16.04. ‐ 21.04.2024

Regionales Kurzfilmprogramm

Der regionale Kurzfilmwettbewerb ist seit Jahren fester Bestandteil des LICHTER Filmfests und zelebriert die kurze Form aus Hessen und Rhein-Main. Hier treffen angehende und etablierte Filmschaffende aufeinander; ob Dokumentar-, Animations-, Experimental- oder Spielfilmfans, alle Cineast:innen kommen auf ihre Kosten. Am Ende entscheidet unsere kompetente Jury, wer den LICHTER-Bembel und die 1.000 Euro Preisgeld mit nach Hause nimmt. Die Jury entscheidet außerdem über die Vergabe des Nachwuchspreises „Filmhaus-Geripptes“ des Filmhaus Frankfurt e.V. im Wert von 500 Euro, der dieses Jahr erstmals vergeben wird. 

Zu sehen sind das große Geschäft auf der Bürotoilette, Kunst gegen Mobbing und Ausgrenzung; Frauen, die Reis kochen, Widerständler:in und Mitläufer:in, zwei Welten auf den Punkt gebracht, Music on Repeat und die Frage, wie du deinen letzten Tag auf dieser Erde verbringst.

Außerdem gibt es Kino für die Kleinen, eine stärkende Liebe, einen Ort der Stille im Auge des Sturms, eine Suche nach verschwundenen Dingen, Courage oder falsch verstandene Loyalität, mein Körper – meine Entscheidung und Home Videos als identitätsstiftendes Medium.

KURZFILMROLLE I

Dauer: 93
Ort: Pupille // MI, 19. April - 19:30 Uhr
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PLOPP: Deutschland 2022, Regie: Carolin Glomp, Dauer: 05:00 Min.

Stuhlgang auf der Bürotoilette – ein tabuisiertes Thema, gerade wenn es um weiblich gelesene Personen geht. Mit viel Witz und ganz ohne gesprochenes Wort zeigt Plopp, dass das so nicht sein muss. Fäkalhumor der ohne Ekelfaktor auskommt und dabei auch noch feministisch ist.

Regionaler Bezug: Caroline Glomp hat an der Hochschule Darmstadt studiert und arbeitet als Filmemacherin in Hessen. Plopp wurde außerdem in Darmstadt umgesetzt.


DIE SCHULE BRENNT UND WIR WISSEN WARUM: Deutschland 2023, Regie: Janina Lutter, Dauer: 25:00 Min.

Als Raquel nachts durch die dunklen Flure ihrer Schule streift, stellt sie fest, dass sie nicht allein ist. Sie trifft auf Rita, die gerade dabei ist, die Wände der Toilettenkabine zu verschönern. Es sind Fotos von Schauplätzen in der Schule, an denen sie Ungerechtigkeiten beobachtet hat. Mit ihren kunstvollen Collagen will sie diese sichtbar machen. Immer auf der Hut vor dem Nachtwächter machen sie sich nun gemeinsam daran, die gesamte Schule als Bühne zu nutzen, und entdecken dabei mehr Gemeinsamkeiten als den zivilen Ungehorsam.

Regionaler Bezug: Der Kurzfilm ist ein Abschlussfilm an der Hochschule Darmstadt. Das Team besteht zum größten Teil aus aktuellen und ehemaligen Studierenden der Hochschule Darmstadt. Der Film wurde unter anderem durch die Hessische Abschlussförderung gefördert.



밥을 하는 여자들 (FRAUEN, DIE REIS KOCHEN): Deutschland 2022, Regie: Hansol Kim, Dauer: 06:11 Min.

Reis ist mehr als nur Nahrungsmittel – für viele Menschen bedeutet er Leben, Kultur, ein Stück Heimat. Im experimentellen Kurzfilm der Kasseler Regisseurin Hansol Kim zeigen und erzählen die Protagonist:innen auf lyrische Weise, welche Gefühle und Geschichten sie mit dem Anbau und dem Kochen von Reis verbinden.

Regionaler Bezug: Hansol Kim lebt in Kassel und studiert Bildende Kunst in der Klasse von Prof. Bjørn Melhus an der Kunsthochschule Kassel.



DIE MACHT DER ENTSCHEIDUNG: Deutschland 2022, Regie: Anton Algrang, Dauer: 25:28 Min

Kleine Entscheidungen können eine große Macht entfalten. Der Kurzspielfilm Die Macht der Entscheidung beleuchtet die Geschichte der Mitglieder einer Wiesbadener Kirchengemeinde. Er erzählt von den kleinen und großen Entscheidungen, vor denen sie im Dritten Reich standen und ihren kleinen Akten des Widerstandes. Der Film beruht auf wahren Gegebenheiten rund um die Bergkirche und die Bekennende Kirche in Wiesbaden – er könnte zeitloser nicht sein...

Regionaler Bezug: Der Kurzfilm wurde im November 2022 erstmals auf dem Wiesbadener exground filmfest aufgeführt und ist die erste Regie-Arbeit des Schauspielers Anton Algrang. Als Produktion des Freien Theaters Wiesbaden wurde er in Wiesbaden mit Protagonisten und einer Crew aus dem Rhein-Main-Gebiet gedreht. Der Film greift den Auftrag der letzten noch lebenden Zeitzeugin, der Tochter des Pfarrers von Bernus von der Bergkirche, auf, nicht aufzuhören, von dieser Zeit zu erzählen.



ON POINT: Deutschland 2022, Regie: Anouschka Fritz, Zoi Arvanitidou, Mariana Roth und Benjamin Brunnen, Dauer: 03:36 Min.

Wir sehen ein Wesen, das das alleine auf einem weißen Punkt in einem schwarzen Universum lebt – alleine? Als plötzlich ein weiterer Punkt in der Nachbarschaft auftaucht, versucht dessen Bewohner, Kontakt aufzunehmen. Unser Wesen ist zunächst gar nicht begeistert... On Point ist ein charmanter Animationsfilm, der zum Nachdenken anregt.

Regionaler Bezug: Die Animation wurde als Zweitsemesterprojekt des Studiengangs Animation and Game der Hochschule Darmstadt in Hessen erstellt.



PACIFIC CLUB: Frankreich 2023, Regie: Valentin Noujaïm, Dauer: 16 Min.

In den 80er Jahren entstand im Schatten der Arche de la Défense in Paris eine Instanz der französischen Subkultur: Der Pacific Club. Dieser Ort bot den von der Gesellschaft Ausgegrenzten die Akzeptanz und Freiheit, die sie anderswo vergeblich suchten. Doch Drogenmissbrauch, Rassismus und die damals grassierende Aids-Krise waren auch hier präsent und schließlich verblassten die einstigen Glanzzeiten des Nachtclubs. Heute ist der Pacific Club in Vergessenheit geraten und aus dem Gedächtnis des mittlerweile gentrifizierten Geschäftsviertels verschwunden. Die Erinnerungen derjenigen, die diese Zeit miterlebt haben - wie Azedine - halten das Andenken an den Club am Leben.

Regionaler Bezug: Valentin Noujaïm ist Gaststudent an der Städelschule, seit Oktober 2022 bis mindestens Februar 2024, bei Professor Gerard Byrne in der Klasse für Video und Film.



SO SOON - YOU DON'T UNDERSTAND: Deutschland 2022, Regie: Daniel Knußmann & Daniel Sax, Dauer: 04:45 Min.

Gefangen in einer Schleife der eigenen Gedanken. Eine Situation, die man immer und immer wieder durchspielt, während sich beim wiederholten Abspielen neue Details offenbaren. Im Musikvideo für die Band SO SOON macht die Protagonistin einen Fehler und blickt mit jedem Schritt tiefer in den Abgrund. Solange sie es nicht schafft, ihre Muster zu durchbrechen, ist sie dazu verdammt, die Folgen ihrer Fehler immer wieder zu erleben, und landet so immer wieder am Anfang einer Endlosschleife.

Regionaler Bezug: Initiiert wurde das Projekt von der befreundeten Gießener Band „So Soon“, die für ihr Debütalbum nach einer Mischung aus Musikvideo und Kurzfilm suchte. Die Regisseure sind Teil des regionalen Filmemacherkollektivs COOP Films und konnten Dominique Stang (Frankfurt am Main) als Co-Autor gewinnen. Die Besetzung und Crew bestand aus weiteren COOP Mitgliedern und befreundeten Arbeitskolleg*innen aus Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Mainz und Offenbach. In zwei Drehnächten wurde das Drehbuch in Mainz und Umgebung Anfang Juni 2022 realisiert.



WENN DIE ERDE STEHEN BLEIBT: Deutschland 2022, Regie: Benjamin Fiedler, Dauer: 07:17 Min.

„So viele Leute haben vor uns gelebt und wir sind die, die’s ausbaden.“

Während die Uhr dem Weltuntergang entgegen tickt, muss sich Felicitas mit der Last ihrer letzten Momente auseinandersetzen. Benjamin Fiedler, der an der Fachhochschule Darmstadt Motion Pictures studiert hat, fängt die Essenz dessen ein, was es heißt, angesichts eines drohenden Untergangs Mensch zu sein. Der Film ist eine eindringliche Erinnerung an die Zerbrechlichkeit des Lebens und daran, wie wichtig es ist, diejenigen zu schätzen, die uns wichtig sind.

Regionaler Bezug: Aufgewachsen ist Benjamin Fiedler in der hessischen Stadt Friedberg. Mittlerweile studiert er an der Hochschule Darmstadt. Als Filmemacher und Regisseur hat Fiedler in diversen Regionen Hessens gearbeitet und hier die meisten Erfahrungen gesammelt.


REGIONALE KURZFILMROLLE II

Dauer: 99 Min.
Ort: Pupille // DO, 20. April - 19:30 Uhr
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ENJOY THE SHOW: Deutschland 2022, Regie: Michael Schwarz, Dauer: 01:33 Min.

Wir lieben Kino! Bei einigen von uns liegt das sicher daran, dass wir unsere ersten Erfahrungen mit der großen Leinwand schon in der Kindheit machen durften. Solche ersten Begegnungen mit dem Kino zeigt Enjoy the Show – die Aufregung davor sowie das Staunen und die Begeisterung dabei.

Regionaler Bezug: Michael Schwarz studierte Film- und Theaterwissenschaften in Mainz. Heute arbeitet er als freier Regisseur, Autor und Produzent (nachtschwärmerfilm Film- und Fernsehproduktion, Mainz).



STAUDAMM: Deutschland 2023, Regie: Noreen Erkardas, Dauer: 27:28 Min.

Wie fühlt es sich an, nicht schreien zu können, obwohl alles in einer rebelliert? Nicht sprechen zu können, obwohl man die Wörter auf den Lippen spürt? Nicht tanzen zu können, obwohl man die Musik so sehr fühlt?

Der Kurzfilm über die 20-jährige Fotografin Lou ist eine emotionale und eindringliche Darstellung der Probleme, mit denen viele junge Menschen heute zu kämpfen haben: Selbstzweifel, Ängste und Schwierigkeiten, für sich selbst einzustehen. Dabei symbolisiert ein Staudamm, den sie so gerne fotografiert, nur zu gut die Emotionen, die sich in ihr aufstauen und drohen, bald überzulaufen.

Regionaler Bezug: Staudamm ist ein Abschlussfilm der Hochschule Darmstadt und wurde mit der besonderen Hochschulabschluss Förderung von Hessen Film & Medien gefördert. Die Regisseurin Noreen Erkardas ist in Darmstadt geboren und viele Spielorte im Film sind Plätze, an denen sie schon als Kind aufwuchs. Die kompletten Dreharbeiten fanden in Hessen statt.



Поки тут тихо. (IT IS QUIET HERE.): Ukraine 2022, Regie: Olena Podolianko & Novruz Hikmet, Dauer: 12:36 Min.

Nur für einen Moment die Zeit, die Welt anhalten. Ein junges Paar nimmt sich für eine Nacht ein Hotelzimmer in einer Stadt in der Nähe der ukrainischen Grenze. Für diese eine Nacht vereinbaren sie miteinander, nicht über den Krieg zu sprechen. Völlig verloren in der kleinen Welt des anderen, fern der Realität um sie herum, merken sie nicht, wie langsam der Morgen kommt und sie in die Realität zurückholt.

Regionaler Bezug: It is quiet here ist eine Koproduktion zwischen der Ukraine (Contemporary Ukrainian Cinema 'CUC', Packgauz) und der hessischen Produktionsfirma Plotlessfilm aus Wiesbaden, der von der Hessen Film & Medien GmbH gefördert wurde.



MORTIMER UND DIE VERSCHWUNDENEN DINGE: Deutschland 2022, Regie: Robert Scheffner, Dauer: 14:22 Min.

In Mortimers Nachbarschaft gehen in letzter Zeit ständig Dinge verloren, doch nie tauchen sie wieder auf. Wie kann das sein? Niemand will Mortimer glauben, doch als eines Tages seine kleine, nervende Schwester verschwindet, muss Mortimer aktiv werden. Die Suche wird zu einem Abenteuer in der Gerümpeldimension. Doch dort stößt er nicht nur auf seine Schwester…

Regionaler Bezug: Der charmante Stop-Motion-Film des Offenbacher Regisseurs und Illustrators Robert Scheffer wurde von Hessen Film & Medien, dem Kuratorium junger Deutscher Film und dem BKM unterstützt. Die Postproduktion erfolgte in den Räumlichkeiten der ausführenden Produktionsfirma PixelPEC in Offenbach.



MAUER DES SCHWEIGENS: Deutschland 2022, Regie: Leonard Mink, Dauer: 18:51 Min.

Die Polizisten Anton Grebe und Thomas Kessler sind Freunde und wichtiger noch: Partner. Zusammen auf Streife nehmen sie die Jagd nach einem Verdächtigen auf. Als sie den Flüchtigen stellen, verliert Thomas seine Dienstwaffe und Kollege Grebe fühlt sich genötigt, seine Eigene zu zücken und zu schießen. Der Schuss endet in einer tödlichen Wunde. Ob Thomas das auf dem Revier so wiedergibt, bleibt zu sehen – denn Grebe besteht darauf, dass seine Sicht auf die Lage der Wahrheit entspricht

Der Film des hessischen Regisseurs Leonard Mink zeichnet sich durch meisterhafte Schauspielleistungen der Hauptdarsteller Thomas Bartling und Nils Kreutinger aus, die es unter Mink’s Direktion verstehen, Wahrheit, Lüge, Loyalität und Misstrauen zu vereinen und der vieldiskutierten Polizeigewalt in Deutschland ein Gesicht zu geben.

Regionaler Bezug: Der Regisseur, die Autorin, der Kameramann, der Cutter und die beiden Hauptdarsteller kommen aus und/oder leben in Hessen. Die gesamte Produktion des Projektes fand in Hessen statt. Der Film ist größtenteils in Frankfurt am Main gedreht worden, ein paar wenige Aufnahmen sind in Darmstadt entstanden. Zudem setzt sich der Film inhaltlich mit einem Thema auseinander, das auch die hessische Polizei betrifft.



ZWISCHEN UNS BEIDEN: Deutschland 2022, Regie: Benjamin Kessler, Dauer: 14:11 Min.

Josi und André verbringen den Abend zusammen, machen sich fertig fürs Bett, Zähne putzen, abschminken. Ein ganz normaler Abend eines Pärchens, dass keines mehr ist. Die Ereignisse des Folgetages lassen beide nicht schlafen. “Das ist mein Leben, meine Entscheidung.”

Der Film ZWISCHEN UNS BEIDEN zeigt die Gedankenwelt und der unterschiedliche Umgang mit einer Situation zweier Menschen, die sich gegen die Elternschaft entschieden haben.

Regionaler Bezug: Benjamin Kessler ist im Rhein Main Gebiet aufgewachsen und auch der Film wurde hier gedreht. Zum Teil in Wiesbaden, zum Teil in seinem Heimatdorf. Ohne die Hilfe von dort wäre dieser Film nie entstanden.



WE MAKE HOME MOVIES THEREFORE WE ARE: Deutschland 2022, Regie: Clara Jäschke, Dauer: 10:34 Min.

Von der Super 8 zum Selfie-Stick: die Familie von Regisseurin Clara Jäschke filmt schon seit Jahrzehnten, was in ihrem Alltag passiert. Von Claras Taufe bis zu ihrem WG-Alltag kann sie ihr Leben nachverfolgen. Doch hält man so ein Leben fest, oder haben die Schnipsel vielleicht eine andere Bedeutung? In der Montage werden die Aufnahmen zu einem Gruppentagebuch, einer kleinen Historie der Welt aus den Augen einer Familie.

Vom warmen Bildschirmrauschen des letzten Jahrhunderts, dem Emblem des Homemovie, bis zur Influencer-Ästhetik des Smartphone-Videos erleben Zuschauer die bewegten Memoiren einer Familie.

Regionaler Bezug: Die Regisseurin Clara Jäschke und ihre Familie stammen aus Hessen und Frankfurt und verbringen hier ihren Alltag, den sie gemeinsam oder auch getrennt auf Video aufnehmen.


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