22.04. ‐ 27.04.2025
Lan Yu

Lan Yu (Restaurierte Fassung)

Stanley Kwan

Aus Geldnot verbringt der junge Student Lan Yu eine Nacht mit Geschäftsmann Handong. Während Handong zunächst versucht, ihren Kontakt auf bloßen Austausch von Sex und Gefälligkeiten zu reduzieren, wird bald klar, dass beide mehr füreinander empfinden. Trotz ihrer Alters- und Klassenunterschiede entwickelt sich eine komplexe Beziehung. Basierend auf einem im Internet anonym veröffentlichten Roman, erzählt Regisseur Stanley Kwan von einer versteckten Liebe im China der 80er-Jahre zwischen Wirtschaftskrise und den Protesten vom Tian’anmen-Platz.

Ohne Drehgenehmigung und ohne Veröffentlichung auf dem chinesischen Festland wurde der Film dort trotzdem zu einem Underground-Hit. Der Hongkonger Regisseur bricht in seinem Film gleich mehrere Tabus des chinesischen Kinos: In intimen und eindringlichen Ansichten zeigt er sowohl homosexuelle Erotik als auch die Bilder des Tian’anmen-Massakers.

Einer der wichtigsten queeren Filme des asiatischen Raums.

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Regie Stanley Kwan
Land Hongkong, China
Jahr 2001/2022
Spieldauer 86 min
Sprache Mandarin mit englischen Untertiteln
Produktion Qin Jian, Yongning Zhang
Darsteller Jun Hu, Ye Liu, Huatong Li
Kamera Tao Yang, Jian Zhang
Drehbuch Jimmy Ngai
Schnitt William Chang
Ton Xueyi Wang


Golden Horse Awards Taiwan 2001: 5 Auszeichnungen, u.a. Beste Regie und Bester Hauptdarsteller

Über den Regisseur

„Stanley Kwan gehört mit Wong Kar-Wai zu den wichtigsten Vertretern der sogenannten Second Wave im Hongkong-Kino, einer Strömung, die sich im Zuge der Übergabe der Kronkolonie an die Volksrepublik China filmisch mit dem Übergang beschäftigte. Die prekären Verhältnisse in den 1990er Jahren verarbeitet Kwan sowohl in historischen Filmen als auch in bewegenden Melodramen. Da Kwans Eltern nach Hongkong emigriert waren, spielen Exil und Heimat in seinen Filmen eine große Rolle. Kwans Debütfilm NU REN XIN (WOMEN, 1985) machte ihn in Hongkong berühmt, mit YANZHI KOU (ROUGE, 1988) gelang ihm drei Jahre später der internationale Durchbruch. Kwan bekannte sich in seinem Dokumentarfilm über die chinesische Filmgeschichte zu seiner Homosexualität und gewann mit YUE KUAI LE, YUE DUO LUO (HOLD YOU TIGHT, 1998) den Teddy-Award auf der Berlinale.“ (edition Text+Kritik)

Pressestimmen

“As a love story, Lan Yu brings to bear a thematic universality that renders the characters’ gayness incidental, or casually irrelevant.” (Fiona Ng, Indiewire)

Der Regisseur über den Film

“Zhang Yongning was very moved by the story. He was very persuasive when he approached me with the project, and I felt that I could make this film. I asked him to let me read the novel first, and I was immediately taken aback by the first few chapters. Every single detail of lovemaking between the two men was depicted in very precise and explicit terms in the first few chapters, and it felt more like erotica rather than a love story at first.

I knew I didn’t want to shoot a gay porn film or gay erotica. So I talked to my writer, Jimmy Ngai, a frequent collaborator of mine from previous films. From our discussions, we found some other things in the novel [that interested us]. For me, having been with my boyfriend for 11 years, there were a lot of things about the story I could relate to. In the end, I wanted to make the film because I was touched by the novel, but on some other level, I was probably using it as a lens to view my own relationship.” (Stanley Kwan im Interview mit Indiewire)



Internationaler Langfilm

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