalb braucht es ein Haus der Filmkulturen! Ein Lichtspieltheater der Zukunft!

Bei Interesse an unserem Konzept, schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail an info@lichter-filmfest.de


PANEL: DAS HAUS DER FILMKULTUR

Freitag, 30. April 2021
Das Panel ist auf unserem LICHTER YouTube-Kanal zu sehen.

Der Filmkritiker Rüdiger Suchsland spricht mit der Wiener Architektin Gabu Heindl und Schauspieler und Regisseur R.P. Kahl (Mitglied Vorstand der Deutschen Filmakademie) über ein zukünftiges Haus der Filmkulturen, über seine Notwendigkeit und mögliche Gestalt.

Panelist*innen: Gabu Heindl (http://www.gabuheindl.at); Rüdiger Suchsland; R.P. Kahl

Panelist:innen

© Katharina Gossow

Gabu Heindl

Gabu Heindl ist Architektin, Stadtplanerin und Universitätslehrende in Wien. Mit ihrem Büro Gabu Heindl Architektur zeichnet sie u.a. verantwortlich für einige Kino(um)bauten und -konzepte, u.a. Umbau Filmmuseum Wien, Stadtkino im Künstlerhaus Wien sowie der Filmmuseum Sammlungen. 2013-2017 war sie Vorstandsvorsitzende der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur. Aktuell lehrt sie an der Architectural Association in London und als Gastprofessorin an der Sheffield University. Zahlreiche Publikationen zu Stadtplanung, öffentlichen Raum, darunter auch einige Texte zu Kino(räumen). Aktuelles Buch: Stadkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung, Wien 2020. www.gabuheindl.at

R.P. Kahl

Geboren am 08. November 1970 in Cottbus. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst 'E. Busch' Berlin, Außenstelle Rostock und arbeitet seit 1990 als Schauspieler für Film, TV und Theater.

Im Jahr 1995 wechselt er hinter die Kamera. Er produzierte 1997 den preisgekrönten Spielfilm 'Silvester Countdown' von Oskar Roehler. Gemeinsam mit Luggi Waldleitners Roxy-Film produzierte er 1998 sein Spielfilm-Regiedebüt 'Angel Express'. Mit Torsten Neumann entwickelte Kahl das Projekt 99euro-films mit den Kompilationsfilmen '99euro-films' (2001) und 'Europe – 99euro-films 2' (2003), sowie dem Dokumentarfilm 'Mädchen am Sonntag' (Hessischer Filmpreis, 2005). 2010 Uraufführung seines Spielfilmes 'Bedways' auf der Berlinale. Daneben entstehen Musikvideos und Theaterproduktionen. 2017 hat Kahls experimenteller Spielfilm 'A Thought of Ecstasy' seine internationale Premiere im offiziellen Wettbewerb der als A-Filmfestival kategorisierten Tallinn Black Nights. Aktuell entsteht der performative Dokumentarfilm 'Schule der Frauen' (Arbeitstitel 'Frauentag in New York') der 2021 Premiere feiern wird.

Seit 1999 widmet sich Kahl verstärkt auch Performances und Videokunstarbeiten in unterschiedlichen Kontexten von Bildender Kunst, Theater und Film mit Präsentationen in Museen, Galerien, Theater- und Opernhäusern.

Seit 2001 nimmt er Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und Universitäten wahr. Im Jahr 2018 übernimmt er eine künstlerische Professur an der Hochschule für Medien Berlin und gründet 2020 dort das Berlin Film Institut. Im Jahr 2020 folgt Kahl einem Ruf als Professor an die SRH University Berlin School of Popular Arts. Er war über 10 Jahre Mitglied des Auswahlgremiums der Berlinale (Shorts) und arbeitet seit 2001 für die Programmauswahl des Filmfest Oldenburg. Seit 2013 ist er Mitglied im Vorstand der Deutschen Filmakademie, seit 2017 als einer der drei geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden. Im Jahr 2013 war er als Stipendiat der BKM in der Villa Aurora Los Angeles.

Rüdiger Suchsland

Rüdiger Suchsland ist Journalist, Autor und Regisseur. Er studierte Geschichte, Philosophie und Politik. Seitdem Arbeit als freier Journalist und Kritiker. Hinzu kommen gelegentliche Lehraufträge und Buchbeiträge. Thematische Schwerpunkte seiner Arbeit sind Film, Theorie, Popkultur und Asien. Seit 1997 ist er Redakteur beim Internetmagazin artechock. Seit 1998 Arbeit für verschiedene Filmfestivals, Teilnahme in internationalen Jurys. Seit 2004 in wechselnden Funktionen im Vorstand des VDFK(Verband der deutschen Filmkritik). Seit 2014 auch Filmregisseur.

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