Ivo
Eva Trobisch
Die ambulante Palliativpflegerin Ivo blickt dem nahenden Tod jeden Tag ins Auge. Von früh bis spät ist sie in ihrem alten Skoda unterwegs, trifft auf ganz unterschiedliche Menschen und Herangehensweisen an die Zeit, die noch bleibt. Mit pragmatischer Professionalität unterstützt sie die Schwerstkranken in ihren intimsten Momenten und schreckt nicht vor dem Wunsch des assistierten Suizids zurück - auch nicht, als er von ihrer engen Freundin Solveigh kommt.
Angelehnt an das Schaffen der Berliner Schule, gleitet der Film durch den Alltag einer starken Persönlichkeit, meidet dabei jegliche Moral und Dramatik und ist stattdessen ganz bei den Menschen, ihren Beziehungskonflikten, Sehnsüchten und letzten Wünschen.
18. April 2024
19:45 Uhr, Mal Seh'n Kino
Mehr Informationen
Regie | Eva Trobisch |
Land | Deutschland |
Jahr | 2024 |
Spieldauer | 104 min |
Sprache | Deutsch |
Produktion | Lucas Schmidt, Lasse Scharpen, Wolfgang Cimera |
Darsteller | Minna Wündrich, Pia Herzegger, Lukas Turtur, Lilli Lacher, Pierre Siegenthaler, Leopold von Verschuer |
Kamera | Adrian Campean |
Drehbuch | Eva Trobisch |
Schnitt | Laura Lauzemis |
Ton | Armin Badde, Andreas Hildebrandt |
Berlinale 2024, Heiner-Carow-Preis 2024
Über die Regisseur:in
Geboren 1983 in Berlin. Sie assistierte erst am Theater, danach beim Film. 2009 nahm sie ihr Regiestudium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München auf. 2013 besuchte sie die NYU Tisch School of the Arts im Fach Filmdramaturgie, 2015 begann sie einen Master in Screenwriting an der London Film School. Ihr erster Langfilm, Alles ist gut, feierte seine Premiere in Locarno, wo er als bester Debütfilm ausgezeichnet wurde, und erhielt im Anschluss zahlreiche weitere Preise, darunter den Woman in Motion Award in Cannes und den Preis der deutschen Filmkritik. (Berlinale)
Pressestimmen
„Eva Trobisch erzählt diese Geschichte mit nahezu unerträglicher Ruhe. [...] Ivo gewährt Einblicke in ganz unterschiedliche Palliativfälle und Familienkonstellationen und bleibt dabei stets respektvoll, ohne das Leid oder Leiden der Beteiligten für eine emotionale Regung des Publikums zu instrumentalisieren. Auf diese Weise eröffnet Eva Trobisch ihren Zuschauer*innen einen Erfahrungs- und Reflektionsraum, in dem sie sich frei bewegen können. Vorsichtig formuliert sie ethische Fragen nach Sterbehilfe und begleitetem Freitod, ohne diese zu forcieren oder Antworten zu liefern. Aber natürlich liegt gerade in dieser Offenheit auch eine Aussage.“ (Sophie Charlotte Rieger, Filmlöwin, https://filmloewin.de/berlinal...)
Die Regisseur:in über den Film
„Dieser Beruf hat etwas unglaublich Physisches, Haptisches, fast wie eine Choreografie. Auch das wollte ich zeigen: wie alltäglich diese Arbeit ist. Die Routine.“ (Eva Trobisch im Gespräch auf tagesspiegel.de)
Zukunft Deutscher Film