Facing the Dragon
Sedika Mojadidi
Anschließender Film-Talk mit Shakila Ebrahimkhil (Protagonistin/Journalistin), Bellinda Bartolucci (Pro Asyl) und Lena Ronte (Rechtsanwältin).
Shakila ist Journalistin. Eigentlich wollte sie heute Frauen zu den anstehenden Wahlen interviewen. Doch in den Straßen trifft sie ausschließlich Männer. Ein Gemüsehändler erklärt ihr: „Wenn du eine Frau bist, bleib zuhause. Wenn du etwas brauchst, bringe ich es dir. Warum solltest du rausgehen?“
Diese Szene spielt sich 2014 in Afghanistan ab. Die wenigen Freiräume, die sich den Frauen in den letzten Jahren auf Druck der internationalen Gemeinschaft eröffnet haben, drohen mit dem Abzug der amerikanischen Truppen wieder zu schwinden. Das bekommt auch Nilofar zu spüren. Sie sitzt als eine der wenigen Frauen im Parlament. Dort schlägt sie sich mit konservativen Männern herum und versucht, junge Frauen zu ermutigen, sich von ihrer traditionellen Rolle zu lösen.
Sedika Mojadidi stellt in Facing the Dragon zwei Frauen vor, die ihren Platz in einer religiös-patriarchalen Gesellschaft einfordern und dafür extreme Gefahren auf sich nehmen.
Die Filmemacherin wurde in Kabul geboren, wuchs jedoch in Florida auf. Seit 2003 hat sie Afghanistan immer wieder besucht und dort gefilmt. Für Facing the Dragon hat sie Nilofar und Shakila vier Jahre lang begleitet.
Human Rights Watch verlieh dem Film 2018 den Nestor Almendros Courage in Filmmaking Award. Auf dem Savannah Film Festival wurde er mit dem Jury Award Unheard Voices ausgezeichnet.
FILM - TALK
FR 29. MÄRZ / KINO IM DFF / 18 UHR IM ANSCHLUSS AN FACING THE DRAGON
Shakila Ebrahimkhil war eine landesweit bekannte Journalistin in Afghanistan, die Korruption und Menschenrechtsverletzungen aufdeckte, ehe sie im Jahr 2015 mit ihrer Familie über die Balkan-Route floh und in Deutschland Asyl suchte. Warum entschied sie sich zur Flucht aus ihrem Heimatland und wie geht es ihr heute? Über diese Fragen spricht sie im Anschluss an die Filmvorführung mit Bellinda Bartolucci, rechtspolitische Referentin bei Pro Asyl, und der Rechtsanwältin Lena Ronte.
Das sagt die Presse:
"Mojadidi was dedicated to filming their lives and accurately capturing the weight of the events the women lived. All the emotions and crises that the two women experienced translated into her film and allowed us, the audience, to feel it in the most effective way." - Erin Krochmalny | District Stuff
29. März 2019
18:00 Uhr, Kino des DFF
Mehr Informationen
Regie | Sedika Mojadidi |
Jahr | AFG/US 2018 |
Spieldauer | 80 min |
Sprache | OmeU |
Produktion | Jenny Raskin |
Darsteller | Nilofar Ibrahaimi, Shakila Ebrhaimkhel, u.a. |
Kamera | Sedika Mojadidi |
Schnitt | Sinead Kinnane, Jon Nealon |
Musik | Barney McAll |
Präsentiert von: