22.04. ‐ 27.04.2025

Ihre ergebenste Fräulein

Eva C. Heldmann

Der Geist der Aufklärung stürmt im Oranien-Nassauen des 18. Jhd. durch den streng gebauten Essayfilm. Catharina Helena Dörrien, Pädagogin und Botanikerin - zur Lebzeit ein „berühmtes Frauenzimmer“, erforscht Wildpflanzen und unterrichtet Kinder. Während hohe Beamte in den Dillenburgischen Intelligenz-Nachrichten Gesetze durchsetzen, die Arme, “ortsfremde Juden”, „Zigeuner“ oder den Wald betreffen. Naturphilosophie trifft auf Sozialpolitik. Hubert Machniks „Neue Musik“ verleiht dem Film Rhythmus.

(Text: Eva C. Heldmann)

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Regie Eva C. Heldmann
Land Deutschland
Jahr 2024
Spieldauer 73 min
Sprache Deutsch mit englischen Untertiteln
Darsteller Elisabeth Gugel, Jochen Nix (Sprecher:innen)
Kamera Lisa C. Heldmann, Vita Spieß
Schnitt Eva C. Heldmann
Ton Michel Klöfkorn
Musik Hubert Machnik
Sound Design Hubert Machnik


Berlinale 2024: Forum

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Über die Regisseurin

Eva C. Heldmann ist gebürtige Dillenburgerin und gründete 1979 das Programmkino Mondpalast bei Limburg an der Lahn. In den Jahren 1987 bis 1989 gestaltete sie das Programm des kultigen Mal Seh’n Kinos und leitete dazu 1984 bis 2000 die Frankfurter Filmschau, was sie als bedeutsame Kulturschaffende der Stadt zementierte. Ihr erster Film nach eigenem Buch und Regie war “Johnny oder das rohe Fleisch” 1984. Viele ihrer nachfolgenden Filme liefen auf der Berlinale im Rahmen des Forum oder Forum Expanded, darunter „Fremd gehen“ 2000, „r i v e r r e d“ 2012 und „Im Gehäus“ 2017. Auch ihr aktuellstes Werk, der Essayfilm „Ihre ergebenste Fräulein”, feierte seine Premiere auf der Berlinale und konnte gute Kritiken erzielen.

Pressestimmen

„Individuell-persönliches und amtlich-herrschaftliches Schreiben üben in der Montage den Schulterschluss und reiben sich aneinander. Bild und Ton sind manchmal sehr locker assoziiert [...] In anderen Momenten erzeugen Text und Bild fast polemische Eindeutigkeiten“ (Cosima Lutz, Filmdienst)

„So wie eine Einstellung den Blick noch nicht unbefangen macht, ist Ihre ergebenste Fräulein kein Plädoyer für eine unmittelbare Naturerfahrung. Indem Heldmann ihrem Film eine historische Wetterbeschreibung voranstellt, sind Assoziationen zur Klimakrise und Naturzerstörung bei uns als gegenwärtigen Zuschauern [sic] geweckt. Es gilt immer das Äußere der innigen Naturerfahrung.“ (Stephan Ahrens, critic.de)

Die Regisseurin über den Film

„Zuerst dachte ich, hier wird uns ein Spiegel vorgehalten. Aber so einfach ist es nicht. Die Gesellschaftsformen heute und damals sind sehr verschieden. Ich bin keine Historikerin und auch keine Philosophin. Deshalb habe ich mich eher an den Themen abgearbeitet. Armut und Bettelei, das greift auch Dörrien in ihren Schriften auf. Dann gibt es in den Quellen das Thema der Fremden, Natur, Wald, das Klima. Das sind auch unsere Themen heute.“ (Eva C. Heldmann im Interview mit taz)





IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN

HESSENPREMIERE

Regionaler Langfilm

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