16.04. ‐ 21.04.2024
Programm_2020

LICHTER-On-Demand ist am 26. April zu Ende gegangen. Die Filme auf der Streaming-Plattform https://online.lichter-filmfest.de/ können nicht mehr geliehen werden. Weiterhin verfügbar sind die VR-Filme, Podcasts und das Despot:innen-Quiz

Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über das Programm des 13. LICHTER Filmfests. 


Direkt zur Streaming-Plattform von LICHTER-On-Demand: https://online.lichter-filmfest.de/

LICHTER-On-Demand auf einen Blick: Das digitale Programmheft


Das LICHTER Filmfest kommt zu Ihnen nach Hause. Unsere Festivalkinos sind geschlossen, Social-Distancing ein Muss! Mit „LICHTER-On-Demand" wird das 13. LICHTER Filmfest vom 21. bis 26. April als Online-Festival stattfinden. 

LICHTER-On-Demand ist keine simple Alternative zu den üblichen Streaming-Angeboten. Die Zuschauer:innen haben die Möglichkeit, den besten regionalen Kurzfilm per Online-Voting mit dem LICHTER-Kurzfilmpublikumspreis powered by Journal Frankfurt zu prämieren. Zum Online-Voting gelangen Sie hier. Interviews mit Filmschaffenden und Panelgespräche zum Jahresthema „Macht“ werden als Podcasts und Videokonferenzen aufgezeichnet und bringen Festival-Feeling in den digitalen Raum. Entdecken Sie hier alle Programmpunkte auf einen Blick. Zum Stream gelangen Sie, wenn Sie die Balken unter den einzelnen Programmpunkten anklicken. Die Filme können Sie vom 21. bis 26. April sehen.

Solidarisch teilen wir die Einnahmen zwischen Rechteinhaber:innen, Festival und unseren Frankfurter Festivalkinos auf.

Internationales Filmprogramm „Macht"

Bacurau (Nighthawk)

Ein Film von Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles

Sprache: Portugiesisch und Englisch - Untertitel: Englisch

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Cannes Film Festival2019 – Gewinner des Preises der Jury 

Eine junge Frau kehrt zur Trauerfeier der Matriarchin ihres Heimatdorfs in das kleine, abgelegene Bacurau zurück. Die Einwohner:innen des Ortes sind von Problemen geplagt: Der neue Bürgermeister hat die Wasserversorgung gekappt und Medikamente gibt es kaum noch. Im Fernsehen werden Exekutionen aus fernen Großstädten übertragen, über dem Dorf schwebt eine Drohne, es tauchen mysteriöse Motorradtourist:innen auf. Der Kontakt zur Außenwelt reißt ab und eines Nachts galoppieren, wie ein schlechtes Omen, Pferde durch das Dorf.  

Nicht weit entfernt führt Michael (Udo Kier) Safari-Jäger:innen durch das Umland. Geld und Privilegien erlauben ihnen alles, was sie sich vorstellen können. Sie kommen der utopisch bunt-geprägten Gesellschaft, in der jede:r die gleiche Wertschätzung erfährt, immer näher. Eine Konfrontation zwischen Menschlichkeit, postkolonialen Strukturen, blankem Kapitalismus und imperialistischer Säuberung scheint unausweichlich.  

[Triggerwarnung: Mord, explizite Gewalt] 

Spielfilm, BRA 2019, OmeU, Dauer: 132 Min., mit: Bárbara Colen, Sonia Braga, Udo Kier, Thomas Aquino, Silvero Pereira 

The Twentieth Century

Ein Film von Matthew Rankin

Sprache: Englisch

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englische Untertitel zuschaltbar

Interview mit Regisseur Matthew Rankin hier abrufbar

Berlin International Film Festival 2020 - Gewinner des FIPRESCI-Preises

Toronto International Film Festival2019 – Gewinner Bester kanadischer Erstlingsfilm

Ganze fünf Legislaturen lang war William Lyon Mackenzie King kanadischer Premierminister. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Roosevelt und Churchill war er von eher schüchterner Natur, sein Charisma soll genauso lausig gewesen sein wie seine Führungsqualitäten. Dessen posthum veröffentlichte Tagebücher nimmt Regisseur Matthew Rankin als Grundlage für eine unverschämt bizarre Polit-Groteske über Kings Aufstieg zum vielleicht mächtigsten Politiker Kanadas. 

Stellen Sie sich Monty Python im Fiebertraum vor, Dali mit einem Stiefelfetisch - das Ganze gefilmt auf 16mm und in konsequenter Ästhetik des frühen Kinos. Nein? Reicht nicht? Ein ejakulierender Kaktus,vielleicht? Auch wenn es um ein Stück kanadische Geschichte geht, die hierzulande möglicherweise niemanden interessiert: Dieser Film ist in allerlei Hinsicht ein bissiger Kommentar auf menschliches Gebaren in der Politik.

Spielfilm, CDN 2019, OmeU, Dauer: 90 Min., mit: Dan Beirne, Marianne Cormier, Catherine St-Laurent, Mikhaïl Ahooja, Brent Skagford, Seán Cullen, Louis Negin, Kee Chan u.a.

Soleis Noirs (Dark Suns)

Ein Film von Julien Elie

Sprache: Spanisch und Englisch - Untertitel: Englisch

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Interview mit Regisseur Julien Elie hier abrufbar

Hamburg Film Festival 2019 – Gewinner des Sichtwechsel-Filmpreis

Kokain ist eine der beliebtesten Drogen der Welt, Mexiko einer der größten Exporteure. Seit des War on Drugs der Regierung, von kritischen Beobachter:innen gemeinhin auch als Krieg um die Vorherrschaft über die Vertriebswege gedeutet, sind zehntausende Menschen getötet worden, unzählige mehr verschwunden. In der vorherrschenden Korruption sind die Akteur:innen kaum mehr auseinanderzuhalten. 

Dark Suns schafft einen in dieser Gesamtheit noch nicht zusammengetragenen Überblick zu den katastrophalen Folgen für die Bevölkerung. Von Frauenmorden und Menschenhandel bis hin zu Formen moderner Sklaverei, Einschüchterung der freien Presse und der bedrohlichen Situation für politische Aktivist:innen zeichnet sich ein umfassend recherchiertes Bild eines Failed State an der Grenze zur größten Volkswirtschaft der Welt. Aktivist:innen und Hinterbliebene berichten vom Leben im Jahre währenden Ausnahmezustand und der Ungewissheit über den Verbleib ihrer Angehörigen.

[Triggerwarnung: Berichte über Mord & Vergewaltigung]

Dokumentarfilm, CA/MEX 2018, OmeU, Dauer: 154 Min.

Monsieur Killerstyle (Le Daim)

Ein Film von Quentin Dupieux

Sprache: Französisch - Untertitel: Englisch

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100% Hirschleder! Der letzte Trost für den völlig ausgebrannten und von seiner Frau vor die Tür gesetzten Georges: Eine lächerlich enge Cowboyjacke. Einen Camcorder gab es für die fast 8.000 Euro, die „das Biest“ gekostet hat, gratis obendrauf. Der Zugang zum Ehekonto wurde nach dieser letzten kleinen Anschaffung endgültig gesperrt, doch das war es wert. Mit neuem Selbstbewusstsein ausgestattet gibt er sich vor der Bartenderin Denise als berühmter Filmemacher aus. Da diese zufällig Cutterin ist und er so ausgebrannt, dass er seinen Ehering als Pfand für sein Hotelzimmer zurücklassen musste, spannt er sie kurzerhand für seinen neuen Filmdreh ein — unter der Bedingung natürlich, dass sie ihn so lange aushält, bis seine Produzenten sich wieder melden. 

Thema des Films: die 100%(!)-Hirschlederjacke. Die Obsession mit ihr nimmt langsam überhand, als sich in Georges der Wunsch manifestiert, gerne der Welten letzter Jackenträger zu sein. Kultregisseur Quentin Dupieux verbeugt sich tief vor der Macht der alle-Gedanken-okkupierenden Lederjacke in dieser absurd konsequenten Komödie. 

[Triggerwarnung: explizite Gewalt]

Spielfilm, F 2019, OmeU, Dauer: 77 Min.

Buch, Kamera und Schnitt: Quentin Dupieux, Ton: Cyril Holtz, Guillaume Le Braz, Musik: Janko Nilovic, Produktion: Mathieu Verhaeghe, Thomas Verhaeghe, mit: Jean Dujardin, Adèle Haenel, Albert Delpy, Coralie Russier, Laurent Nicolas u.a. 

Knuckle City

Ein Film von Jahmil X.T. Qubeka

Sprache: Englisch und Xhosa - Untertitel: Englisch

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Durban International Film Festival 2019 – Winner Best Actor

Dudu ist ein abgehalfterter Boxer, der sich mehr schlecht als recht um seine stetig wachsende Familie kümmert. Lieber vertreibt sich der Womanizer seine Zeit mit Mitschülerinnen seiner ältesten Tochter oder probt für ein vergebliches Comeback.

Als sein kleiner Bruder Duke aus dem Knast freikommt, stellt dieser den sowieso schon fragilen Hausfrieden mit seiner kriminellen Energie nochmals gehörig auf den Kopf. „Alles für die Familie“, das hat Dudu sich von seinem ermordeten Vater bewahrt. Er setzt demnach alles daran, Duke auf den rechten Weg zurückzuführen und wandelt dafür selbst auf gefährlichen Pfaden. Doch vielleicht erhält er so seine Chance, lange verdrängte Rechnungen zu begleichen?

Knuckle City ist authentisches Genrekino mit treibendem Soundtrack. Der ungeschönte Blick auf die verarmte südafrikanische Post-Apartheid Provinz stellt schonungslos das in der Perspektivlosigkeit kultivierte männliche Machtgehabe in all seiner Vertracktheit bloß.

[Triggerwarnung: Gewalt]

Spielfilm, SA 2019, OmeU, Dauer: 120 Min., mit: Bongile Mantsai, Thembekile Komani, Patrick Ndlovu, Faniswa Yisa, Siv Ngesi u.a.

One Day in the Life of Noah Piugattuk

Ein Film von Zacharias Kunuk

Sprache: Englisch und Inuktitut - Untertitel: Englisch, Deutsch (zuschaltbar)

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1961. In Deutschland wird eine Mauer gebaut, der erste Mensch fliegt ins All und John F. Kennedy beendet die Rassentrennung in den USA. Was die Geschichtsschreibung nicht enthält: Ein weiteres indigenes Volk wird entwurzelt. Auf den Baffin Islands, ganz im Norden Kanadas, bricht Noah Piugattuk mit seinem Clan vom Camp zur Jagd auf. 

Bei der ersten Rast braust ein Weißer im Hundeschlitten heran, mit Geschenken und Dolmetscher im Gepäck. Die kanadische Regierung habe ihn geschickt; die Inuit sollen in eine Siedlung umziehen und ihre Kinder in die Schule schicken. Doch die Inuit denken gar nicht daran, ihren nomadischen Lebensstil aufzugeben. Es entspinnt sich ein nicht enden-wollender Dialog, teils komisch, teils hoffnungslos verloren zwischen den Sprachen.  

Inmitten einer eisigen Schneelandschaft erzählt One Day in the Life of Noah Piugattuk stellvertretend den rücksichtslosen Angriff des Westens auf den Lebensraum der „First People“ in allen Teilen der Welt. 

Spielfilm; CAN 2019, Inuktikut Ome/dU, Dauer: 111Min., Regie: Zacharias Kunuk mit: Apayata Kotierk, Kim Bodnia, Benjamin Kunuk  u.a. 

Corpus Christi

Ein Film von Jan Komasa

Sprache: Polnisch - Untertitel: Englisch und Deutsch

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„Du sollst nicht lügen“ heißt es doch in der Bibel? Der zwanzigjährige Daniel hat im Jugendknast zu Gott gefunden, aufgrund seiner Vorstrafe jedoch keine Chance auf einen Platz im Priesterseminar. Stattdessen wird er ans andere Ende des Landes geschickt, um in einem Sägewerk zu arbeiten. Gelegenheit macht Priester; und so ergibt es sich, dass er sich spontan als neuer Dorfpfarrer ausgeben und so seiner Berufung nachgehen kann. Dank Charisma und unorthodoxer Methoden erobert der Hochstapler schnell die Herzen der kleinen Gemeinde. Und diese scheint einen neuen Seelsorger dringend zu gebrauchen. Schon bald nutzt Daniel seine neu gewonnene Autorität, um gegen viele Widerstände einem dunklen Geheimnis nachzugehen, das droht, die Gemeinschaft von innen zu verzehren. Es entspinnt sich ein Katz-und Mausspiel der besonderen Art, denn auch sein Betrug ist bekanntlich nur vom Glauben an ihn gedeckt.

Spielfilm, POL/F 2019, OmeU, Dauer: 116 Min., mit: Bartosz Bielenia, Eliza Rycembel, Aleksandra Konieczna, Tomasz Ziętek, Leszek Lichota u.a

Midnight Family

Ein Film von Luke Lorentzen

Sprache: Spanisch - Untertitel: Englisch

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Interview mit Regisseur Luke Lorentzen hier abrufbar

Oscar Shortlist für Beste Dokumentation

U.S. Documentary Special Jury Award für Cinematography Sundance FF

Was passiert in einer Stadt, in der es für neun Millionen Einwohner:innen lediglich 45 lizenzierte Rettungswagen gibt? Es entsteht ein Subgewerbe aus tausenden selbsternannten Rettungssanitäter:innen, die in einem Netz aus korrupter Polizei und konkurrierenden Rettungsunternehmen vor allem in den wohlhabenden Vierteln der Stadt nur ein Ziel verfolgen: Unfallorte als Erste zu erreichen, um Verletzte in weit entfernte Privatkrankenhäuser zu bringen und hohe Versicherungssummen einzustreichen.  

Midnight Family begleitet ein solches Unternehmen durch die nächtlichen Kämpfe von Mexiko-Stadt: Die Familie Ochoa, selbst getrieben von der Not, das eigene Überleben zu sichern. Von Absurditäten gezeichnet, vermittelt diese Dokumentation im Stile eines aufwendig choreografierten Actionfilms die Ohnmacht in der mexikanischen Metropole. Straßenrennen unter den Krankenwagen zur Unfallstelle sind nur eine Folge der schockierenden Umstände, denn wer zuerst hilft, kassiert ab… 

[Triggerwarnung: Blut, Verkehrsunfälle]

Dokumentarfilm, MEX/USA 2019, OmeU, Dauer: 81 Min.

Dylda (Beanpole)

Ein Film von Kantemir Bagalov

Sprache: Russisch - Untertitel: Deutsch (zuschaltbar)

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Cannes Film Festival 2019 - Gewinner des FIPRESCI-Preises und Gewinner Un Certain Regard für beste Regie

Der Frieden ist die Fortsetzung der Hölle. Im Herbst 1945 grassiert im kriegsgezeichneten Leningrad Armut an der Grenze zum Hungertod. Masha und Iya, die aufgrund ihres hohen Wuchses auch Bohnenstange genannt wird, hat der gemeinsame Kampf ums Überleben zusammengeschweißt. Als es zu einem Unfall von Mashas Sohn unter Iyas Obhut kommt, sehen sich die beiden verpflichtet, ihre inneren Wunden im Füreinander zu kurieren. Dabei begeben sich die kriegstraumatisierten Frauen jedoch in immer tiefere Spiralen aus Verletzung und gegenseitigen Abhängigkeiten. 

Meisterhaft erzählt Bagalov anhand von Mashas und Iyas Geschichte exemplarisch von der Ohnmacht den posttraumatischen Verselbstständigungen gegenüber, die eine ganze Generation Europas gezeichnet hat. Inspiriert ist der Film von Geschichten aus Swetlana Alexijewitschs Dokumentar-Roman Der Krieg hat kein weibliches Gesicht, der ehemaligen Frontsoldatinnen ihre späte Anerkennung zuteilwerden lässt.

[Triggerwarnung: Kindstod; PTSD]

Spielfilm, RUS 2019, OmdU, Dauer: 139 Min., mit: Viktoria Miroshnichenko, Vasilisa Perelygina, Timofey Glazkov, Andrey Bykov, Igor Shirokov u.a.

La Camarista (The Chambermaid)

Ein Film von Lila Avilés

Sprache: Spanisch - Untertitel: Englisch

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Interview mit Regisseurin Lila Avilés hier abrufbar

Mexikanischer Beitrag zu den 92. Oscars

Eve (Gabriela Cartol) arbeitet Vollzeit in einem Luxushotel in Mexiko-Stadt, ihre täglichen Arbeiten sind von einer ermüdenden Monotonie geprägt. Verwüstete Zimmer aufräumen, reinigen, Bettbezüge wechseln. Sie verrichtet ihre Dienste verlässlich und effizient. Immer in der Hoffnung, in der Hotelhierarchie aufzusteigen, um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern. In ihrer kleinen Wohnung in einem weit entfernten Vorort der Stadt lebt sie mit ihrem Sohn zusammen, den sie, so oft es geht, von der Arbeit anruft. Eve scheint im grauen, rationalisierten Alltag, in den Personalaufzügen, Treppenhäusern und Räumen langsam unsichtbar zu werden. Sie muss lernen, dass Hoffnungen enttäuscht werden, Sehnsüchte unerfüllt bleiben und Träume zerplatzen.

La Camarista ist ein schonungsloses, schmerzhaftes Porträt einer jungen Angestellten in einem der zahllosen vornehmen Hotels in der mexikanischen Hauptstadt. Avilés zeigt mit langsamem aber stetigen Blick (à la Akerman) und mit einem Auge fürs Detail das ausweglose, sozialunverträgliche Schicksal einer Hotelangestellten.

Spielfilm, MEX 2018, OmeU, Dauer: 102 Min., mit: Gabriela Cartol, Teresa Sánchez, Agustina Quinci

Begleitprogramm zum Thema „Macht"

Wer hat‘s gesagt? Das Despot:innen-Quiz mit Michael Quast und Rainer Ewerrien

Zum Despot:innen-Quiz – direkt aus den Lighthouse Studios – geht es hier entlang.

„Wahrnehmung ist wahr, Wahrheit ist es nicht.“ Na, wer hat‘s gesagt...?

Das Zitat stammt aus einem Interview mit Imelda Marcos für die Dokumentation „The Kingmaker“ (2019). Alle, die jetzt auf Anhieb an Donald Trump dachten, müssen wir daher leider enttäuschen. Der amerikanische Präsident mit Hang zur schnellen Meinungsänderung redet prinzipiell zwar gerne über das Thema Wahrheit, im Moment aber wohl noch lieber über die Corona-Krise. Das Ergebnis dessen sind nicht minder obskure Aussagen wie: „Bei uns geht es ganz erheblich nach unten, nicht nach oben.“ (am 26. Februar in einem Pressebriefing über die Zahl der US-Corona-Fälle)

Angesichts der aktuellen Zahlen in den USA nicht nur blanker Hohn. Das alles klingt auch fast wie aus einem schlechten Film. 

Womit wir beim Kern der Sache wären: Die Geschichte – und leider auch die Gegenwart – ist geprägt von Despot:innen. Deren Meinungsäußerungen kommen nicht selten so hanebüchen daher, dass wir sie eigentlich gar nicht glauben mögen. Frei nach dem Motto: Das Leben schreibt manchmal die abstrusesten Monologe. 

Aus diesem Grund haben wir zwei Urgesteine des hessischen Kultur- und Komikbetriebs eingeladen, dem realen wie fiktionalen Kauderwelsch diverser Machthaber:innen einmal genauer auf den Zahn zu fühlen. In einer speziellen „Wer-hat‘s-gesagt-Podcast-Episode“ versuchen Michael Quast und Rainer Ewerrien, diverse Aussagen einmal quer durch die Geschichte der realen und fiktiven Tyrannei zu verorten. Richard III, Imelda Marcos, Pol Pot, Recep Tayyip Erdoğan und Doctor Strangelove sind nur einige der Namen, die ihnen dabei begegnen werden.

Zukunft Deutscher Film

Orphea

Ein Film von Alexander Kluge und Khavn De La Cruz

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Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch

Interview mit Regisseur Alexander Kluge hier abrufbar

Geschlechtertausch im Orpheus-Mythos: Eine engelsgleich anmutende Lilith Stangenberg ist gefeierter Star der Underground-Rockszene in den Slums von Manila. Als ihr Euridiko stirbt, folgt sie ihm in die Unterwelt. Mit der Kraft ihrer Songs befreit sie nicht nur ihren Geliebten. Orphea will Unsterblichkeit für jeden.

Alexander Kluge und der philippinische Ausnahmekünstler Khavn sprengen mit diesem Rock-Musical die normierte Vorstellung, was Filmkunst sein kann. Assoziationsketten verpackt in wild gewordenen Montagen und ein Ritt durch die Kulturgeschichte von Adorno bis Ingmar Bergman münden in der Erkenntnis, dass es eine Wendung in Orpheus gescheitertem Totentanz geben muss. Orphea will nicht nur ihre Liebe zurück, sie will auch einen Neubeginn der Kunst. In diesem Sinne sind die beiden Regisseure wahre Romantiker.

Experimenteller Essayfilm, D 2020, OmeU, Dauer: 99 Min., mit: Lilith Stangenberg, Ian Madrigal

Lovemobil

Lovemobil

Ein Film von Elke Margarete Lehrenkrauss

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Sprache: Deutsch

Mehr als zwanzig Wohnwagen verteilen sich entlang einer Bundesstraße in Niedersachsen. Sie sind geschmückt mit herzförmigen Lichterketten und farbigen Vorhängen. Was gemütlich klingen mag, sind mobile Bordelle, in denen junge Frauen schlafen, essen und vor allem eines tun: auf Kundschaft warten. Die triste Atmosphäre der ausgestorbenen Landschaft spitzt sich weiter zu, als eine der Frauen ermordet wird und sich die prekäre Situation der Sexarbeiterinnen immer deutlicher offenbart.   

Drei Jahre dauerten die Dreharbeiten des Dokumentarfilms, der einen ernsten und beeindruckenden Einblick in ein Milieu liefert, in dem jede*r für sich selbst kämpfen muss. Geprägt wird der Film insbesondere durch seine drei Protagonistinnen, die intime Einblicke gewähren in ihren bisherigen Lebensweg und ihre Versuche, dem perspektivlosen Mikrokosmos zu entkommen.  

Der erste Langfilm von Regisseurin Elke Margarete Lehrenkrauss wurde u.a. auf Filmfestivals in Los Angeles, Braunschweig und Osnabrück ausgezeichnet und befindet sich aktuell in der Vorauswahl des Deutschen Filmpreises.  

[Trigger-Warnung: Sexuelle Gewalt] 

Dokumentarfilm, D 2019, OmdU, Dauer: 103 Min

Nackte Tiere

Ein Film von Melanie Waelde

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Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch

Interview mit Regisseurin Melanie Waelde hier abrufbar

Lobende Erwähnung beim GWFF Preis Bester Erstlingsfilm bei der Berlinale 2020

Die Jugend, verloren in der Provinz. Katja und ihre Freunde rennen ineinander, kassieren Faustschläge, küssen sich und laufen wieder voneinander weg. Nähe und Schmerz sind eins. Zwischen sozialem Plattenbau, der Freiheit des Führerscheins und einem dysfunktionalen Elternhaus träumen sie in ihrem letzten gemeinsamen Winter vor dem Abitur von der Welt da draußen und wissen doch nicht, ob sie voneinander lassen wollen.

Mit welch roher Physis hier die „nackten Tiere“ miteinander keifen, hat das deutsche Kino lange nicht gesehen. Wie das beengte 6:5-Bildformat der Kamera kennen die Gemüter der Jugendlichen nicht den Horizont. Es geht nur geradeaus, gegen die Wand. Im Zentrum von Melanie Waeldes Coming-of-Age-Langfilmdebüt: Die ungemein einnehmende Intensität aus Stärke und Verletzlichkeit der Hauptdarstellerin Marie Tragousti. 

Spielfilm, D 2020, OmeU, Dauer: 83 Min., FSK:12, mit: Marie Tragousti, Sammy Scheuritzel, Michelangelo Fortuzzi, Luna Schaller, Paul Michael Stiehler

Der zweite Anschlag

Ein Film von Mala Reinhardt

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Sprache: Deutsch & Türkisch, Untertitel: Englisch

Interview mit Regisseurin Mala Reinhardt hier abrufbar

DOK Leipzig 2018: Lobende Erwähnung der Jury des ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness

Nominiert für den Filmpreis Leipziger Ring und den Young Eyes Film Award

„Fragen wir uns selbst einmal, wie viele im Raum hier denn die Betroffenen des NSU kennen. An wie viele Geschichten der Opfer können wir uns erinnern?“ Diese Frage stellt Ibrahim Arslan im Rahmen einer Veranstaltung des Tribunal NSU-Komplex auflösen. Rassistische Anschläge und Morde wiederholen sich in Deutschland mit erschreckender Kontinuität. Das mediale Interesse gilt dabei fast ausschließlich den Attentäter*innen.

In Der Zweite Anschlag erzählen die Opfer selbst: Von den Terroranschlägen des NSU, dem rassistischen Brandanschlag in Mölln und den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen. Die Geschichten der Protagonist*innen verweben sich, denn alle treten sie ein für eine lückenlose Aufklärung und ein Ende des Terrors. Dabei klagen sie an: Einen Staat, der nichts unternimmt, einen Polizeiapparat, der selbst ein strukturelles rechtes Problem hat und eine Bevölkerung, die anfeuert, unterstützt oder wegsieht. Ein Film, der gesehen werden muss.

 [Triggerwarnung: Rassismus, Rechter Terror]

Dokumentarfilm, D 2018, Deutsch und Türkisch mit englischen Untertiteln, Dauer: 62 Min,  mit: Mai Phương Kollath, Ibrahim Arslan, Osman Taşköprü, Özge Pınar Sarp, Ayşe Güleç, Gülüstan Ayaz-Avcı

 

Regionale Langfilme

At the Margin

Ein Film von Sarah Hüther und Sita Scherer

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Sprache: Deutsch und Griechisch; Untertitel: Englisch und Deutsch

Interview mit den Regisseurinnen (zum Festivalstart hier abrufbar)

Lobende Erwähnung Goldener Herkules 2019 bei DOK Kassel 2019

Eine Insel im Ausnahmezustand: Wie fühlt es sich an, wenn der eigene Wohnort auf einmal in den Fokus der internationalen Berichterstattung rückt? Plötzlich in unmittelbarer Nähe das Leid geflüchteter Menschen greifbar wird? Die Bewohner:innen von Lesbos haben dies erlebt: Im Winter des Jahres 2015 erreichen hunderttausende Boote vom türkischen Festland die griechische Insel. Täglich kommen nicht nur bis zu dreitausend Asylsuchende aus den Krisengebieten des Nahen Ostens dort an, sondern auch zahlreiche freiwillige Helfende und Journalist:innen aus der ganzen Welt.

In At the Margin beleuchten die Regisseurinnen Sarah Hüther und Sita Scherer, Studentinnen der Kunsthochschule Kassel, die bisher unbeachtet gebliebene Perspektive der griechischen Inselbewohner:innen. Dabei begleiten sie die Einwohner:innen dreier Dörfer durch ihren Alltag und lassen sie ihre eigene Geschichte erzählen, statt nur über sie zu berichten.

Dokumentarfilm, D/GR 2019, OmeU, Dauer: 83 Minuten

Black China

Ein Film von Inigo Westmeier

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Sprache: OV, Untertitel: Englisch

Interview mit Regisseur Inigo Westmeier und Produzentin Lena Karbe hier abrufbar

Guangzhou, China. In diese Millionenmetropole zieht es seit den 1990ern Jahren Einwander:innen aus verschiedensten afrikanischen Ländern - sie ist heute die chinesische Stadt mit der höchsten afrikanischen Bevölkerungsdichte. Dieser Film lässt einige dieser Menschen ihre persönliche Geschichte erzählen: Wer sind sie? Warum haben Sie ihre Heimat verlassen und was bewog sie dazu, sich gerade für diese Stadt zu entscheiden? 

Black China gibt Einblicke in das Leben der afrikanischen Einwanderer:innen. Sie berichten von ihrem Leben, der Arbeit und ihren Träumen, aber auch über Schwierigkeiten und den Rassismus, der ihnen begegnet. Die Geschichten der Einwanderer:innen sind so vielfältig wie sie selbst, aber alle eint das Streben nach ihrem eigenen „Chinese Dream“. Wie sieht dieser Traum heute aus? 

[Triggerwarnung: Rassismus]

Dokumentarfilm, D 2018, OmeU, Dauer: 69 Min.

liebe viele

Ein Film von Vera Drude

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Kann der Mensch mehr als nur eine Person lieben? Die acht polyamoren Protagonist:innen in Vera Drudes Dokumentarfilm Liebe viele haben darauf eine eindeutige Antwort: Ja! Der Film begleitet ihren Alltag und erzählt von einem Lebensentwurf, der wohl dem gegenüber steht, was die Gesellschaft als “normal” bezeichnen würde. Liebesbeziehungen, die über zwei Menschen hinausgehen, bei der eine Person mehrere Partner:innen liebt und mit jedem einzelnen eine Beziehung führt und das Leben teilt. 

Entscheidend dabei ist, dass dies allen Beteiligten bekannt ist und einvernehmlich gelebt wird. Wie in monogamen Beziehungen gehören Unsicherheiten, persönliche Ängste und Erwartungen dazu und es zeigt sich, dass Kommunikation und Offenheit gerade hier wichtige Werkzeuge sind.

Dokumentarfilm, D 2019, OV, Dauer: 90 Min.

Es geht ein dunkle Wolk herein

Ein Film von Oliver Wörner

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Sprache: Deutsch

Es geht ein dunkle Wolk herein, mich deucht, es wird ein Regen sein // Regen aus den Wolken, wohl in das grüne Gras //. 

Ebenso anachronistisch wie das Volkslied aus dem 16. Jahrhundert mutet auch das Geschehen in diesem Heimatfilm der besonderen Art an. Ein kleines Fleckchen Erde im Odenwald, das keine 300 Einwohner:innen zählt, wirkt, als wäre die Zeit stehengeblieben. Die Industrialisierung der Landwirtschaft scheint noch keinen Einzug gehalten zu haben: Eine Bauernfamilie verrichtet hier ihre Arbeit noch wie vor 50 Jahren. Inmitten von sommerlich grünen Wiesen gehen die „drei Hübners“ mit einer unerschütterlichen Gelassenheit ihrer Beschäftigung nach. 

Aufgenommen wurde dieser unaufdringliche und ruhige Film in liebevoller Eigenregie, produziert vom emeritierten Filmprofessor Helmut Herbst der HfG Offenbach.

[Triggerwarnung: explizite Schlachtungsszene]

Dokumentarfilm, D 2019, OV, Dauer: 79 Min., mit: den Bäuer:innen von nebenan

Kabul, City in the Wind

Ein Film von Aboozar Amini

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Untertitel: Deutsch (zuschaltbar)

Hier spricht Regisseur Aboozar Amini über seinen Film

Was passiert, wenn Heimat unweigerlich mit dem Gefühl von Angst verbunden ist? Wenn Mut allein nicht reicht, um alltäglichen Gefahren des Krieges zu trotzen und das Wissen über die Endlichkeit des Lebens einen bis in die Träume verfolgt? Kabul, City in the Wind ist ein stimmungsvolles Portrait über eine unwirkliche Stadt, die doch für die Protagonist:innen dieses Films alles bedeutet.

Aboozar Amini gelingt es, die Erlebniswelt zweier Kinder und eines verschuldeten Busfahrers in seiner Geburtsstadt in Afghanistan eindrücklich und fesselnd einzufangen. In schmerzlichen wie poetischen Bildern erzählt er aus ihrem Leben und lässt uns an ihren Gefühlen teilhaben. 

Eine Geschichte vom Erwachsenwerden, von Krieg und Terror, von Arbeit und Überleben, von Sehnsucht und Wünschen, von Familie und Mut.

Für den Verleih zeigen sich die beiden Regisseurinnen Julia Peters und Jutta Feit mit ihrer im Herzen von Frankfurt ansässigen jip film&verleih verantwortlich. 

Dokumentarfilm, OmdU, NL 2018, Dauer: 88 Minuten

Born in Evin

Ein Film von Maryam Zaree

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Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Farsi, Untertitel: Deutsch 

Hessischer Filmpreis 2019: Newcomerpreis für Maryam Zaree

Berlinale 2019: Kompass-Perspektive-Preis in der Sektion Perspektive Deutsches Kino

“Das Schweigen brechen, auch wenn Sprechen manchmal schwierig ist.”-das hat sich Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree zur Aufgabe gemacht. 

Iran, 1979: Nach der Machtergreifung des neuen religiösen Oberhauptes Ayatollah Khomeini wurden zehntausende politische Gegner:innen verhaftet und ermordet. Unter den Gefangenen sind auch Maryams Eltern, die ins Gefängnis von Evin gebracht werden. Dort kommt Maryam zur Welt. Als sie ein kleines Mädchen ist, flüchtete ihre Mutter mit ihr nach Deutschland. Sie wächst in Frankfurt am Main auf, geht zur Schule, studiert Schauspiel. Über ihre Zeit im Iran weiß sie nur sehr wenig.

In ihrem Regiedebüt Born in Evin macht sie sich auf die Suche nach Antworten auf Fragen über ihre Vergangenheit, ihre Herkunft und Wurzeln. Dafür spricht sie u.a. mit Freundinnen ihrer Mutter, mit anderen in Evin geborenen Frauen und ihren Eltern selbst. Nicht immer stößt sie auf offene Arme und Antworten.

Dokumentarfilm, D/A 2019, Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Farsi, OV, Dauer: 98 Min.

Live

Ein Film von Lisa Charlotte Friederich

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Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch (zuschaltbar)

Interview mit Regisseurin Lisa Charlotte Friederich und Produzentin Rike Huy hier abrufbar

Die Welt in naher Zukunft ist von Terror bestimmt. Wegen der hohen Terrorgefahr sind öffentliche Versammlungen verboten, Begegnungen mit anderen Menschen sind kaum möglich und kulturelles Leben kann nur noch im virtuellen Raum erlebt werden. Die Psychologin Claire betreut Überlebende von Terroranschlägen. Die Atmosphäre von Angst und Isolation zermürbt sie zunehmend. So beschließt sie, gemeinsam mit ihrem Bruder Aurel, einem Star-Trompeter, ein Live-Konzert vor realem Publikum zu veranstalten. Mit Hilfe der Hacker Ada und Maximus gelingt es den beiden, ihren Plan zu verwirklichen. Aber dann taucht die Mutter des Geschwisterpaares auf...

Atmosphärisch dicht und spannend stellt der erste Spielfilm der Schauspielerin und Regisseurin Lisa Charlotte Friederich die Frage nach den Grundlagen des Terrors. Gedreht wurde an mehreren Frankfurter Schauplätzen. 

Spielfilm, D 2020, OmeU, Dauer: 83 Min., Regie: Lisa Charlotte Friederich, mit: Karoline Marie Reinke, Anton Spieker, Sonja Dengler, Corbinian Deller

30 Jahre, aber den Sinn des Lebens habe ich immer noch nicht rausgefunden

Ein Film von Jan Peters

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Sprache: Deutsch

An seinem 24. Geburtstag schnappte der Privatdokumentarfilmer Jan Peters seine Super-8-Kamera und hielt für einen kurzen Augenblick sein noch junges Leben fest. Drei Minuten, in denen er in die Kamera blickt und über seinen gespaltenen Zustand zwischen aufstrebendem Filmemacher und Selbstzweifeln berichtet. Dann, abrupt Cut – weil die Filmrolle der Kamera keine längere Aufnahme zulässt. Es ist der Beginn eines autobiografischen Experiments, dass in seiner elliptischen Erzählform ein ganz eigenes Kondensat des Lebens entstehen lässt. 

29 weitere Geburtstagsfilme folgen: Selbstmonologe in der Badewanne, wilde Tanzeinlagen und Auseinandersetzungen mit der Entwicklung des technischen Filmapparats. Inzwischen Filmprofessor an der Kunsthochschule Kassel, erzählt Peters episodenhaft von seiner Kindheit, der Liebe, dem ‚angekommen sein‘ als Vater und einer Geburtstagseinladung an Jean-Luc Godard.

Dokumentarfilm, D 2019, OV, Dauer: 90 min., mit: Jan Peters   

Regionale Kurzfilme

Regionale Kurzfilmrolle I

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DIE VERGÄNGLICHKEIT DES BERND HASSELHUHN
D 2020, Dauer: 08:10 Min, Regie: Max Rainer
Hat man den Verdacht, bald umgebracht zu werden, liegt ein Gang zur Polizei nahe. Ganz so einfach ist das bei Bernd Hasselhuhn aber nicht - denn was er als tödliche Bedrohung wahrnimmt, bezeichnen die meisten anderen von uns als “altern”.

TIC TIC TACK
D 2019, Dauer: 04:01 Min, Regie: Theresa Lucas
Drei Interviewpartner:innen, eine Filmemacherin, zahlreiche Ticks. Es geht um Leben mit Tourette. Unaufgeregt übersetzt Theresa Lucas das Voice-over in klare Bildwelten.

§173
D 2019, Dauer: 10:30 Min, Regie: Niklas Bauer
Ein Mann und eine Frau lernen sich kennen, verlieben sich, wollen ihr Leben miteinander teilen, als Paar durch die Welt gehen. Doch der §173 des Strafgesetzbuches stellt ihre Liebe unter Strafe. 

SHEELA
D 2019, Dauer: 09:46 Min, Regie: Alma W. Bär
Was macht die da? Darf sie das?!? ... Jahrhundertealte Steinfiguren, die offensiv ihre Vulva zur Schau stellen, sind spannend. Noch interessanter sind aktuelle Reaktionen hierauf. Zwischen Realfilm und Animation fokussiert Alma W. Bär assoziativ das weibliche Genital und dessen gesellschaftliche Wahrnehmung.

BASHE!
D 2018, Dauer: 15:30 Min, Regie: Aurelia Natalini
Vier Frauen im Iran, die in ihrem Sport aufgehen, sich selbst finden und verwirklichen. Alle vier betreiben ihre Leidenschaft auf professioneller Ebene. Doch das Land in dem sie leben, ist voller Hürden: Sport ist kaum ein Thema, Frauen im Sport noch viel weniger.  

LIT DU PUNAISE
D 2019, Dauer: 08:21 Min, Regie: Axel Würsten
Wenn der Kammerjäger umgeht, heißt es für die wenigsten love is in the air. Bei Sara und Juan ist das anders ...

WAS THAT…?
D 2020, Dauer: 00:05 Min, Regie: Filip Dippel
Augen auf: It was!

Regionale Kurzfilmrolle II

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NACHTSCHICHT
D 2018, Dauer: 21:00 Min, Regie: David Dybeck
Bereits völlig übermüdet, muss René zur Nachtschicht in der Trinkhalle antreten. Und dann ist da noch die Party, bei der er dieses eine Mädchen treffen könnte. Der lang ersehnte Schlaf rückt in weite Ferne…

EMPTY PLACES
D 2018, Dauer: 07:11 Min, Regie: Sheila Mae Breker
Ein Ort kann menschenleer sein und dennoch voll von Erinnerungen, Assoziationen und Emotionen. Eine negative Färbung bekommen diese, wenn ein Ort zum Schauplatz verbaler sexueller Belästigung wird. 

QUANTUM
D 2019, Dauer: 05:13 Min, Regie: Stefan Vogt
Ein gezeichneter Graf Zahl für Erwachsene. 236.162.719 Möglichkeiten und er nutzt die eine. Klar, dass das einen Applaus wert ist. 

SINKENDE SCHIFFE
D 2019, Dauer: 21:00 Min, Regie: Andreas Kessler|Drehbuch: Stephan Kämpf
Ein Familienausflug. Die Sonne scheint und der See glänzt. Doch Sara ist gefangen. Gefangen in einer Partnerschaft voller Gewalt und Unterdrückung. Sie will da raus, sie muss da raus. Und auf einmal bietet sich die Gelegenheit…

GLÜCKSKEKS
D 2019, Dauer: 02:01 Min, Regie: Leonard Mink & Eduard Eisinger
Was würdest du tun, wenn du den Jackpot in der Spielhalle knackst, weil du der Weisheit in einem Glückskeks gefolgt bist? Richtig, mehr Glückskekse kaufen und allen weisen Sprüchen Folge leisten. Leider hat jede Glückssträhne irgendwann ein Ende.

WELTSCHMERZ
D 2019, Dauer: 03:44 Min, Regie: Lisa Mausbach
Weltschmerz lässt sich kaum in eine andere Sprache übersetzen. Dafür aber in bewegte poetische Bilder, etwa in die der drei portraitierten Protagonist:innen. 

MEISENKNÖDEL - AKT I: EPIPHANIE
D 2019, Dauer: 01:29 Min, Regie: Filip Dippel
Die animierte Geschichte einer flatterhaften Freude: Wie Bocuse am Baum, sie glaubt es kaum. Selten war Euphorie so entzückend.

Regionale Kurzfilmrolle III

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DER MITTELPUNKT
D 2019, Dauer: 04:12 Min, Regie: Simon Schares
Westerngrund im Kreis Aschaffenburg war einst der Mittelpunkt. Von was? Der Europäischen Union. Mal eben in Adiletten hier vorbei? Kein Problem. Doch der Brexit verschob die Koordinaten.

IM HÄUSCHEN VON HERRN VAN DEN BRINK
D 2018, Dauer: 15:00 Min, Regie: Björn Renner
Erst einen auf dicke Hose machen und sich dann in die Hose machen. Als sich die Dealer Marcello und Heiko nach einer Verfolgungsjagd in einer Gartenlaube wiederfinden, ist ihr einziger Wunsch, frei zu sein. Doch dafür ist es zu spät.  

LEA PORCELAIN “THE LOVE”
D 2019, Dauer: 05:11 Min, Regie: Jakob Schmidt
Gedämpfte Farben, voller Klang und ein animierter Roadtrip durch eine außerirdisch-skurrile Szenerie. Wenn der Zug an der Zigarette zum Sog wird, geht nur noch treiben lassen.

RESTMÜLL
D 2019, Dauer: 09:14 Min, Regie: Merlin Heidenreich
Frankfurt fiktiv oder in der Zukunft. Nichts für Zartbesaitete, denn die Müllentsorgung ist ein hartes Geschäft und bei falscher Trennung sieht so manch einer rot.

A CLOUD ON FIRE
D 2019, Dauer: 15:00 Min, Regie: Julie Gaston
Menschen haben unterschiedliche Ängste. Doch wie fühlt sich Angst an? Wie meine eigene und wie die der anderen? Die eigenen Ängste zu offenbaren, kostet Überwindung. 

WIE ERKENNE ICH EINEN MANN/EINE FRAU AUF DEN ERSTEN BLICK - RIKES TUTORIAL
D 2018, Dauer: 06:46 Min, Regie: Rike Suhr
Wer kennt es nicht, das ständige Mann-Frau-Dilemma. Ein Glück, dass Rike ihr Skizzenbuch öffnet und ein für alle Mal darlegt, wie das geht. Am einfachsten natürlich anhand der Genitalien...

International Shorts Macht(losigkeit)

International Short Films

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Genius Loci - Ein Film von Adrien Merigeau

Die junge Reine ist auf der Suche, aber sie weiß nicht, wonach sie sucht. Durch zarte Zeichnungen und fließende Animationen sehen wir die Welt durch ihre Augen und ihre Wahrnehmung wird greifbar. Überall herrscht Chaos: in ihrem Kopf und draußen in der Großstadt. Die Dinge nehmen ein Eigenleben an.

Animation, F 2019, OmeU, Dauer: 16 Min.

TESLA WORLD LIGHT / director's cut - ein Film von Matthew Rankin

Ein Mann hat so viel Geisteskraft, ist aber gegen seine eigenen Albträume machtlos. ’Tesla World Light’ ist eine abstrakte biografische Darstellung emotionaler Themen aus Nikola Teslas utopischem "Weltsystem" der Energieverteilung. Explosive Verschmelzung von Lichtmalerei, Stop-Motion, Silhouetten und handbemaltem Zelluloid.

Animation ohne Dialog, CDN 2017, Dauer: 08:09 Min.

Where is my body? - Ein Film von Julian Pedraza

Seit den 1980er Jahren werden Fernsehprogramme in Lateinamerika von Telenovelas dominiert, die ein ideales Leben darstellen sollen, in dem romantische Beziehungen zum Happy End führen und Anatgonisten für ihre Missetaten bezahlen. Wie hat dieses Fernsehformat die Wahrnehmung unserer Identität und die Rolle, die Männer und Frauen im wirklichen Leben spielen, beeinflusst?

Where is my body? ist ein gegenkulturelles Zappen, das vorherrschende Klischees verwebt und bricht, in einer Gesellschaft, in der es immer noch schwierig ist, einen Raum für Vielfalt zu finden.

Video Art, E / COL, 2018 Dauer: 07:35 Min.

4. LICHTER VR Storytelling Award

Battleground PolyU

Ein Film von DJ Clark

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VRdircet App Code: PolyU

Wie funktioniert LICHTER-VR-On-Demand?

Der Zusammenstoß von Demonstrant:innen und Polizeikräften während der Belagerung der Hongkonger Polytechnischen Universität Ende 2019 im Zuge der Proteste der Demokratiebewegung werden hier auf beeindruckende Weise und mit viel persönlichem Einsatz dokumentiert. Ein Zeitdokument, welchem der Einsatz einer 360°-Kamera eine visuelle Wucht verleiht. 

"Great use of the medium to translate the tension of the situation. Good use of music and good transitions. A piece of great jurnalism." - Ioana Matei, Jury 

HKG 2019, englische OV, Dauer: 8'45 Min.

Paris Terror - Die Geiseln vom Hyper Cacher

Ein Film von Ricarda Saleh

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VRdirect App Download-Code: Paris

Wie funktioniert LICHTER-VR-On-Demand?

Im Januar 2015 überfallen Terroristen die Redaktionsräume der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo". Zeitgleich dringt ein weitere Attentäter in den jüdischen Supermarkt "Hyper Cacher" ein und tötet vier Menschen. Weitere Kund:innen werden als Geiseln genommen und in einem Kühlraum eingesperrt. Der Film verarbeitet die Erinnerungen der Überlebenden und lässt das Publikum teilhaben an den traumatischen Erfahrungen und Ängsten dieser Menschen in jenen unsicheren Stunden ihrer Gefangenschaft. Ein Mix aus animierten Sequenzen und gefilmten Interviews wahrt respektvolle Distanz, ohne dabei zu verharmlosen. Das Medium des 360-Grad-Films bringt uns die Schicksale der Betroffenen in ungeahnter Intimität nahe. 

D 2018, deutsche OV, Dauer: 10 Min.

Aripi

Ein Film von Dmitri Voloshin

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VRdirect App Download-Code: Aripi

Wie funktioniert LICHTER-VR-On-Demand?

Der monotone Alltag eines einsamen Astronauten wird durch einen technischen Defekt zu einem haarsträubenden Wettlauf gegen die Zeit. Mit viel Witz und Tempo schöpft Aripi das visuell-immersive Potential von VR voll aus – ein sehenswerter Trip, der vor allem durch seine atemberaubenden Kamerafahrten überzeugt. Anschallen nicht vergessen! 

"Cutely designed and lovingly told tragic-comedy"  - Kirsty van der Plas, Jury

MDA 2019, OV, Dauer: 8 Min.

Songbird

Ein Film von Lucy Greenwell

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VRdirect App Downloadcode: Songbird

Wie funktioniert LICHTER-VR-On-Demand?

Ein Ornitologe ist einer ausgestorben geglaubten Vogelart auf der Spur. Eine plötzliche Entdeckung, gefolgt von einer unerwarteten Begegnung, führen dem Forscher die Folgen des Klimawandels auf tragische Weise vor Augen. Vor allem das Audiodesign machen diesen Animationsfilm mit dokumentarischen Elementen zu einem intimen Erlebnis. 

"Great storytelling and a very touching way to pass on the key message." - Ioana Matei, Jury

UK/DNK 2018, englische OV, Dauer: 9 Min.

Children do not play war

Ein Film von Fabiano Mixo

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VRdirect App Download-Code: Children

Wie funktioniert LICHTER-VR-On-Demand?

Seit 1987 tobte in Uganda ein brutaler Krieg, angeführt von der LRA (Lord's Resistance Army), die auf Grundlage der 10 Gebote einen Gottesstaat erzwingen will. Der Konflikt hat sich seit 2008 zwar weitgehend auf die Nachbarländer verlagert, die Spuren, die er hinterlässt, sind aber bis heute spürbar. Vor allem der Einsatz von Kindersoldaten hat bei den wenigen Überlebenden Narben hinterlassen, die noch lange nicht heilen wollen. In traurig-schönen Panoramaaufnahmen von Landschaft und Leben erzählt der Film mit beobachtender Distanz von einem Land, das seine Kinder verloren hat. 

"Beautifully shot with good attention to height which made me feel fully immersed - something regularly overlooked when filming children." - Kirsty van der Plas, Jury

USA/BRA/UGA 2019, englische OV, Dauer: 8 Min.

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