16.04. ‐ 21.04.2024
Favoriten

Favoriten

Ruth Beckermann

Drei Jahre lang hat Ruth Beckermann eine Grundschulklasse im Wiener Arbeiterviertel Favoriten begleitet. Dabei schafft sie es, sowohl Alltäglichkeiten als auch entscheidende Momente im Leben der Kinder einzufangen. Mit viel Zärtlichkeit begleitet der Film eine Lehrerin durch dick und dünn, während sie ihren Schüler:innen dabei hilft, einen Platz in einer Welt zu finden, in der sie sich oft nicht zugehörig fühlen. Welche Zukunft liegt vor ihnen? Kann Schulbildung wirklich emanzipatorisch sein, trotz all der Zwänge, die im Alltag auf die Kinder warten?

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Regie Ruth Beckermann
Land Österreich
Jahr 2024
Spieldauer 118 min
Sprache Deutsch, Türkisch mit englischen Untertiteln
Produktion Rebecca Hirneise
Kamera Johannes Hammel
Schnitt Dieter Pichler
Ton Andreas Hamza


Berlinale 2024, CPH:DOX

Über die Regisseurin

In ihrer über 40-jährigen Karriere hat die Filmemacherin Ruth Beckermann Interesse für alle Arten von sozialen Kämpfen in ihrem Heimatland Österreich gezeigt, immer mit einem scharfen Blick auf die materiellen Arbeitsbedingungen und die Art und Weise, wie Menschen sich organisieren, um sie zu verbessern oder zu umgehen. Politischer Aktivismus, eine Beschäftigung mit der Vergangenheit ihres Landes, die von der Erfahrung als Tochter jüdischer Holocaust-Überlebender geleitet wird, und eine Sensibilität für die Menschen, die sie filmt, haben Beckermann zu einer der wichtigsten Dokumentarfilmerinnen des zeitgenössischen Westeuropas gemacht.

Pressestimmen

"In seinem subtilen, aber tiefgreifenden politischen Engagement für die Geschichte und die Menschen, die es porträtiert, ist Favoriten letztendlich eine Rechtfertigung anderer möglicher pädagogischer Formen und des erzieherischen und transformativen Potenzials der Schule." (Jara Yáñez, Caimán)

"Favoriten navigiert effektiv durch Ideen von Rasse, Gemeinschaft und Möglichkeiten durch seine liebenswerten und oft überraschend aufschlussreichen Themen." (Nikki Baughan, Screen Daily)

Die Regisseurin über den Film

Mich interessiert vor allem die Zukunft. Diese Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Ilkays Klasse steht für viele Volksschulklassen in Wien oder in Berlin. All das, was sie gemeinsam in der Klasse besprechen, gilt auch für die Probleme in unserer Gesellschaft. Das Tolle an der Lehrerin ist, dass sie sich auf diese Diskussionen einlässt. Sie blockt nichts ab, sondern lässt sich auf Debatten ein. Sie hat auch keine Angst, die Kinder zu berühren. Sie ist wirklich ungewöhnlich. Die Diskussionen in der Klasse sind unglaublich spannend. Da geht es um Fragen wie: Dürfen Mädchen schwimmen gehen? Dürfen Mädchen… Frauen einen Bikini anziehen? Es geht um Flüchtlingsfragen, es geht um den Ukraine-Krieg. Kinder sind sehr wache und offene Menschen, manchmal ist es ein bisschen verdreht, was sie sich da zusammenreimen, aber sie kriegen sehr viel mit. Ilkay reagiert auch stark mit ihrer Meinung, wenn ein Kind sagt: „Ein Christ soll eigentlich nicht in eine Moschee beten kommen“, dann reagiert sie drauf und fragt nach: „Warum sagst du das? Bist du der Chef der Moschee?“ Sie lässt sich auch auf Konflikte mit den Kindern ein und bewahrt doch immer vollen Respekt für sie.



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