22.04. ‐ 27.04.2025
Disco Boy

Disco Boy

Giacomo Abbruzzese

Ein belarussischer Kämpfer reist nach Nigeria, um für Frankreich in den Krieg zu ziehen. Als Gegenleistung wird ihm ein französischer Pass versprochen. Aber die Guerillakämpfer vor Ort sind bereit, alle Kräfte einzusetzen, um ihre Souveränität zu behalten. Wie weit werden sie gehen, um ihr Territorium zu verteidigen? Liebe kann viele Formen annehmen und, wenn das, was man liebt, angegriffen wird, auch zu Aggressionen führen. Ein stilvoller, hinreißender und überraschender Film, dessen Handlung von obskuren Mächten getrieben ist und den man nicht so leicht vergisst.

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Regie Giacomo Abbruzzese
Land Frankreich, Italien, Belgien, Polen
Jahr 2023
Spieldauer 91 min
Sprache Französisch, Englisch, Flämisch, Igbo, Polnisch mit englischen Untertiteln
Produktion Lionel Massol, Pauline Seigland
Darsteller Franz Rogowski, Morr N’Diaye, Laetitia Ky, Leon Lučev, Matteo Olivetti, Robert Więckiewicz, Michał Balicki
Kamera Hélène Louvart
Drehbuch Giacomo Abbruzzese
Schnitt Giacomo Abbruzzese, Ariane Boukerche, Fabrizio Federico
Ton Guilhelm Donzel, Piergiorgio De Luca, Simone Altana, Alexandre Hecker


Berlinale 2023: Herausragende Künstlerische Leistungen

Über den Regisseur

„Giacomo Abbruzzese, geboren 1983 im süditalienischen Taranto, studierte an der Kunsthochschule Le Fresnoy in Frankreich und drehte mehrere Kurzfilme, die unter anderem in Oberhausen, Clermont-Ferrand und auf der Viennale gezeigt wurden und international im Fernsehen zu sehen waren. 2022 wurde sein Dokumentarfilm America für einen César nominiert. Disco Boy ist sein erster abendfüllender Spielfilm.“ (Berlinale 2023)

Pressestimmen

„Dass Disco Boy zum Erfolg wird, ist zum einen Franz Rogowski zu verdanken, der die Geschichte bis zum Ende mit seiner Präsenz zusammenhält. Der Film lebt aber auch von den ungewöhnlichen Bildideen von Kamerafrau Hélène Louvart. Die nächtlichen Kämpfe zwischen Fremdenlegionäre und Rebellen sehen wir nur in Form von Infrarotbildern aus einem Nachtsichtgerät – und die zerstörten Landschaften des Nigerdelta erinnern mitunter an die Killing Fields von "Apocalypse Now".“ (Carsten Beyer, rbbKultur)

„Der italienische Regisseur Giacomo Abbruzzese schuf mit Disco Boy ein wirklich stilvolles Debüt. Ein visuell aufregendes, ehrgeiziges und ausgesprochen verrücktes Abenteuer in das dunkle Herz des Imperialismus oder doch in etwas ganz anderes: das Herz einer alternativen Realität oder eines transzendenten neuen Selbst. Das ist mutiges Filmemachen: ein Film, der einen mit seiner beeindruckenden Filmarbeit blendet, aber gleichzeitig auch mit seinem Geschichtenerzählen mitreißen möchte.“ (Peter Bradshaw, The Guardian)

Der Regisseur über den Film

„In einem Nachtclub, dem Divinae Follie [ein Nachtclub in Apulien] traf ich einen Tänzer, der einmal Soldat war. Er erklärte mir diese „Dichotomie“ durch seinen Körper: Der Körper eines Tänzers ist derselbe wie der eines Soldaten. Scheinbar gegensätzlich, haben sie doch viele Gemeinsamkeiten: die Disziplin, die Choreografie, die durch den extremen Aufwand fast lustvoll ist, und das erschöpfte, zerstörte nach Hause Zurückkehren. [..] Dort nahm die Idee des Films Gestalt an. Aber ich wollte auch schon lange vorher einen Kriegsfilm machen, der anders ist als alle anderen. Was ich meine ist, dass in allen Kriegsfilmen, die ich gesehen habe, der andere nicht existiert – er ist entweder ein Opfer oder ein Feind, so oder so der andere ist nur zwei Minuten auf der Leinwand zu sehen.“ (Giacomo Abruzzese in an Interview with Davide Abbatiescanni, Cineuropa)



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